Turnier-Pressesprecher
Hallo Herr Hofen! Als regelmäßiger Besucher der Gerry Weber Open habe ich sie früher am Finaltag immer auf dem grünen Rasen der beeindruckenden Arena gesehen, wie Sie die großen Stars der Tennisszene souverän interviewt und das sicherlich schönste Turnier Deutschlands quasi rund gemacht haben. Wie stelle ich mir solch eine Arbeit als Pressechef eines ATP-Turniers dieser Wertigkeit eigentlich vor? Während solch einer Turnierwoche dürften Sie doch normalerweise kaum Schlaf bekommen haben, oder? Und wie wichtig ist da ein verlässliches Team im Hintergrund?! Ich wünsche Ihnen viel Freude und Erfolg bei Ihren neuen Aufgaben!

Frank Hofen: Natürlich geht nichts ohne ein eingespieltes Team. Das habe ich immer um mich herum gehabt. Wobei es von großer Wichtigkeit ist, dass man auch menschlich miteinander harmoniert. Insofern haben sich, es waren während des Turniers immer bis zu 13 begeisterte Tennisspielerinnen und Tennisspieler, in meinen Team immer freiwillig Persönlichkeiten engagiert, die sich zum einen im Tennissport auskennen und zum anderen aus der Medienbranche kommen. Dieses Zusammenwirken machte mir als Sprecher die Arbeit einfacher. Die einen schrieben Texte, der andere fotografierte, der dritte beantwortete E‑Mails, der nächste ging auf Wünsche ein und ein anderer sichtete, was die Medien so über das Turnier geschrieben haben. So konnte man dann schnellstens auf Dinge reagieren.
Ein weiteres Team erstellte die tägliche Turnierzeitung, so dass ich letztlich als Verantwortlicher für die Außendarstellung verantwortlich war. Meinerseits habe ich täglich in der Frühe mit dem Turnierdirektor die Kampagnen mit unter anderem den Tennisspielern und mit den Medien abgesprochen, Pressekonferenzen vorbereitet und Interviews zu dem einen oder anderen Thema angeregt — und an den täglichen Konferenzen des jeweiligen TV-Senders teilgenommen. Wichtig für mich war es, mich nicht selber so wichtig zu nehmen, sondern die Gerry Weber Open in den Vordergrund zu stellen.
Wir Medienleute in der Pressestelle waren ein Rädchen im Turniergeschehen, nur das drehte sich reibungslos. Das persönliche verstehen untereinander war sozusagen das Öl im Turniergetriebe. So war am Ende, natürlich neben dem Erfolg des Turnieres, für mich der Finaltag der schönste Tag. Nicht, weil der oder der gewonnen hatte, sondern weil an diesem Sonntag ich immer mit meinem Team ein gemeinsames gastronomisches »Finale« hatte. Dies alles zusammen hat anscheinend dem Turnier eine hohe Akzeptanz in der Öffentlichkeit eingebracht. Schön, dass Sie das auch so gesehen haben. …und Schlaf wurde in dieser Zeit sowieso überbewertet.