Einhändige Rückhand

Ein­hän­di­ge Rückhand


Hal­lo Jörg! Ich wür­de ger­ne mei­ne Rück­hand ver­bes­sern! Dei­ne Tipps für die ande­ren User haben mir bis­lang näm­lich immer wei­ter­ge­hol­fen. Ich möch­te mehr Druck und Spin in mei­ne Rück­hand krie­gen. Ich schla­ge die Rück­hand ein­hän­dig und recht soli­de, kann damit aber kein Spiel bestim­men. Ich bin bereit, an mei­ner Tech­nik zu arbei­ten. Wel­che Griff­hal­tung emp­fiehlst Du mir? 

Jörg Lin­den: Die Griff­hal­tung ist sehr indi­vi­du­ell. Sie vari­iert zwi­schen Kon­ti­nen­tal­griff und Eas­tern­rück­hand­griff (extre­me­re Griff­hal­tung). Hal­te den Schlä­ger im opti­ma­len Treff­punkt und grei­fe von oben auf den Griff. Mehr Druck erreichst Du, indem Du auf Dei­ne Fuß­stel­lung ach­test, wobei die rech­te Fuß­spit­ze unge­fähr zum lin­ken Netz­pfos­ten zeigt bzw. zum ankom­men­den Ball. Häu­fig sehe ich den Feh­ler, dass die Füße zu par­al­lel zur Grund­li­nie ste­hen. So wird der Ball zu spät getrof­fen und die Win­kel­stel­lung des Ell­bo­gens ist im Treff­punkt zu wenig durch­ge­streckt. Nur bei einem opti­ma­len Treff­punkt wer­den Schlä­ger­be­schleu­ni­gung und Kör­per­ro­ta­ti­on zu einer ech­ten Einheit.

Wich­tig ist, die lin­ke Schul­ter (beim Rechts­hän­der) lan­ge zu fixie­ren und ste­hen zu las­sen, so als wenn die­se »ein­ge­gipst« wäre. Der lin­ke Arm macht eine klei­ne Gegen­be­we­gung zur För­de­rung des Gleich­ge­wichts. Die Augen sind lan­ge auf den Ball gerich­tet und blei­ben »im Treff­punkt«. Nun ist der Kopf ruhig, als wenn Du ein »vol­les Weiß­bier­glas« dar­auf hät­test. Nach dem Tref­fen des Bal­les »schmeißt« Du Dei­ne Hand­knö­chel in Rich­tung geg­ne­ri­sche Wand, um dann hoch aus­zu­schwin­gen. Du soll­test es immer schaf­fen, am Ende des Schla­ges wie ein­ge­fro­ren ste­hen zu blei­ben. Im Trai­ning bleib mal so lan­ge ste­hen, bis Dein Ball auf der ande­ren Sei­te auf­springt. Mehr Drall erreichst Du durch star­kes Beu­gen der Bei­ne und Stre­cken im unmit­tel­ba­ren Treff­punkt. Der opti­ma­le Ein­satz einer »Wisch­be­we­gung im Treff­punkt« wird Dir eben­falls zum gewünsch­ten Drall ver­hel­fen. Trai­nie­re mit einer Netz­er­hö­hung und Du wirst ganz natür­lich zum Erfolg kom­men. Ich wün­sche Dir viel Erfolg dabei!

             

Druck für die Vorhand

Druck für die Vorhand


Wie schafft es mein Sohn, mehr Druck in sei­ne Vor­hand zu bekom­men? Sei­ne Trai­ner vor Ort schei­nen nicht vor­an zu kom­men. Es fehlt ihm an Län­ge und Druck. Er ist groß gewach­sen und wird in die­sem Jahr 18. Wie kann er das trainieren?

Jörg Lin­den: Nun, via »Fern­dia­gno­se« ist die­ses Pro­blem natür­lich nicht zu behe­ben. Um Feh­ler zu ana­ly­sie­ren und zu kor­ri­gie­ren, müss­te ich Dei­nen Sohn natür­lich spie­len sehen. Feh­len­der Druck kann meh­re­re Ursa­chen haben! Hier eini­ge Beispiele:

  1. Fal­sche Refle­xi­on im Handgelenk
  2. Zu viel Geschwin­dig­keit im Arm
  3. Man­gel­haf­te Oberkörperrotation
  4. Zu spä­ter oder seit­li­cher Treffpunkt
  5. Seit­li­che Stellung
  6. Zu wenig Beu­gung der Knie
  7. Zu hoher Körperschwerpunkt
  8. Der Schlä­ger wird zu fest gehalten
  9. Ein zu frü­hes Ver­las­sen der Treffphase
  10. Ein zu frü­hes Abkni­cken des Ellenbogens
  11. Ver­lust des Gleich­ge­wichts in der Endphase

Ein Fach­mann wird mit Dir die­se Punk­te nach und nach abarbeiten.

