Frank Hofen - Kompetenzforum

Interviewführung

Inter­view­füh­rung


Guten Tag, Herr Hof­en. Ich bedan­ke mich schon jetzt für Ihre Rat­schlä­ge hin­sicht­lich der Vor­be­rei­tung und Füh­rung eines guten und erfolg­rei­chen Sport-Inter­views. Ich möch­te ger­ne für unse­re Ver­eins­web­site sowie die Lokal­zei­tung eini­ge Spie­le­rin­nen und Spie­ler und auch Funk­tio­nä­re inter­view­en und fra­ge mich, wie ich mich per­fekt dar­auf vor­be­rei­ten und schluss­end­lich ein erfolg­rei­ches und inter­es­san­tes Gespräch füh­ren kann?!

Tommy Haas
© Jür­gen Hasenkopf

Frank Hof­en: Ein gutes Inter­view besteht aus 50 Pro­zent eige­ner Vor­be­rei­tung und zu 50 Pro­zent aus dem, was man dar­aus macht. Zudem müs­sen Sie sich vor­her dar­über im Kla­ren sein, was für ein Inter­view wol­len Sie füh­ren. Han­delt es sich um ein bestimm­tes The­ma und der Mei­nung dazu? Oder soll der Inter­view­te im Vor­der­grund ste­hen? Oder geht es um ein kon­kre­tes Sach­the­ma? Wenn dies klar ist, müs­sen Sie sich einen Ablauf des Inter­views aus­den­ken. Sozu­sa­gen einen roten Faden erar­bei­ten. Dazu gehört auch, dass man über den Gesprächs­part­ner so gut wie alles weiß. Zur Vor­be­rei­tung kann auch ein Tele­fo­nat mit der Per­son geführt wer­den, um die rich­ti­ge Rich­tung (ein­schließ­lich mög­li­cher Tabu­the­men) zu fin­den. Dazu gehört auch, dass man den Vor- und Zuna­men rich­tig aus­spricht und die Funk­ti­on sowie den Wer­de­gang der zu inter­view­en­den Per­son kennt.

Je bes­ser Sie vor­be­rei­tet sind, umso ent­spann­ter gehen Sie in das Inter­view. Auf Grund der vor­he­ri­gen not­wen­di­gen Recher­che zu The­ma und Per­son haben Sie ein siche­res Gefühl und gehen ent­spannt in die­ses Gespräch. Beim eigent­li­chen Inter­view soll­te eine kur­ze Anmo­de­ra­ti­on erfol­gen und somit auch von Ihnen die Ziel­vor­ga­be noch ein­mal kurz for­mu­liert wer­den. Im Inter­view sel­ber muss man den Gesprächs­part­ner immer aus­spre­chen las­sen und ihm auch nicht ins Wort fal­len. Blei­ben Sie immer ruhig — auch in über­ra­schen­den Momen­ten — und wir­ken Sie authen­tisch. Abschlie­ßend von mir die Fra­ge, die Sie sicher­lich sich auch stel­len wür­den: Muss das Inter­view auto­ri­siert wer­den? Zwar schreibt dies der Pres­se­ko­dex seit sei­ner Novel­lie­rung im Janu­ar 2007 nicht vor, doch mei­ner Mei­nung nach spricht nichts gegen die sach­li­che Über­prü­fung von Sei­ten des Interviewten.