Der Tick mit der Kappe…
Hallo Herr Goellner. Ich habe Ihre Karriere früher sehr interessiert verfolgt und sogar mal Ihre Aufschlagbewegung kopiert. Mehr schlecht, als recht, wie sich wohl versteht. Aber ich war immer ein begeisterter Fan von Ihnen und Ihrer Spielweise. Ich würde gerne von Ihnen wissen, was es mit Ihrer verkehrt herum aufgesetzten Kappe auf sich hat. Man kann ja schon sagen, dass Sie dies als Markenzeichen auf der Tour etabliert haben, oder? Eifern Ihnen Ihre heutigen Schüler in dieser Hinsicht nach?! Ich wünsche Ihnen in diesen Tagen ganz viel Gesundheit!

Marc-Kevin Goellner: Die ursprüngliche Idee mit der Kappe entstand bei einem Turnier in Portugal. Ich war in der Einzelkonkurrenz bereits ausgeschieden und irgendwie hundemüde und auch im Doppel lief es nicht wirklich rund, als mein Partner zu mir meinte: „Dreh’ doch mal die Kappe nach hinten, dann wirst Du schon wieder einen Ball reinspielen!” Gesagt, getan! Bei meinem ersten ATP-Turniersieg in Nizza war es so, dass die Sonne extrem tief stand und mich irgendwann der Schirm störte. Je nachdem, auf welcher Seite ich gespielt habe, war der Schirm mal vorne und mal hinten. Das Ergebnis in Nizza ist bekannt: Finalsieg über Ivan Lendl. Es gibt also zwei Wahrheiten zur verkehrt herum getragenen Kappe. Meinen heutigen Schülern sage ich immer, dass sie richtig klasse ausschauen, wenn sie die Kappe nach hinten drehen. Auf jeden Fall ist die nach hinten gedrehte Kappe auch in das Logo meiner Tennis-Akademie integriert. Es ist halt über Jahrzehnte hinweg nicht nur Tradition, sondern auch eine Art Markenzeichen geworden…