Toni Witz - Kompetenzforum

Coaching-Floskeln

Coa­ching-Flos­keln


Ver­spä­tet, aber doch hat in Öster­reich die Mann­schafts­meis­ter­schaft begon­nen, was ich ger­ne zum Anlass neh­me, um eine klei­ne Aus­wahl mir bekann­ter »Coa­ching-Flos­keln« zum Bes­ten zu geben. Dazu zäh­len: „Spiel’ Punkt für Punkt!” — „Spiel’ den Ball und nicht die Geg­ne­rin bzw. den Geg­ner!” — „Spiel’ das, was Du kannst und nicht, was Du ger­ne spie­len möch­test!” — „Spiel’, um zu gewin­nen und nicht, um nicht zu ver­lie­ren!” — „Das Match ist erst zu Ende, wenn der letz­te Punkt gespielt wur­de!” — oder wie es mei­nes Wis­sens der Vater von Tho­mas Mus­ter ein­mal tref­fend for­mu­liert hat: „Auf­ge­ge­ben wird nur ein Brief!”

Impression
© Pix­a­bay

Die­se Aus­sa­gen haben natür­lich auch einen gewis­sen Inter­pre­ta­ti­ons­spiel­raum, des­halb eine kur­ze Erklä­rung mei­ner Sicht­wei­sen: Für mich bedeu­tet bei­spiels­wei­se „Spiel’ Punkt für Punkt!“, dass man sich auf das »Jetzt« kon­zen­trie­ren soll. Egal was war oder was noch kom­men wird: Ver­su­che, die­sen Punkt zu gewin­nen und gib’ Dein Bes­tes! +++ „Spiel’ den Ball und nicht die Geg­ne­rin bzw. den Geg­ner!“ wie­der­um heißt für mich, dass es nicht von Bedeu­tung ist, wer auf der ande­ren Sei­te des Net­zes steht. Der Fokus liegt nicht auf den Gefüh­len, die mein Gegen­über in mir aus­löst, son­dern ein­zig und allein auf dem Ball, der auf mich zukommt und den spie­le ich so gut und unan­ge­nehm wie mög­lich auf die ande­re Sei­te zurück! +++ Eine mei­ner Lieb­lings­aus­sa­gen ist „Spiel’ das, was Du kannst und nicht, was Du ger­ne spie­len möch­test!“ Meis­tens in Ver­bin­dung mit der vor­her getä­tig­ten Aus­sa­ge der Spielerin/des Spie­lers „Die­ser Schlag ist mir schon ein­mal gelun­gen. Den kann ich!” Mei­ne Ant­wort dar­auf lau­tet dann meis­tens: „Das mag sein, aber jetzt gera­de eben nicht…” Das, um was es letzt­end­lich in die­ser Aus­sa­ge geht ist, dass man sich bewusst machen soll, was man kann und dies vor allem in ent­schei­den­den Situa­tio­nen im Match auch umzu­set­zen ver­sucht. Ris­kan­te Bäl­le, die viel­leicht spek­ta­ku­lä­rer, aber sehr sel­ten erfolg­ver­spre­chend sind, sind hin­ge­gen zu vermeiden.

Die nächs­te Aus­sa­ge, die mei­nes Wis­sens Roger Fede­rer getä­tigt hat, näm­lich „Spiel’ um zu gewin­nen und nicht, um nicht zu ver­lie­ren!“ ist grund­sätz­lich rela­tiv ein­fach zu ver­ste­hen, aber in der Rea­li­tät häu­fig sehr schwer umzu­set­zen. Dabei geht es mei­nes Ver­ständ­nis­ses nach dar­um, das Heft selbst in die Hand zu neh­men, den Gegen­über zu bewe­gen, unter Druck zu set­zen, das Spiel zu bestim­men und nicht auf den Feh­ler zu war­ten. Dabei darf man aber nicht »über­powern« und/oder zu ris­kant spie­len, denn das führt in der Fol­ge zu einer Viel­zahl von unforced errors. Genau die­se Balan­ce zu fin­den, macht die Umset­zung so schwierig.

Die letz­te Coa­ching-Mes­sa­ge besagt ein­fach nur, dass man nie auf­ge­ben soll. Bis der letz­te Punkt nicht ver­lo­ren gegan­gen ist, hat man immer noch die Mög­lich­keit, das Match für sich zu ent­schei­den. Und ver­meint­lich ver­lo­ren geglaub­te Matches noch zu dre­hen, waren und blei­ben doch die schöns­ten Sie­ge! In die­sem Sin­ne wün­sche ich Euch viel Erfolg bei Euren Matches.