Frank Hofen - Kompetenzforum

Jugend mit einbeziehen

Jugend mit einbeziehen


Sehr geehr­ter Herr Hof­en! Ich beab­sich­ti­ge, unse­re Jugend­li­chen mit in die Pres­se- und Medi­en­ar­beit unse­res Ten­nis­clubs ein­zu­be­zie­hen und fra­ge Sie, ob Sie dies­be­züg­lich schon Erfah­run­gen haben oder gar Emp­feh­lun­gen geben kön­nen, in wel­chen Berei­chen die Junio­rin­nen und Junio­ren schon eine gewis­se Ver­ant­wor­tung tra­gen kön­nen? Ich den­ke da vor allem an die sozia­len Medi­en, denn da sind die Jungs und Mädels ja pro­fes­sio­nel­ler unter­wegs, als wir Alten es ver­mut­lich jemals kön­nen wer­den. Die Ein­bin­dung soll und darf aber gern auch dar­über hin­aus­ge­hen. Freue mich auf Ihre Antwort!

Medien
© Pix­a­bay

Frank Hof­en: Herz­li­chen Glück­wunsch zu der Idee, die Jugend­li­chen in die Pres­se­ar­beit mit ein­zu­be­zie­hen. Nun wis­sen wir alle, und Sie haben es tref­fend bemerkt, dass die jün­ge­re Gene­ra­ti­on die sozia­len Medi­en beherr­schen. Doch das ist nicht Pres­se- und Medien‑, bzw. Öffent­lich­keits­ar­beit. Von daher mein Vor­schlag: eta­blie­ren Sie doch zunächst ein­mal einen Medi­en­kreis, so wie es unter ande­rem auch einen Sport­aus­schuss gibt. Der Pres­se- oder Medi­en­wart des Clubs soll­te ihn füh­ren. Sie neh­men jeweils eine, bzw. zwei Junio­rin­nen sowie einen, bzw. zwei Junio­ren sowie einen Ver­tre­ter der Senio­ren­gil­de hin­zu. Mög­li­cher­wei­se noch den Trai­ner, wobei die Grup­pe schon vom Alter her per­so­nell span­nend besetzt sein soll­te. Die unter­schied­li­chen Bewer­tun­gen von Medi­en ist die Her­aus­for­de­rung für jeden Einzelnen.

Die Arbeits­wei­se könn­te so aus­se­hen, dass zunächst ein­mal die unter­schied­li­chen Medi­en auf­ge­zeigt wer­den. So bekommt Jeder einen Über­blick, was alles dazu­ge­hört. Dar­an erfolgt die Auf­schlüs­se­lung zwi­schen »Lokal« und »Über­re­gio­nal«, zwi­schen »Agen­tur« und »Print­me­di­en, Hör­funk und Fern­se­hen«. Und wer führt die­se Redak­tio­nen über­haupt? Vom frei­en Mit­ar­bei­ter bis hin zum Chef­re­dak­teur, in den Res­sorts Sport, Poli­tik, Gesell­schaft, Kul­tur, Bun­tes bis hin zur Kin­der­sei­te. Um dass alles zu ver­ste­hen, schla­ge ich einen Redak­ti­ons- bzw. Ver­lags­be­such sowie die Besich­ti­gung eines Druck­hau­ses vor. Das könn­ten Sie im Übri­gen all ihren Jugend­teams im Club vor­schla­gen, denn Ver­la­ge freu­en sich immer, wenn jun­ge Men­schen sich für ihr Busi­ness inter­es­sie­ren. Das ist sozu­sa­gen die Lehr­stun­de für klas­si­sche Medi­en. Die nächs­ten Schrit­te wären Besu­che bei Rund­funk- und Fern­seh­sen­dern, wobei dies schwie­ri­ger sein dürf­te. Oder Sie haben einen Lokal­sen­der vor Ort. Ein wei­te­rer Bau­stein soll­ten Inter­net­por­ta­le sein, um auch deren Arbeits­wei­sen ken­nen­zu­ler­nen. Mitt­ler­wei­le bedie­nen und gestal­ten fast alle Ver­la­ge vir­tu­el­le Por­ta­le, so dass auch hier für den Ein­zel­nen sicht­bar wird, wie Mel­dun­gen umge­setzt werden.

Par­al­lel dazu bit­ten Sie Ihre Junio­rin­nen und Junio­ren ein­mal, etwas zu schrei­ben. Über Camps, Club­ver­an­stal­tun­gen, Meis­ter­schaf­ten, Tur­nie­re, Spie­ler­por­traits und so wei­ter und so wei­ter. Nicht als SMS, nicht auf Face­book oder Insta­gram, son­dern rich­tig auf Papier. Es geht dar­um zu for­mu­lie­ren. Die­se Ergeb­nis­se könn­ten mög­li­cher­wei­se gemein­sam an einem Medi­en­tag mit einem Redak­teur bespro­chen wer­den, der das Gan­ze ana­ly­siert. Nen­nen Sie aber kei­nen Namen des jewei­li­gen Ver­fas­sers, denn es soll ja nie­mand bloß gestellt wer­den. So bekom­men die Jugend­li­chen ein Gefühlt dafür, was es heißt, Pres­se- und Medi­en­ar­beit zu leis­ten. Sie ler­nen Kom­mu­ni­ka­ti­on, die aus mehr als nur ein paar Wor­ten mit Kür­zeln, Emo­jis und Smi­leys via Han­dy getippt bestehen. Sie ver­ste­hen mög­li­cher­wei­se die Bedeu­tung für die Spra­che, im per­sön­li­chen Umgang und im Pri­va­ten. Sie ent­wi­ckeln aber auch ein Gefühl dafür, was mit Pres­se- und Medi­en­ar­beit gemeint ist und was der Öffent­lich­keit mit­ge­teilt wer­den kann.

Ich bin mir sicher, dass macht unglaub­lich viel Spaß und Sie bin­den zugleich (mög­li­cher­wei­se im Win­ter­halb­jahr) Ihren Ten­nis­nach­wuchs über einen län­ge­ren Zeit­raum in die Ver­eins­ar­beit ein. Ich wün­sche Ihnen dabei viel Erfolg!