             

Aufschlag-Griffhaltung

Auf­schlag-Griff­hal­tung


Ich habe alle Dei­ne bis­he­ri­gen Tipps stu­diert und muss sagen, dass ich echt von Dei­ner Fach­kom­pe­tenz begeis­tert bin. Ich selbst habe seit jeher fol­gen­des Pro­blem: ich bekom­me den Wech­sel vom Vor­hand­griff auf den Rück­hand­griff beim Auf­schlag nicht hin. Wel­che Tricks gibt es da, um das Frus­tra­ti­ons­ni­veau mög­lich nied­rig zu hal­ten. Die Bäl­le gehen bei mir mit dem Rück­hand­griff über­all hin, nur nicht ins Feld. Mit Vor­hand kom­men die Bäl­le zwar rein, aber den Return bekom­me ich regel­mä­ßig um die Ohren.

Jörg Lin­den: Dan­ke zunächst ein­mal für Dein net­tes Feed­back! Es gibt eini­ge Mög­lich­kei­ten, die Sicher­heit zurück­zu­er­lan­gen. 1. Grei­fe zu Beginn nicht zu extrem um, son­dern pro­bie­re es mit einem »leich­te­ren« Rückhandgriff/Hammergriff. Du kannst Dich dann lang­sam her­an­tas­ten +++ 2. Oft­mals ändert sich der Griff, ohne das man es merkt. Nimm Dir einen Kugel­schrei­ber und klem­me ihn zwi­schen den Zei­ge­fin­ger, so ist gewähr­leis­tet, dass der Griff nicht ver­rutscht +++ 3. Fan­ge mit Teil­übun­gen an! Du stehst auf der T‑Linie und legst den Schlä­ger auf die Schul­ter, triff den Ball mit gestreck­ten Ell­bo­gen und stop­pe im Treff­punkt (kein Schlag/ganz lang­sa­me Stre­ckung zum Ball). Wenn das klappt, machst Du die­sel­be Übung, war­test bis der Ball auf­springt und ziehst jetzt in Zeit­lu­pe den Schlä­ger zur lin­ken Hosen­ta­sche. Wenn das klappt, schwingst Du den Schlä­ger nun in Zeit­lu­pe — ohne zu stop­pen — bis zur lin­ken Hosen­ta­sche durch. Wenn das klappt, lässt Du den Schlä­ger nicht mehr auf der Schul­ter lie­gen, son­dern machst in Zeit­lu­pe den kom­plet­ten Schwung. Wich­tig ist es, stets im Gleich­ge­wicht zu blei­ben und kon­trol­lier­te Schwün­ge zu prak­ti­zie­ren. Unser Gehirn ist im Stan­de, klei­ne­re Bewe­gung bes­ser zu spei­chern und zu ver­ar­bei­ten, als die gan­ze Bewe­gung »in einem Bis­sen zu verschlingen«.

             

Richtungswechsel

Rich­tungs­wech­sel


Vie­le Spie­ler fra­gen sich: Wie mache ich aus einem Cross-Duell einen Longli­ne-Schlag und war­um ist das so schwie­rig? Nun, aus einem Cross-Duell spielt man longli­ne, indem man longli­ne spielt. Dafür gibt es kein Geheim­nis. Ein­fach häu­fig trai­nie­ren und die Spiel-Situa­ti­on automatisieren.

Das Schwie­ri­ge an der Rich­tungs­än­de­rung ist, dass der Win­kel der Schlag­flä­che beim Auf­prall ein ande­rer ist, als wenn man cross zurück spielt. Ein­falls­win­kel beim Schlag des Geg­ners und Auf­prall­win­kel beim Spie­ler sind nun unter­schied­lich. Des­we­gen ist es tech­nisch weni­ger anspruchs­voll, den Ball aus der kom­men­den Rich­tung zurück zu spie­len, als die Rich­tung zu ver­än­dern. Ein Tipp ist, bei Rechts­hän­dern (Vor­hand), das rech­te Bein wei­ter nach vor­ne zu set­zen (min­des­tens offe­ne Stel­lung), um so einen bes­se­ren Win­kel im Treff­punkt zu errei­chen und somit die wich­ti­ge Treff­pha­se zu verlängern.

