Classics Opener

Nur eins ist wie immer

Nur eins ist wie immer


Von Chris­toph Kellermann.

Ursprungs­da­tum: 06.03.2020

An die­sem »Davis-«, äh, par­don: »Haggerty-Piqué-Cup«-Wochenende ist fast alles irgend­wie anders, als sonst. Zwar klingt ein Heim­spiel gegen gewiss kei­ne schlech­te Weiß­rus­sen zunächst ein­mal recht viel­ver­spre­chend, doch was Tag Eins sport­lich lie­fer­te, war im Gro­ßen und Gan­zen mit viel Good­will viel­leicht Chal­len­ger-Niveau. Dazu die mitt­ler­wei­le bekann­ten Rah­men­be­din­gun­gen: zwei statt drei Wett­kampf­ta­ge, zwei statt drei Gewinn­sät­ze, kein offe­ner Ent­schei­dungs­satz und auch kei­ne bis auf den letz­ten Platz gefüll­te gro­ße Are­na. »Koan Zverev« ver­steht sich mitt­ler­wei­le von selbst.

Boris becker
© Jür­gen Hasenkopf

Unan­ge­foch­te­nes »High­light« des Tages war bis­lang sicher­lich DTB-Mas­kott­chen Boris Becker, der nach Satz­ge­winn Kohl­schrei­ber Hüft­gold und künst­li­che Gelen­ke beim Sei­ten­wech­sel zu den Klän­gen von »Rock around the clock« zu locke­ren Schwün­gen zwin­gen woll­te. Aber auch dies war das Ein­tritts­geld nicht wert. Ein furcht­ba­res Bild. Der allen­falls viert­klas­si­ge Kom­men­ta­tor von Sportdeutschland.tv aber flipp­te ob Beckers kur­zer Tanz­ein­la­ge voll­stän­dig aus. Immer­hin erklär­te er den Zuschau­ern im Anschluss, dass neue Bäl­le immer ein Vor­teil für den Auf­schlä­ger sei­en. Da ham’ wir doch wie­der was gelernt…

Noch desas­trö­ser als der Bub am Mikro prä­sen­tiert sich aber der Düs­sel­dor­fer Hal­len­spre­cher, dem man sei­tens des DTB wohl auf­trug, die weni­gen Zuschau­er mit ner­vi­ger Markt­ge­schreie­rei in nahe­zu jeder Spiel­pau­se bei der Stan­ge zu hal­ten. Eine Far­ce. Heiß ist nur die Hand­voll weiß­rus­si­scher Fans, nicht zuletzt Dank der Vuvuz­elas. Die Kulis­se im gut 3.000 Zuschau­er fas­sen­den »Cas­tel­lo« ist schlicht ent­täu­schend. Die Hal­le ist bes­ten­falls zur Hälf­te gefüllt. Eins ist dann aber doch wie immer: Hin und wie­der huschen die geseg­ne­ten Lan­des­fürs­ten samt Gat­tin­nen ins Bild. Das ist gute Tra­di­ti­on, denn: Davis oder Fed Cup — das bedeu­tet für unse­re flei­ßi­gen Funk­tio­nä­re schließ­lich immer »Come tog­e­ther, hos­pi­ta­li­ty included — of cour­se. Che­ers! Auf Euer Wohl! Lasst es Euch gut gehen…

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