Emotionen im Tennissport
Lächle! Vermutlich stellt sich dann ein Gefühl von Zufriedenheit, Heiterkeit und Freude ein. Du siehst, es ist gar nicht schwer, Einfluss auf Deine eigenen Emotionen zu nehmen. Du musst nur wissen wie! Die »Smiling-Übung« gelingt deshalb, weil es einen untrennbaren Zusammenhang gibt zwischen unseren Gedanken, unseren Gefühlen und unserer Körpersprache. Im Tennis kann heutzutage nur derjenige ganz oben mitspielen, der seinen Körper, seine Gedanken und seine Emotionen optimal auf das Spiel einstellt. Das heißt nicht, dass Du ständig lächelnd auf dem Platz stehen sollst — im Gegenteil!
Gefragt ist ein der jeweiligen Situation angepasstes Verhalten! Bei einem Aufschlag von 170 km/h hast Du nur eine halbe Sekunde zur Reaktion. Da bleibt zum Lächeln keine Zeit. Wenn Du Dich in diesem Moment aber selbst anfeuerst, Dich aggressiv zum Gegner verhältst (Körpersprache) und auch noch mit Selbstgesprächen Einfluss auf Dein eigenes Verhalten nimmst („Ich spiele jeden Aufschlag zurück ins Feld!“), dann werden in dieser Situation die gewünschten biochemischen Veränderungen im Körper ausgelöst: eine erhöhte Adrenalinausschüttung ergibt beispielsweise eine verbesserte Reaktion und größere Schnelligkeit. Das macht Dich genau in diesem Moment so stark.
Zum Glück ist der Mensch keine Maschine
Nach dem Match ist eine andere Verfassung nötig. Du brauchst die Fähigkeit, Abstand zu gewinnen, Dich zu erholen und Dich zu entspannen, damit Du Dich für das nächste Match ausreichend regenerieren kannst. Zum Glück sind wir Menschen keine Maschinen, denn ohne Emotionen wären wir schon längst ausgestorben. Gefühle wie Schmerz, Angst und Freude beeinflussen stark unser Verhalten. Wir vermeiden Schmerz auslösende Reize, wir werden vorsichtig bei Angst, wir werden stark bei Tätigkeiten, die uns Freude bereiten und wir versetzen unseren Körper in Kampfbereitschaft bei einem Gefühl der Bedrohung. Emotionen sind die Antriebskräfte unseres Verhaltens. Diese Antriebskräfte können wir mit gezieltem Mentaltraining für den Sport nutzen! Jeder kann lernen, sich über die eigenen »Gefühle plus Gedanken plus Körpersprache« im Wettkampf in die optimale Wettkampfstimmung zu bringen. Die Leistung auf dem Platz ist das Resultat von Emotion, Psyche und Physis.