Rogers großer Bluff?
Hallo Herr Goellner! Ich bin ein großer Roger-Federer-Fan und konnte nicht glauben, was ich gestern hörte. Roger soll gesagt haben, dass er aktuell keinen Schläger anfassen und auch nicht trainieren würde, da er momentan keinen Sinn darin sähe. Wie erklären Sie sich das als ehemaliger Profi? Ich mag es schlicht nicht glauben, dass ein Perfektionist wie Roger monatelang keinen Schläger anfasst. Sie?

Marc-Kevin Goellner: Ja, das habe ich auch gehört, dass der Roger in dieser langen Corona-Zeit angeblich keinen Schläger anfasst. Nun, ich weiß ebenfalls nicht, ob ich diesem Braten trauen soll. Was er definitiv jeden Tag gnadenlos macht, ist sein Fitnessprogramm. Zu 100 Prozent! Aber zurück zum Tennis: wenn ein Spieler wie Roger Federer mal ein, zwei Monate keinen Schläger anfasst, dann fällt das bei einem Spieler seiner Qualität sicher auch nicht so wahnsinnig ins Gewicht — vielleicht tut es ihm sogar ein Stückweit gut. Was wir nicht vergessen dürfen: er ist im Spätherbst seiner Karriere. Wenn die Turniere noch deutlich länger ausgesetzt werden, sagen wir mal weitere sechs bis neun Monate, dann könnte ich mir auch vorstellen, dass er seine Karriere beendet und sich anderen Aufgaben widmet. Aber das ist natürlich alles Spekulation…