Rothenbaum-Zukunft
Von Christoph Kellermann.
Ursprungsdatum: 29.07.2019
Moin, moin, liebe Tennisfreunde! Die »GERMAN OPEN« am Hamburger Rothenbaum haben eine lange Tradition. Wir blicken nach vorn und wünschen uns für die Zukunft folgende Schlagzeilen…

Neuer Termin — DTB-Vize Dirk Hordorff hat seine Kontakte zur ATP spielen lassen und einen neuen Spieltermin erwirkt. Das Turnier in Hamburg wird endlich wieder im Mai ausgetragen und übernimmt den Spot von Rom. Dort will eh‘ niemand mehr spielen +++ Namenswechsel — Das traditionsreichste Tennisturnier Deutschlands heißt nun wieder »GERMAN OPEN — Internationale Deutsche Meisterschaften im Tennis«. Zurück zu den Wurzeln. Eine Tradition, die bis ins vorletzte Jahrhundert zurückreicht, schlägt nun mal alles +++ Comeback der Damen — 18 Jahre nach dem Finalerfolg von Kim Clijsters über Venus Williams kehren die Damen endlich an den Hamburger Rothenbaum zurück. Dorthin, wo Steffi Graf einst zwischen 1987 und 1992 sechs Mal in Serie gewann und wo sogar die legendären Margaret Smith und Billie Jean King in der Siegerliste stehen

Haas übernimmt! Das Intermezzo der österreichischen Familie Reichel ist nach nur einem Jahr schon wieder Geschichte. Die Turnierdirektion liegt nun in den Händen des gebürtigen Hamburgers Tommy Haas, der sich beim Masters in Indian Wells bereits als Turnierboss beweisen konnte. Weil Tommy selbst noch gern zockt, lockt er ehemalige Rothenbaumfinalisten für Showmatches nach Harvestehude: Gustavo Kuerten, Stefan Edberg, Marat Safin. Diese Stars von einst begeistern das Publikum im Doppel an der Seite von Deutschlands besten Nachwuchsspielern. Das kommt an +++ Neuer Schirmherr — Die Hamburger Fußball-Ikone Uwe Seeler übernimmt erstmals die Schirmherrschaft bei den »GERMAN OPEN«. Seeler ist ein ausgewiesener Tennisfan und hat sich in seiner einmaligen Karriere nie verkaufen lassen. Seeler hat von seinem mittlerweile in der 3. Liga kickenden HSV endgültig die Schnauze voll und widmet sich nun dem Tennissport. Niemand repräsentiert Hamburg mehr als »Uns Uwe«
Titelsponsor adidas — Seeler lässt als erste Amtshandlung seine hervorragenden Kontakte zur Marke »adidas« spielen und begeistert das deutsche Welt-Unternehmen für ein langjähriges Titelsponsoring am Rothenbaum. Guter Schachzug, denn so konnte man die beiden adidas-Vertragsprofis Angelique Kerber und Alexander Zverev — die einzigen deutschen Topstars — mit einem »Life-Time-Contract« für immer an den Hamburger Rothenbaum binden +++ Petkorazzi-TV — Die österreichische On-Court-Moderatorin Babsi Schett wurde ausgetauscht, Andrea Petkovic übernimmt gekonnt und startet nach ihrer Tennislaufbahn an der Seite von Stadionsprecher Matthias Killing eine noch erfolgreichere Karriere am Mikrofon. »Petkorazzi-TV« am Rothenbaum! Frei Schnauze und dementsprechend herzerfrischend anders +++ Zurück zur Schiffsschraube — Turniertrophäe wird 2020 wieder die von Michael Stich & Co. eingeführte Schiffsschraube. Die war ganz gewiss zwar auch kein Pokal-Burner, hatte aber im Gegenzug zum Reicheltschen Gekritzle immerhin einen gewissen Bezug zum Austragungsort +++ Endlich ein volles Haus — Die überdimensionalen schwarzen Planen im Stadion, die seit Jahren den Zuschauermangel kaschieren sollen, werden endlich entfernt. Für diese »toten« Bereiche werden haufenweise Freitickets vergeben, um die sich sämtliche Jugendabteilungen und Ehrenämtler aus Hamburg und Umgebung bewerben können. Dann — und erst dann — kann der Veranstalter von einem »Full-House« sprechen

Nachwuchsarbeit — Head of Men‘s Tennis Boris Becker und Head of Women‘s Tennis Barbara Rittner lehnen während der Turnierwoche jeden Interviewunsch ab und tauschen Mikro und VIP-Akkreditierung gegen Tennisracket und Taktiktafel. Sie erkennen die enorme Verantwortung in ihrer Funktion als »Head of« und trainieren auf »M3« am Rothenbaum eine Woche lang knüppelhart mit dem deutschen Nachwuchs. Endlich… +++ Zum Schellfischposten — Die Auslosung zu den GERMAN OPEN 2020 findet im Rahmen der beliebten TV-Show »Inas Nacht« in der Kult-Kneipe »Zum Schellfischposten« in Hamburg-Altona statt und wird live im »Ersten« übertragen +++ Shantychor übernimmt — Schluss mit »YMCA« und »Time Warp« in den Wechselpausen! Ab sofort sorgt der 20 Mann starke Wilhelmsburger Shantychor »De Tampentrekker« auf dem Centre-Court als Marching-Band für Stimmung. „Hamburg, Hamburg, ja, das ist der Rothenbaum! Ha, ha, ha, ha, hey!” +++ TV-Präsenz — »Das Erste« übernimmt die tägliche Berichterstattung im »Öffentlich Rechtlichen«. Kommentatoren sind Markus Zoecke und Tennis-Legende Hans-Jürgen Pohmann, der 1973 und 1974 am Rothenbaum die Doppelkonkurrenz gewinnen konnte und als »Stimme aller Tennisübertragungen der 80er« gilt. Keiner schnackt und schnötert so schön und fachkundig, wie Pohmann, der den kleinen Hund von Michael Stich im Interview einst »Töle« nannte +++ Hamburg, meine Perle — Der Hamburger Rothenbaum übernimmt die Kulthymne »Hamburg, meine Perle« vom einstigen Fußball-Riesen HSV, der Lotto King Karl nicht mehr auftreten lassen möchte. Gerrit Heesemann, alias Lotto King Karl, verpasst seinem Songtext eine Tennisnote und darf täglich per Hubwagen in die Lüfte steigen. Gänsehaut am Rothenbaum…