Frank Hofen - Kompetenzforum

Zeitformen

Zeit­for­men


Lie­ber Herr Hof­en. Wenn Sie a) einen Bericht über eine Ver­an­stal­tung im Club (bei­spiels­wei­se eine Jah­res­haupt­ver­samm­lung) und b) einen Bericht über ein Tur­nier oder Meis­ter­schafts­spiel schrei­ben: Nut­zen Sie da die Ver­gan­gen­heits­form oder schrei­ben Sie im »Hier und Jetzt«?! Vie­len Dank für Ihre Mühen!

Medien
© Pix­a­bay

Frank Hof­en: Lie­be Bea, die Fra­ge, was die rich­ti­gen Zeit­form in mei­ner Bericht­erstat­tung ist, kann nicht gene­rell beant­wor­tet wer­den. Grund­sätz­lich ist beim Ver­fas­sen von jour­na­lis­ti­schen Tex­ten das Prä­sens (Gegen­wart) der rich­ti­ge Schreib­stil. Das Prä­sens gilt als unmit­tel­bar und vor allem näher am Gesche­hen — auch wenn das Gesche­hen bereits vor­bei ist. Auch soll­te im Text nur eine Zeit­form ver­wen­det wer­den. Die­ser Anspruch ist aber wie­der­um nicht unbe­dingt ver­tret­bar. Von daher soll­ten Sie sich viel­mehr die Mühe machen, bei der Fra­ge nach der rich­ti­gen Zeit­form den jewei­li­gen Kon­text zu berück­sich­ti­gen. Bei der Wahl der Zeit­form kommt es dar­auf an, was Sie gera­de beschrei­ben. Sie soll­ten daher wie folgt unterscheiden:

  • Prä­sens ver­wen­den Sie für Aus­sa­gen, die von über­zeit­li­cher Gül­tig­keit sind. Bei­spiel »Ver­samm­lung«: „Fest­hal­ten lässt sich, dass der 1. Vor­sit­zen­de dies so und so erklärt hat!”
  • Prä­ter­itum (Ver­gan­gen­heits­form) ver­wen­den Sie für Abläu­fe, die zurück lie­gen und aktu­ell abge­schlos­sen sind. Bei­spiel »Tur­nier­be­richt­erstat­tung«: „Das Match von Karl Mei­er fand auf dem Cent­re-Court statt und die Zuschau­er waren begeistert.”

Ange­merkt sei von mir noch, dass die Gegen­wart einen Text leben­di­ger wir­ken lässt und sich die­ser auch attrak­ti­ver lesen lässt. Jedoch kann gera­de bei Nach­rich­ten und Berich­ten das Prä­sens nicht ein­ge­setzt wer­den, da die Ereig­nis­se in der Ver­gan­gen­heit lie­gen. In die­sem Fall soll­ten Sie den ers­ten Satz im Per­fekt und den Rest im Prä­ter­itum schrei­ben. Dem­zu­fol­ge viel Freu­de beim Ver­fas­sen Ihrer Tex­te! Ich ver­blei­be mit den bes­ten Grü­ßen, Frank Hofen.