»BHLL«

»BHLL«


Hal­lo Herr Medem! Stimmt es, dass es psy­cho­lo­gisch ein Nach­teil ist, als Rechts­hän­der gegen Links­hän­der zu spie­len, bzw. umge­kehrt: Dass Links­hän­der psy­cho­lo­gisch per­ma­nent im Vor­teil sind, wenn sie gegen Rechts­hän­der agie­ren?! Immer­hin sol­len gera­de ein­mal 10 % aller Men­schen Links­hän­der sein. Auf eini­gen Fotos von Ihnen erken­ne ich, dass auch Sie Links­hän­der sind?! Ich glau­be, ich habe da den rich­ti­gen Ansprech­part­ner?!? Bit­te geben Sie mir Tipps, wie ich gegen Links­hän­der spie­len muss! Im Kopf habe ich das Gefühl, dass ich im Nach­teil wäre!

Alexander Zverev
© Jür­gen Hasenkopf

Ste­phan Medem: Ich sage nur: »BHLL«! Nein, das ist kei­ne neue Cas­ting-Show oder Boy­group. 85 bis 90 Pro­zent der Men­schen sind Rechts­hän­der. Von jenen, die Ten­nis spie­len, sind wie­der­um 85 bis 90 Pro­zent auf der Vor­hand­sei­te bes­ser bewaff­net, als auf ihrer Rück­hand­sei­te. Wor­um geht es bei die­sem Zah­len­spie­len? Links­hän­der sind es gewohnt, den regel­mä­ßi­gen Druck aus der Vor­hand­sei­te ihrer rechts­hän­di­gen Kon­kur­ren­ten mit einem guten »BHLL«, also einem »Back­Hand­LongLi­ne«, aus­zu­schal­ten, damit den Spieß umzu­dre­hen, da die meis­ten Spie­ler die Cross-Vari­an­te bes­ser beherr­schen und damit ihrer­seits nun den Druck mit der bes­se­ren Vor­hand über die schwä­che­re Rück­hand aufzubauen.

Willst Du also erfolg­rei­cher gegen Lef­ties spie­len, trai­nie­re Dei­nen Rück­hand-Longli­ne — und trai­nie­re mög­lichst oft gezielt mit Link­s­pfo­ten. Denn im Grun­de han­delt es sich ja nur um eine tak­ti­sche Anpas­sung und wenn du die­se kon­trol­lie­ren lernst, dann ver­schwin­det der »psy­cho­lo­gi­sche« Nach­teil auto­ma­tisch. Nicht zu ver­ges­sen ist auch die Kom­po­nen­te »Auf­schlag«! Ein Rechts­hän­der-Sli­ce-Auf­schlag lan­det bei Links­hän­dern in der Rück­hand. „Nun, der Sli­ce-Auf­schlag eines Links­hän­ders aber auch genau­so in mei­ner Rück­hand!“, wirst Du viel­leicht ent­geg­nen. Kor­rekt! Aber wir »Lef­ties« wer­den mit die­ser Situa­ti­on regel­mä­ßig kon­fron­tiert und haben gelernt, mit der »BHLL«-Variante zu kon­tern. Des­halb lau­tet mein Tipp: Posi­tio­nier Dich beim Return auf der Vor­teils-Sei­te gegen einen »Lin­ken« ruhig etwas wei­ter außen im Feld und trai­nie­re Longli­ne-Returns ohne Ende! Es wird sich lohnen!

             

Aus Fehlern lernen

Aus Feh­lern lernen


Ich betreue mei­ne Toch­ter auf ihrem Weg zu ihrem gro­ßen Ziel, Ten­nis­pro­fi zu wer­den! Sie ist sehr ehr­gei­zig und macht sich pri­ma, ver­zeiht sich aber abso­lut kei­ne Feh­ler. Ich spre­che hier noch nicht mal von Nie­der­la­gen, son­dern von ein­zel­nen ver­lo­re­nen Ball­wech­seln, die sie total her­un­ter­zie­hen. Wie schaf­fe ich es, ihre Ansprü­che herunterzuschrauben?

