Marc-Kevin Goellner - Kompetenzforum

Was für ein Saisonfinale

Was für ein Saisonfinale


Hal­lo Herr Goell­ner! Mit gro­ßer Begeis­te­rung habe ich in den ver­gan­ge­nen Tagen die her­aus­ra­gen­den Sie­ge von Alex­an­der Zverev bei den ATP Finals in Turin ver­folgt. Sie auch? Ganz beson­ders hat es mich gewun­dert, dass er der­art selbst­be­wusst auf­trat. Im Inter­view nach den Grup­pen­spie­len sag­te er im TV, dass noch zwei Sie­ge vor ihm lägen, bevor er in den Urlaub star­te. Die Geg­ner lau­te­ten Novak Djo­ko­vic (Num­mer eins der Welt) und Daniil Med­ve­dev (Num­mer zwei). Wie ist die­ses Selbst­be­wusst­sein zu erklä­ren? Ist er nun auch end­lich reif für den ers­ten Major-Sieg?

Alexander Zverev
© Jür­gen Hasenkopf

Marc-Kevin Goell­ner: Hal­lo Cars­ten! Das ist eine super­in­ter­es­san­te Fra­ge. Sascha ging ja doch recht ermü­det in die ATP Finals — erst die lan­ge Tur­nier­wo­che mit dem Final­sieg in Wien und dann das Mas­ters-Tur­nier in Paris, wo er gegen Med­ve­dev doch recht glatt ver­lor. Nicht nur für mich war er sowohl im Semi­fi­na­le gegen Djo­ko­vic als auch gegen Med­ve­dev im End­spiel der Under­dog. Freun­de von mir gaben Sascha in bei­den Par­tien über­haupt kei­ne Chan­ce. Sascha aber war jeder­zeit brand­ge­fähr­lich, fokus­siert und aus­ge­stat­tet mit einem exzel­len­ten Aufschlag. 

Er hat sich zum Ende der Finals hin der­ma­ßen zusam­men­ge­ris­sen und sich von der aller­bes­ten Sei­te gezeigt. Nie haben wir einen bes­se­ren Sascha Zverev gese­hen als am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de! Und er hat natür­lich aller­bes­te Chan­cen, im kom­men­den Jahr einen Grand-Slam-Tri­umph zu fei­ern. Im On-Court-Inter­view nach dem End­spiel­sieg über Med­ve­dev hat er ja dar­über hin­aus durch die Blu­me auch gesagt, dass er unbe­dingt die Num­mer eins der Welt wer­den möch­te. Es sind nur noch zwei Spie­ler vor ihm, also war­um soll­te ihm das nicht auch gelin­gen? Er ist jetzt schon so heiß auf die kom­men­de Sai­son 2022 und mit die­ser phy­si­schen und psy­chi­schen Ver­fas­sung ist ihm alles zuzu­trau­en! In Turin jeden­falls hat er geni­al gespielt!