Größtes 3D-Kino der Welt
Wahnsinn, was in den Köpfen der Tennisspieler alles so abgehen kann. Beispiel: erinnert Ihr Euch noch an die Davis-Cup-Auswärtspartie unser DTB-Mannschaft 2014 in Frankreich? Tobias Kamke (Sieg gegen Bennetau) und Peter Gojowczyk (Sieg gegen Tsonga) haben uns nach dem ersten Tag sensationell mit 2:0 in Front gebracht! Nach der Viersatzniederlage unseres Doppels setzte es dann am Schlusstag zwei glatte Niederlagen in den Einzeln. Wie kann so etwas passieren? Ich denke, für die Analyse braucht man keine großen mentalen Fähigkeiten, da genügt sicherlich eine vernünftige Portion gesunder Menschenverstand.
Freitags sind die Jungs mit einer »Hey-Leute-keiner-erwartet-irgendetwas-von-uns«-Einstellung in Nancy aufmarschiert. Und hoppla: plötzlich führt die angeschlagene deutsche »Hustentruppe« mit 2:0. Dann geht das Doppel erwartungsgemäß den Bach runter. Macht aber immer noch 2:1. So, und jetzt stehen dieselben Spieler am Sonntag wieder da. Aber dieses Mal plötzlich mit einer Erwartungshaltung! »Hey, da geht ja was!« — »Wäre es nicht geil, wenn?« — »Mann, wäre das super!« — Solche Gedanken kennen wir doch alle…
Willkommen im größten 3D-Kino der Welt! In unserem Kopf! In dieser Situation cool zu bleiben, nun, dafür sind dann unsere Jungs doch nicht abgezockt genug! Abgesehen davon: die guten Franzosen einmal auf dem falschen Fuß zu erwischen, dass kann schon mal passieren. Aber gleich zweimal hintereinander dann wohl doch nicht! Trotzdem: ich fand es toll, wie sich die deutschen Spieler von Coach Carsten Arriens, der im Team zuvor ordentlich ausgemistet hatte, verkauft haben! Fast wäre der ganz große Wurf gelungen! Ich habe Kohli und Konsorten damals keine Sekunde vermisst!