             

»Moonballs«

»Moon­balls«


Hal­lo Jörg. Mei­ne letz­te Geg­ne­rin hat mich mit extrem hohen Bäl­len ver­rückt gemacht. Sie hat die gesam­te Hal­len­hö­he aus­ge­nutzt und wirk­lich zwi­schen die Quer­bal­ken gespielt. Noch dazu mit Spin. Das war für mich sehr unan­ge­nehm, vor allem, weil die Bäl­le stän­dig aus dem Licht kamen und ich Bril­len­trä­ge­rin bin. Ich wuss­te auf die­se Bäl­le ehr­lich gesagt kei­ne pas­sa­ble Ant­wort zu geben und hof­fe, dass Du mir wei­ter­hel­fen kannst. Mei­ne Fra­gen: Wie erwi­de­re ich sol­che Bäl­le oder wie stel­le ich mich drauf ein? Und: Wann macht es Sinn, selbst sol­che hohen Bäl­le zu spie­len. Grund­sätz­lich spie­le ich selbst eher druck­voll und recht knapp über das Netz. Vie­len Dank für Dei­ne Bemühungen!

Jörg Lin­den: Hal­lo Simo­ne! Also das war anschei­nend wirk­lich eine unan­ge­nehm zu spield­ne Geg­ne­rin. Die ein­zi­ge Mög­lich­keit, gegen solch eine »Mond-Tak­tik« erfolg­reich zu spie­len, ist, dass Du Dei­ne »Tak­tik-Kom­fort­zo­ne« ver­lässt. Damit mei­ne ich, dass Du Geduld auf­brin­gen musst, bis Du Dei­ne flach und hart gespiel­ten Schlä­ge ein­set­zen kannst. Dei­ne Geg­ne­rin nutzt näm­lich Tem­po und Län­ge Dei­ner Schlä­ge aus, um ihre Stra­te­gie gemüt­lich umzu­set­zen und etwa­ige tech­ni­sche Schwä­chen ihrer­seits zu kaschieren.

Schnel­le Bäl­le sind kein adäqua­tes Mittel

Kon­zen­trie­re Dich auf Dei­nen Treff­punkt, der etwa auf Hüft­hö­he sein soll­te. Ent­we­der Du spielst den Ball im Auf­stei­gen oder im Fal­len, aber stets auf Hüft­hö­he. Wegen Dei­ner Bril­le emp­feh­le ich Dir, den Ball fal­len zu las­sen, damit Du den Ball bes­ser sehen kannst. Mit dem idea­len Treff­punkt kommt die nächs­te Auf­ga­be. Beschäf­ti­ge Dei­ne Geg­ne­rin! Spie­le Win­kel und ger­ne auch kür­ze­re Bäl­le, damit Dei­ne Geg­ne­rin selbst schla­gen und tech­nisch ver­sier­ter agie­ren muss. Aus den Ecken an der T‑Linie oder auch aus der Mit­te wird es sehr schwer, hohe Mond­bäl­le zu spie­len. Agie­re lie­ber mit Schnitt, egal ob Sli­ce oder Spin, nur schnell muss der Ball nicht sein. Dadurch befin­det sich Dein Gegen­über im »Nie­mands­land«, was Dir wie­der­um Posi­ti­ons­vor­tei­le bringt, um sie arg in Bedräng­nis zu brin­gen. Jetzt holst Du sie aus ihrer­seits aus der Kom­fort­zo­ne und mit etwas Geduld wirst Du ihre Tak­tik knacken.

Rhyth­mus­wech­sel rei­chen oft­mals aus

Ich per­sön­lich spie­le gegen sol­che Geg­ner selbst ger­ne hoch mit Spin zurück und im Wech­sel, dann von Schul­ter­hö­he einen kur­zen schar­fen Sli­ce. Manch­mal grei­fe ich auch mit einem extra hohen oder bewusst kurz gespiel­ten Ball an und gehe ans Netz. Nun ist der »Mond­spie­ler« ziem­lich über­rascht, zumal er mir mit sei­nen Schlä­gen nicht wirk­lich weh tun kann. Die­ser Rhyth­mus­wech­sel reicht oft­mals aus, um den Geg­ner vor schwie­ri­ge Auf­ga­ben zu stel­len und des­sen Tak­tik, sprich: die Kom­fort­zo­ne zu ver­las­sen. Fazit: Mit Geduld, Köpf­chen und ver­schie­den Schlag­va­ria­tio­nen wirst Du dem­nächst mehr Freu­de gegen sol­che Spie­ler­ty­pen haben.

