Classics Opener

Slapstick in Perfektion

Slap­stick in Perfektion


Von Chris­toph Kellermann.

Ursprungs­da­tum: 15.07.2018

Ich wür­de es vor­sich­tig mal als »undank­bar« bezeich­nen, wenn man als Ten­nis-Lady auf dem berühm­tes­ten Ten­nis­platz des Uni­ver­sums vor aus­ver­kauf­tem Haus um den wich­tigs­ten Ten­nis­ti­tel der Welt unmit­tel­bar nach einer sport­li­chen Mons­ter­dar­bie­tung eines Novak Djo­ko­vic sowie eines Rafa­el Nadal antre­ten muss. Die­se Spiel­an­set­zung war sei­tens der Ver­ant­wort­li­chen so selbst­ver­ständ­lich nicht vor­ge­se­hen und des Mara­thon­mat­ches zwi­schen Ander­son und Isner am Vor­tag geschul­det. So muss­ten »Nole« und »Rafa« am Tag des Damen-Finals halt noch mal ran. Die fach­kun­di­gen Zuschau­er beka­men so unfrei­wil­lig den Beweis gelie­fert, wes­halb es völ­lig zu Recht eine Dis­kus­si­on um gleich­be­rech­tig­tes Preis­geld gibt.

Serena Williams
© Jür­gen Hasenkopf

Wäh­rend sich Ange­li­que Ker­ber sport­lich abso­lut nichts nach­sa­gen las­sen kann und eine exzel­len­te Figur abgab, ver­kör­per­te Sere­na Wil­liams eher die lau­ni­sche Diva. Hier­bei offen­bar­te sie mise­ra­ble schau­spie­le­ri­sche »Qua­li­tä­ten«. Viel­leicht woll­te sie ihre pro­mi­nent besetz­te Play­ers-Box oder ihre anwe­sen­den neu­en roya­len Freun­din­nen mit ihrer Ham­pe­lei beein­dru­cken, man weiß es nicht. Was man weiß, ist, dass die­ser Schuss gna­den­los nach hin­ten los ging.

Serena Williams
© Jür­gen Hasenkopf

So fair und vor­bild­lich sich Sere­na Wil­liams gegen­über ihrer Bezwin­ge­rin ein­mal mehr nach dem Match ver­hielt, so pein­lich war ihr gut ein­stün­di­ger und mit zahl­rei­chen Slap­stick­ein­la­gen gespick­ter Auf­tritt in sport­li­cher Hin­sicht. Mit ihrer »Lack-oder-Kack-Tak­tik« konn­te sie zwar den einen oder ande­ren net­ten Win­ner pro­du­zie­ren, damit konn­te Ange­li­que Ker­ber aller­dings bes­tens leben, denn alle ande­ren Punk­te mach­te Wil­liams eben­falls. Eben auch die der Geg­ne­rin. Sie pro­du­zier­te Feh­ler über Feh­ler und selbst die »Tau­send­pro­zen­ti­gen« konn­te sie nicht ver­wan­deln. Nein, die­ser lei­den­schafts­lo­se und mega­schwa­che Auf­tritt war eines Finals irgend­wie nicht wür­dig und kei­nen ein­zi­gen Cent wert. Erst Recht nicht auf Wim­ble­dons hei­li­gem Rasen. Wil­liams kas­sier­te für ihr Toho­wa­bo­hu übri­gens 1,287.000 Euro, Ker­ber für‘s geschick­te Abwar­ten des zu erwar­ten­den geg­ne­ri­schen Feh­lers gar das Dop­pel­te. Ein Schlag ins Gesicht eines jeden Zuschau­ers, der sich sein völ­lig über­teu­er­tes Cent­re-Court-Final-Ticket im Vor­feld von der Backe abspa­ren musste.

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