Ste­phan Medem: Ich fin­de es zunächst ein­mal toll, dass Du es Dei­ner Toch­ter ermög­lichst, ihren Traum vom »Ten­nis­pro­fes­sio­nal« zu leben! Cha­peau! Wie lan­ge spielt sie schon Ten­nis? Anschei­nend noch nicht sehr lan­ge! Ansons­ten müss­te sie ja eigent­lich begrif­fen haben, dass Feh­ler zum Ten­nis gehö­ren wie Auf­schlä­ge, Vol­leys oder Top­spins. Sie sind ein nicht weg­zu­den­ken­der Bestand­teil des Ten­nis­sports und beglei­ten jeden Spie­ler, ob nun Dei­ne Toch­ter, Sere­na Wil­liams oder Roger Fede­rer. Der gro­ße Unter­schied ist nun, dass es die Top-Spie­ler gelernt haben, mit ihren Feh­lern zu leben. Sie haben des Wei­te­ren nicht nur gelernt, mit ihren Feh­lern zu leben, son­dern auch aus ihren Feh­lern zu ler­nen und die­se als Fun­da­ment für Ver­bes­se­rung zu sehen. Also nicht als etwas Nega­ti­ves, son­dern ganz im Gegen­teil, als etwas abso­lut Posi­ti­ves. Nur wer Feh­ler macht, kann etwas ler­nen und sich wirk­lich ent­wi­ckeln. Die Grund­la­ge eines jeden Fort­schrit­tes, jeg­li­cher Evo­lu­ti­on oder jeder Ent­wick­lung beruht auf Feh­lern! Bit­te ver­zei­he mir mei­ne Offen­heit, aber ich muss ver­mu­ten, dass auch Du selbst die­se Erkennt­nis noch nicht erlangt hast, ansons­ten wür­de Dei­ne Toch­ter sicher­lich auch mit ihren Feh­lern umge­hen können.

             

Wenn’s eng wird…

Wenn’s eng wird…


Hal­lo Ste­phan! Gern lese ich auf die­sem Por­tal Dei­ne Bei­trä­ge. Heu­te habe ich sel­ber ein­mal eine Fra­ge: Bei 1:1 im ers­ten Satz oder gar bei einer Füh­rung leicht und locker auf­zu­spie­len, schaf­fen vie­le Spie­le­rin­nen und Spie­ler. Wie aber behält man sich sei­ne Locker­heit in den Schlä­gen und vor allem im Kopf beim Stan­de von 4:5 im ent­schei­den­den Satz oder wenn es im Tie­break zur Sache geht? Ich jeden­falls spie­le dann immer anders, als es mir mög­lich wäre und als ich eigent­lich möchte.

Ste­phan Medem: Coo­le Fra­ge! Natür­lich ist es rela­tiv easy, beim Stan­de von 1:1, 2:2 oder bei einer groß­zü­gi­gen Füh­rung locker und läs­sig Ten­nis zu spie­len. Das Kunst­stück der gro­ßen Cham­pi­ons ist ja, gera­de in den brenz­li­gen und Match­re­le­van­ten Situa­tio­nen gutes oder teil­wei­se sein bes­tes Ten­nis abzu­ru­fen. Ent­schei­dend ist hier­bei schluss­end­lich die »Span­nung«. Was mei­ne ich damit? 

Wenn wir einen Kri­mi lesen oder schau­en, dann wol­len wir Action und Span­nung haben. Ansons­ten wer­den wir ver­mut­lich das Buch gelang­weilt zur Sei­te legen bzw. die Glot­ze aus­ma­chen oder auf ein ande­res Pro­gramm schal­ten. Im Match wol­len wir eher kei­ne Span­nung. Wir schau­en ger­ne span­nen­de Spie­le, sind wir jedoch selbst in die­ser Situa­ti­on, ver­sa­gen unse­re Ner­ven. Daher gibt es mei­ner Mei­nung nach zwei Din­ge zu beachten!

Ers­tens: Baue ein posi­ti­ves Ver­hält­nis zur Span­nung auf - „Cool, 4:4, end­lich wird’s span­nend, jetzt geht’s zur Sache, ich freue mich!“ Tie­break? Geni­al, jetzt ist jeder Punkt ein Big-Point, let’s go!“ So etwas oder ähn­li­che Selbst­ge­sprä­che sor­gen für das rich­ti­ge Mindset.

