Biggy Neumann - Kompetenzforum

Fokussierung

Fokus­sie­rung


Hal­lo Frau Neu­mann! Wie schaf­fe ich es, mei­ne Kon­zen­tra­ti­on für das Wesent­li­che zu schär­fen? Auf dem Platz habe ich das Pro­blem, dass ich alles mit­be­kom­me. Lei­der auch das Drum­her­um, was mich vom Spiel oft­mals sehr ablenkt.

Bri­git­te Neu­mann: Auch das Fokus­sie­ren auf das Spiel­feld braucht Übung. Du kannst damit begin­nen, eine ganz ein­fa­che Kon­zen­tra­ti­ons­übung durch­zu­füh­ren. Dazu brauchst Du einen Raum, in dem Du unge­stört bist, ein Tee­licht und Feuer. 

Und so geht es:

Ers­tens: Zün­de eine Ker­ze oder ein Tee­licht an, stel­le sie im Abstand von etwa einem Meter auf einen Tisch und setz Dich davor. +++ Zwei­tens: Fokus­sie­re die Flam­me mit Dei­nen Augen und hal­te sie so lan­ge wie mög­lich mit Dei­nem Blick fest. Du kannst blin­zeln, aber nicht die Augen schlie­ßen. +++ Drit­tens: Am Anfang soll­test Du min­des­tens 2 Minu­ten die­ses Ker­zen­licht beob­ach­ten kön­nen – Fort­ge­schrit­te­ne kön­nen das stun­den­lang. Wich­tig bei die­ser Kon­zen­tra­ti­ons­übung ist, dass Du Dei­ne Gedan­ken – die unwei­ger­lich auf­kom­men – immer wie­der zie­hen lässt, sie weg­schickst. Sie haben in der Zeit der Übung nichts in Dei­nem Kopf zu suchen. Das ist zu Beginn nicht ein­fach. Etwas leich­ter fällt es, wenn Du ver­suchst im Spiel der Flam­me Figu­ren oder Mus­ter zu erken­nen. Dadurch bleibst Du mit Dei­ner Auf­merk­sam­keit bei der Flam­me, hast nur eine Auf­ga­be: die Beob­ach­tung der Ker­ze. Du wirst mer­ken, dass Dein Atem ruhi­ger wird, der Puls lang­sa­mer. Nach etwas Übung wirst Du ver­blüfft sein, wie lan­ge Du Dich auf die­se eine Sache kon­zen­trie­ren kannst. Dann ver­su­che es ein­mal mit dem Fokus­sie­ren eines Ten­nis­balls. Da bewegt sich dann nichts mehr und der Schwie­rig­keits­grad der Übung steigt.

Wenn das klappt suchst du einen Satz, der Dich auch auf dem Ten­nis­platz immer wie­der ziel­ge­rich­tet an den Fokus auf das Spiel erin­nert. Zum Bei­spiel: „Vol­le Kon­zen­tra­ti­on auf das rote Recht­eck!“ Oder: „Schau den gel­ben Ball an!“ Oder: „Außen her­um alles unwich­tig!“ So gibst Du Dir mit Dei­nen posi­ti­ven Selbst­ge­sprä­chen immer wie­der die Auf­for­de­rung, Dich auf das in die­sem Moment ein­zig Wich­ti­ge zu kon­zen­trie­ren. Immer wenn Du wäh­rend des Matches mit den Gedan­ken abschweifst – rede mit Dir! Viel Spaß beim Ausprobieren!”

„Wenn Du etwas errei­chen willst, was Du vor­her noch nie erreicht hast, musst Du etwas tun, was Du vor­her nie getan hast.“ — Gary Koyen