Classics Opener

Demontage »Marke Eigenbau«

Demon­ta­ge »Mar­ke Eigenbau«


Von Chris­toph Kellermann.

Ursprungs­da­tum: 01.08.2018

Die Sere­na-Edel-Fans — und davon soll es eini­ge geben — mögen mich für die­sen Blog jetzt viel­leicht stei­ni­gen wol­len, aber ganz ehr­lich? Das, was Sere­na Wil­liams da seit ihrer Rück­kehr nach ihrer Baby­pau­se auf den Platz bringt, ist nix. Heu­te ist sie beim WTA-Tur­nier in San José von der Bri­tin Johan­na Kon­ta regel­recht vor­ge­führt wor­den. Bei eige­ner 1:0‑Führung kas­sier­te die US-Ame­ri­ka­ne­rin zwölf (!) Spie­le in Serie, also die all­seits gefürch­te­te »Bril­le«. Zwei­fel­los die böses­te Schlap­pe ihrer beein­dru­cken­den Laufbahn.

Serena Williams
© Jür­gen Hasenkopf

Unüber­seh­bar war hier­bei ihr erneu­tes »Her­um­ge­tor­kel« auf dem Court, wie schon im Wim­ble­don-Fina­le bei ihrer 3:6, 3:6‑Schlappe gegen Ange­li­que Ker­ber. Seri­en­wei­se schwang sie Löcher in die Luft, weil sie stän­dig min­des­tens zwei Schrit­te zu spät war. Zu dick, zu schwer­fäl­lig, zu untrai­niert. Ich fra­ge mich, war­um sie sich das antut. Nur um zu sagen: „Seht her, ich kann ein Kind aus­tra­gen und gebä­ren und danach wie­der voll atta­ckie­ren?!” Was will sie sich da selbst beweisen?

Ver­ges­sen wir nicht: Sere­na geht stramm auf die 40 zu, hat­te Medi­en­be­rich­ten zufol­ge eine Geburt mit der­ben Kom­pli­ka­tio­nen und nicht erst seit der Geburt eini­ge Kilos zuviel am Kör­per. Ion Tiriac war bestimmt nüch­tern und zurech­nungs­fä­hig, als er kürz­lich im Bezug auf Sere­nas Gewicht von 90 Kilo­gramm sprach. Unter die­sen Vor­aus­set­zun­gen kannst Du eigent­lich nur »Lack oder Kack« spielen.

Unfass­bar, aber wahr: in Wim­ble­don hät­te die­se Spiel­wei­se dank ihrer knall­har­ten Auf­schlä­ge und »Leck-mich-am-Arsch-Returns« fast zum Titel gereicht. Die Schüs­se kön­nen aber, wie heu­te in San José, auch voll­kom­men nach hin­ten los­ge­hen. Ihre Geg­ne­rin­nen spre­chen nach ihren Tri­um­phen über Sere­na nur noch dar­über, wie toll es war, gemein­sam mit ihr auf dem Platz gestan­den zu haben. Das ist ein gefähr­li­ches Zei­chen. Die Angst vor die­ser gro­ßen Spie­le­rin ist bei der Kon­kur­renz längst ver­flo­gen. Jeder will mal.

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