Classics Opener

Unvollkommen

Unvoll­kom­men


Von Chris­toph Kellermann.

Ursprungs­da­tum: 04.09.2018

Man fragt sich wirk­lich, wer oder was die­sen Typen immer wie­der rei­tet. Phil­ipp K. aus A. lässt kei­ne Gele­gen­heit aus, zu demons­trie­ren, dass er nun wirk­lich nicht in der Lage ist, sei­nen beschei­de­nen Namen und das Drum­her­um auch nur annä­hernd posi­tiv zu ver­kau­fen. Man kann ihn ein­fach nicht mögen. Anhim­meln schon gar nicht. Selbst wenn er — wie in die­ser Woche — den Sprung in ein Grand-Slam-Vier­tel­fi­na­le schaf­fen konn­te. Natür­lich hat man im Ach­tel­fi­na­le dem demü­ti­gen Japa­ner Nishi­k­ori die Dau­men gedrückt und nicht dem eins­ti­gen Olym­pia­ver­wei­ge­rer. Und eben­so natür­lich hät­te man in der Run­de zuvor lie­ber »Rotz­löf­fel« Zverev sie­gen sehen.

Philipp Kohlschreiber
© Jür­gen Hasenkopf

Die Arro­ganz und Selbst­ver­liebt­heit eines Phil­ipp Kohl­schrei­ber ist uner­träg­lich. Vor­ges­tern setz­te er dem Gan­zen die Kro­ne auf, als er sich damit rühm­te, dem Zverev-Clan auf­ge­zeigt haben zu wol­len, eben noch nicht zur Welt­klas­se zu gehö­ren. Was für ein Schmarrn! Aus­lauf­mo­dell Kohl­schrei­ber, der in sei­ner gan­zen Kar­rie­re maxi­mal geho­be­ner Durch­schnitt war, mit Shoo­ting­star Zverev zu ver­glei­chen, gera­de mal ein paar Jah­re auf der Tour, ver­bie­tet sich. Schon jetzt hat Zverev Tur­nier­tro­phä­en im Regal ste­hen, die für Kohl­schrei­ber stets uner­reich­bar blie­ben. Ich den­ke da an sei­ne drei Tri­um­phe bei den Mas­ters-Series-Events in Rom, Mont­re­al und Madrid. Kohl­schrei­ber weiß, dass sei­ne Kar­rie­re unvoll­kom­men und bald vor­über ist. Das wurmt ihn glau­be ich mehr, als er es jemals zuge­ben würde.

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