Classics Opener

Rafas Bundesliga-Debüt

Rafas Bun­des­li­ga-Debüt


Von Frank Hofen.

Ursprungs­da­tum: 15.04.2020

Bekannt­lich hat der Deut­sche Ten­nis Bund (DTB) den Spiel­be­trieb in den Ten­nis-Bun­des­li­ga für die Sai­son 2020 abge­sagt. Lei­der sind davon auch West­fa­lens ein­zi­ger Erst­li­gist, das Team Häm­mer­ling TuS Sen­ne­la­ger, sowie in der 2. Liga Nord der Auf­stei­ger Ten­nis­park Vers­mold betrof­fen. Sehr scha­de für die Ten­nis­fans, die all­jähr­lich zu Tau­sen­den die Courts in den Clubs umsäu­men, wenn »Welt­klas­se im Club« zu sehen ist. Ist das tat­säch­lich so?

Frank Hofen
© hof­me­dia

Zumin­dest ist die­se von den Bun­des­li­ga-Teams gewählt Head­line per­spek­ti­visch rich­tig, denn Namen wie Boris Becker, Micha­el Stich, Tom­my Haas oder der Schwei­zer Stan Wawrin­ka haben in den Anfangs­jah­ren ihrer sport­li­chen Kar­rie­re in der Bun­des­li­ga auf­ge­schla­gen. Einer aber über­strahlt sie alle und das liegt nun mitt­ler­wei­le 17 Jah­re zurück. Damals bestritt Rafa­el Nadal in der Ten­nis-Bun­des­li­ga zwei Par­tien für den inzwi­schen 11-fachen Deut­schen Mann­schafts­meis­ter Blau-Weiss Neuss.

Rafael Nadal
© Jür­gen Hasenkopf

Er war gera­de 17 Jah­re alt gewor­den, noch sehr schüch­tern, aber immer­hin bereits die Num­mer 58 in der Welt. Gera­de erst ein Jahr auf der Tour (mit sechs Future-Sie­gen in 2002), erreich­te er im Jahr 2003 bereits sechs Chal­len­ger-Finals, gewann davon zwei und klet­ter­te in der Welt­rang­lis­te um statt­li­che 150 Plät­ze. Durch einen Freund bekam der dama­li­ge Team­ma­na­ger der Neus­ser, »Elu« Hans­mann aus dem mal­lor­qui­ni­schen Mana­cor einen Tipp, dass dort ein recht guter Ten­nis­spie­ler rum­läuft, der auch des Öfte­ren in der Zei­tung steht und ein gro­ßes Talent sein soll. Die­sen sol­le man sich doch mal für den TC Blau-Weiß anschauen.

Lan­ge Rede, kur­zer Tipp, gesagt — getan. Der Neus­ser Macher Hans­mann, ver­stor­ben am 22. Mai 2014 im Alter von 76 Jah­ren, ist nach Mal­lor­ca geflo­gen, hat sich mit der Fami­lie Nadal getrof­fen und Rafa­el beim Trai­ning zuge­schaut. Nach sehr net­ten Gesprä­chen stand am Ende des Tages die Ver­pflich­tung für zwei Spie­le fest. Das ers­te Bun­des­li­ga-Spiel bestritt Rafa­el Nadal am 29. Juni 2003 auf der Neus­ser Anla­ge am Jahn­sta­di­on in der Par­tie gegen den TC Bam­berg und gewann sein Match in zwei Sät­zen gegen den Ita­lie­ner Gior­gio Galim­ber­ti mit 7:5, 6:2. In sei­nem zwei­ten Match besieg­te er beim Ober­hau­se­ner THC sei­nen Lands­mann und dama­li­gen Top 100-Pro­fi Albert Mon­ta­nes mit 6:2, 7:6. Nach Ein­schät­zung der dama­li­gen Neus­ser Ver­ant­wort­li­chen waren sie sich sicher: die­ser Rafa­el Nadal kann ein Top-10-Spie­ler wer­den. Wie wahr — und noch ein biss­chen mehr…

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