Stephan Medem - Kompetenzforum

Nicht hinterhertrauern…

Nicht hin­ter­her­trau­ern…


Guten Tag, Herr Medem. Aus Ihrer Vita liest man her­aus, dass Sie über vie­le Jah­re hin­weg ein ech­ter Team­play­er waren und dem Ten­nis als Mann­schafts­sport­ler lan­ge und gern treu waren. Mich wür­de inter­es­sie­ren, wie Sie a) zum ver­än­der­ten Davis-Cup-Modus ste­hen und wie Sie b) dem Laver Cup, der ja nun mit gro­ßem Bohay zum drit­ten Mal aus­ge­tra­gen wur­de, gegen­über ste­hen. Am Laver Cup schei­den sich ja die Ten­nis­geis­ter. Ich selbst habe die drei Tage auf Ama­zon Prime wirk­lich genos­sen und war total begeis­tert, von dem, was dort gebo­ten wurde.

Ste­phan Medem: Das Ein­zi­ge, was sicher ist: nichts bleibt so wie es ist oder ein­mal war!« — die­ses Stück Wahr­heit gilt selbst­ver­ständ­lich auch für den Ten­nis­sport. Der Davis Cup krän­kelt nun schon seit gerau­mer Zeit vor sich hin. Ob die Ände­rung zum neu­en und kon­tro­vers dis­ku­tier­ten For­mat die­sem nega­ti­ven Trend die gro­ße Wen­de beschert… Ich bezweif­le es. An die­ser Stel­le ist es viel­leicht ganz inter­es­sant zu erwäh­nen, dass es bis in die 1980er Jah­re auch noch den »Kings Cup« gab. Eben­falls ein Mann­schafts­event, wel­ches jedoch nur unter euro­päi­schen Teams aus­ge­foch­ten wur­de. Man­gels Inter­es­se, sowohl von Zuschauer‑, als auch von Spie­ler-Sei­te, wur­de die­ser Wett­be­werb bekannt­lich aus­ran­giert und ver­staubt jetzt irgend­wo auf dem Dach­bo­den von Ten­nis Euro­pe. Ob es dem Davis Cup in ein paar Jah­ren genau­so geht? Die Ten­den­zen jeden­falls spre­chen für die­se The­se. Umso erfreu­li­cher, dass es einen neu­en, span­nen­den und top-insze­nier­ten Team-Wett­be­werb gibt. Der Laver Cup hat alle Zuta­ten, um auch ein Team-Ten­nis-Event für die Zukunft erst­klas­sig zu plat­zie­ren. Super Mar­ke­ting, Super Insze­nie­rung, span­nen­de Zähl­wei­se, Top-Teams, Coa­ching, usw… Da passt alles! Wie Du habe auch ich eini­ge Laver-Cup-Begeg­nun­gen gese­hen und war eben­falls begeis­tert. Und so soll­ten wir nicht den alten Sachen hin­ter­her trau­ern son­dern lie­ber das Neue und Span­nen­de, auch in unse­rem Sport, Will­kom­men heißen.