             

Saschas »Longline-Schuss«

Saschas »Longli­ne-Schuss«


Hal­lo Herr Lin­den! Haben auch Sie die Matches von Sascha Zverev in Turin gese­hen? Auf­fal­lend war, dass er sehr gut auf­schlug und eine meis­ter­haf­te Rück­hand-Longli­ne spiel­te. Was ich nicht erken­nen konn­te, ist, wann ein Rück­hand-Longli­ne – oder gene­rell ein Schlag die Linie ent­lang – erfolg­ver­spre­chend gespielt wer­den kann. Im Selbst­ver­such habe ich immer ein hohes Maß an Risi­ko ver­spürt und vie­le Bäl­le sind mir miss­lun­gen. Wel­che tech­ni­schen und tak­ti­schen Vor­ga­ben kön­nen Sie mir mit auf den Weg geben?! Auch ich spie­le mit der rech­ten Hand, bin Beid­hän­der und habe annä­hernd die Kör­per­län­ge von Sascha.

Jörg Lin­den: Hal­lo Johan­nes, da gebe ich Dir voll­kom­men recht! Sascha Zverev spielt aktu­ell auf der Tour ganz sicher die bes­te Rück­hand »down the line«. Hier sind ein paar Tipps für Dich, damit Du Sascha zukünf­tig ein wenig Kon­kur­renz machen kannst…

Der Longli­ne­ball ist in der Regel schwie­ri­ger zu spie­len, als der Cross­ball, da das Netz höher und die Flug­bahn kür­zer ist und auf einer Sei­te stets das Aus war­tet. Ver­su­che den Ball mit etwas mehr Top­sin zu spie­len! So erreichst Du nach Dei­nem Schlag schnel­ler Dei­ne Grund­po­si­ti­on (Stand auf der Win­kel­hal­bie­ren­den). Sei Dir sicher, dass Du in der Vor­wärts­be­we­gung schlägst und nicht im Zurück­lau­fen bist. Ist der Ball nahe an der T‑Line kannst Du auch mit weni­ger Drall spie­len, da die Chan­ce auf einen Win­ner sehr hoch ist.

Bist Du weit nach außen aus dem Feld getrie­ben wor­den, emp­feh­le ich Dir einen »kurz-cross« zu spie­len, da ansons­ten Dein Feld zu offen ist. Bei schlech­tem Stand und nach außen gedrängt, schla­ge stets hoch in die Mit­te zurück, um Zeit zu gewin­nen, sodass Du Dei­ne opti­ma­le Platz­po­si­ti­on erreichst (Winkelhalbierende/Platzabdeckung).

Du musst gedul­dig auf die rich­ti­ge Situa­ti­on war­ten und darfst Dei­nen Traum­schlag nicht spie­len, wenn Du wei­ter hin­ter der Grund­li­nie stehst. Wird der Ball kür­zer, bewegst Du Dich nach vor­ne und spielst longli­ne. Du brauchst viel Übung und Ver­trau­en bei die­sem Schlag. Wenn Du Dich dafür ent­schei­dest, zie­he durch und habe kei­ne Angst. Spie­le den Schlag mit aller Über­zeu­gung und lege dein Kör­per­ge­wicht in die Schlag­rich­tung rein. Viel Spaß​ beim Trai­ning und viel Erfolg!

             

Am Netz punkten

Am Netz punkten


Ser­vus Jörg! Ich fra­ge mich, wel­che Auf­schlag­va­ri­an­te für ein gutes Ser­ve-and-Vol­ley-Spiel bes­ser geeig­net ist: Den Geg­ner mit einem Auf­schlag nach außen aus dem Feld zu trei­ben (ich erin­ne­re hier an die Auf­schlä­ge des legen­dä­ren John McEn­roe) oder aber durch die Mit­te zu ser­vie­ren, um die Win­kel für einen Pas­sier­ball mög­lichst zu mini­mie­ren? Die­sel­be Fra­ge möch­te ich auch für den Angriff aus dem Ball­wech­sel her­aus stel­len. Ich lie­be es näm­lich, vor­ne am Netz zu punk­ten. Wer­de aber (noch) zu oft passiert.

