Fotografen sind hinzunehmen
Hallo Herr Hofen! Mein Schützling spielte jüngst bei einem Damen-Preisgeldturnier und fühlte sich von dem anwesenden Turnierfotografen immens gestört. Zumindest hatte ich dieses Gefühl von außen. Sie spielte auf einem der hinteren Plätze und der Fotograf platzierte sich in der Nähe des Schiedsrichterstuhls auf dem Court. Zwar nicht störend sichtbar, aber durch den Auslöser, vor allem bei Serienaufnahmen, doch merklich hörbar. Wie ist dies — nennen wir es mal regeltechnisch — zu bewerten? Hätte meine Spielerin den Fotografen des Feldes verweisen lassen können oder müssen die Aktiven damit leben? Wie ist das bei den Profiturnieren rund um den Globus geregelt?!

Frank Hofen: Das kann ich verstehen. Auf irgendeinem hinteren Court, nur eine Handvoll Leute und dann ein Fotograf, der permanent auf das Motiv (in diesem Fall: die Spielerin) hält. Es ist zweifelsohne störend, aber hinzunehmen. Gleichwohl gibt es Verhaltensweisen für Fotografen, wobei ich hier nicht auf die internationalen Turniere eingehe. ich bleibe, wie in Ihrem Fall, bei allgemeinen nationalen Preisgeldturnieren.
Der Turnierleiter hat darauf hinzuweisen, dass Fotografen ihrer Arbeit nur von außerhalb des Tennisplatzes neben dem Schiedsrichterstuhl (egal ob rechts oder links) nachgehen dürfen. Steht der Schiedsrichterstuhl zwischen den Spielerbänken, so haben die Fotografen ihre Position auf der gegenüberliegenden Seite. Diese Plätze sind vor der Partie bzw. in den Spielpausen einzunehmen und auch nur in diesen sollte ein Standortwechsel vorgenommen werden. Beim Aufschlag sollten Serienaufnahmen mit einem Motorbetrieb vermieden werden und generell ist es den Fotografen untersagt, die Tennisplätze zu betreten. Dies gilt auch für die Spielpausen.
Ein »No-Go« ist es, Spielerinnen und Spieler während eines Matches anzusprechen. Gleiches gilt auch im Hinblick auf Schiedsrichter. Ansprechpartner ist demzufolge immer der Turnierleiter. Wenn alle Beteiligten dies berücksichtigen, dann dürften Spielerinnen und Spieler keine Probleme mit den Fotografen haben und diese können somit ihre Bilder problemlos und ohne Stress schießen.