Jörg Lin­den: Hal­lo Micha­el! Dan­ke für Dei­ne Nach­richt. Je nach Belag gibt es eini­ge Unter­schie­de zu beach­ten: Je schnel­ler der Unter­grund, des­to ris­kan­ter darf auch ger­ne mal die Spiel­wei­se sein. Beim Auf­schlag emp­feh­le ich Dir den Kick­auf­schlag durch die Mit­te (schlech­te­rer Win­kel für den Return­spie­ler) oder auf die schwä­che­re Sei­te Dei­nes Geg­ners. Ein wei­te­rer Vor­teil ist der hohe Absprung und in der Regel treibst Du Dei­nen Kon­tra­hen­ten wei­ter aus dem Feld und bekommst somit bis zu Dei­nem Split­step eine bes­se­re Netz­po­si­ti­on. Du gewinnst Zeit und Raum.

Der Sli­ce, spe­zi­ell bei Links­hän­der John McEn­roe, ist sehr gefähr­lich, aber durch das im gegen­satz zu frü­her heu­te sehr viel schnel­le­re Spiel ist es rat­sa­mer, hin­ten zu war­ten und dann in die freie Zone zu spie­len. Was natür­lich nicht aus­schließt auch bei die­ser Vari­an­te ans Netz vor­zu­rü­cken. Sei dir nur der »Gefahr« bewusst, dass der Ball schnel­ler zurück kommt und der Geg­ner recht gro­ße Win­kel zum pas­sie­ren hat.

Aus dem Spiel her­aus bin ich ein Freund davon, in die Mit­te oder falls der Ball nicht zu weit außen ist, »down the line« anzu­grei­fen. Somit ist das Feld nicht geöff­net und Du ver­klei­nerst das Feld für einen mög­li­chen Pas­sier­ball. Sehr ger­ne neh­me ich auch den Sli­ce oder den hohen Top­spin als Angriffs­ball. Den­ke immer dar­an in den »Split« zu gehen, sobald Dein Geg­ner den Ball trifft. So bist du bes­tens bereit und kannst noch reagie­ren. Viel Spass beim Angriff!

             

Das Service »lesen«

Das Ser­vice »lesen«


Hal­lo Jörg! Ich habe Pro­ble­me, zu erken­nen, wohin der Geg­ner ser­viert. Wie kann man ler­nen, einen Auf­schlag zu lesen?! Vie­len lie­ben Dank!

Jörg Lin­den: Nun, es gibt unter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten, den Auf­schlag des Geg­ners zu »lesen«. Man kann sehr gut am Ball­wurf des Auf­schlä­gers erken­nen, wel­chen Drall der Ball bekommt und somit auch die Flug­bahn recht­zei­tig zu erken­nen. 1. Wirft der Gegen­spie­ler den Ball aus Dei­ner Sicht nach links, wird der Ball als Sli­ce gespielt und der Ball wird sich nach dem Auf­sprung nach rechts, weg vom Köper dre­hen. Meis­tens wird die­ser Schlag auf Dei­ner Vor­hand lan­den. Wirft der Geg­ner den Ball aus Dei­ner Sicht nach rechts, hat der Ball etwas Kick und tickt, ähn­lich wie beim Top­spin, höher und oft­mals nach links weg. Die­ser Ball lan­det meis­tens auf Dei­ner Rück­hand­sei­te. 2. Anhand der Griff­hal­tung kann man erken­nen, was der Lieb­lings­schlag des Geg­ners ist, bzw. ob er über­haupt in der Lage ist, mit Kick zu ser­vie­ren. Vie­le Spie­ler hal­ten den Schlä­ger im Mit­tel- oder Vor­hand­griff, so wird der Geg­ner oft durch die Mit­te spie­len und es fällt ihm schwer, viel Schnitt zu ent­wi­ckeln. 3. Eine gute Übung ist, dass Du im Treff­punkt des Auf­schlä­gers einen Split­step machst und gleich­zei­tig 1 (»Eins«) sagst. So ist gewähr­leis­tet, dass Du den Ball früh anschaust und Dei­ne Augen stets auf dem Ball sind. 4. Oft­mals hat der Geg­ner eine Scho­ko­la­den­sei­te und Du kannst die­se Sei­te gedank­lich im Vor­aus abde­cken. Die Sicht­wei­se bei mei­nen Aus­füh­run­gen ist übri­gens die eines Rechts­hän­ders. Viel Erfolg!