Zwei­tens: Regel­mä­ßi­ges Trai­nie­ren von engen Scores — zum Bei­spiel im Trai­nings­match »Best-of-Five« oder »Best-of-Seven« spie­len, jeden Satz bei 4:4 begin­nen. Das glei­che Pro­ze­de­re mit Tie­breaks oder Match-Tie­breaks spielen. 

Bei die­sen Spiel­chen den Druck erhö­hen und um Ein­sät­ze spie­len. Ihr müsst ja nicht gleich um den monat­li­chen Pay­check oder das Taschen­geld zocken, aber pro Satz um 20 Lie­ge­stüt­zen, Knie­beu­gen, Run­den um dem Platz oder ähn­li­ches spie­len. Es muss ein Ein­satz sein, der auch ein biss­chen weh tut, wenn man ver­liert — ansons­ten bringt die Sache natür­lich nichts. Aber auf die­se Art freun­dest Du Dich mit span­nen­den Spiel­si­tua­tio­nen an und gehst dadurch mit mehr Erfah­rung und einem posi­ti­ven Mind­set zur Sache.

             

»Untold: Breaking Point«

»Untold: Brea­king Point«


Nicht nur ech­te Ten­nis­fans müs­sen sie sehen, die­se beein­dru­cken­de und fes­seln­de Doku­men­ta­ti­on auf Netflix:»Untold: Brea­king Point«. Haupt­prot­ago­nist ist der US-Ame­ri­ka­ner Mar­dy Fish, der einst zu den größ­ten Ten­nis­hoff­nun­gen einer gro­ßen Ten­nis­na­ti­on und spä­ter gar zu bes­ten zehn Ten­nis­spie­lern der Welt gehör­te. Das alles unter dem enor­men Druck, stets an die Erfol­ge der US-Legen­den McEn­roe, Con­nors, Sam­pras und Agas­si anknüp­fen zu müs­sen. Auch Mar­dys enger Freund Andy Rod­dick spielt in die­sem Werk eine ent­schei­den­de Rolle.

Gelun­ge­ne Netflix-Produktion

Die Doku zeigt in ein­drucks­vol­ler und sehr emo­tio­na­ler Art und Wei­se den hart erar­bei­te­ten Auf­stieg und tie­fen Fall des Ten­nis­pro­fis Mar­dy Fish, der sich — weni­ge Minu­ten vor sei­nem womög­lich größ­ten Fight (ein Ach­tel­fi­na­le vor über 20.000 hei­mi­schen Fans bei den US Open im Arthur Ashe Sta­di­um gegen den damals schier unbe­zwing­ba­ren Schwei­zer Roger Fede­rer) — selbst aus dem Spiel nahm: Herz­ra­sen, Angst, Trä­nen. Von »Dämo­nen« ist die Rede. Aber seht selbst. End­lich mal wie­der eine gelun­ge­ne Net­flix-Pro­duk­ti­on, die es wert ist, gese­hen zu werden.

             

Zurück zum Start!

Zurück zum Start!


Hal­lo Ste­phan! Ich bin flei­ßi­ger Tur­nier­spie­ler (LK2) und ver­mis­se die Tur­nie­re seit eini­gen Mona­ten sehr. Im Trai­ning (vor­nehm­lich Kon­di und Fit­ness und seit ganz kur­zer Zeit ja auch bedingt wie­der Ten­nis) tue ich mich schwer, mich zu moti­vie­ren und zu fokus­sie­ren, weil ich nicht weiß wofür ich das gera­de mache. Es ist kein Tur­nier in Aus­sicht, auf das man sich gezielt vor­be­rei­ten könn­te und die Mann­schafts­spie­le fal­len auch weg, weil mein Club das Team wegen Coro­na vom Spiel­be­trieb abge­mel­det hat. Wie krie­ge ich es men­tal wie­der auf die Rei­he, dass ich moti­viert auf ein nicht exis­tie­ren­des Ziel hin­ar­bei­ten kann?! Ich habe Angst, spä­ter den Anschluss nicht schaf­fen zu können!

Ste­phan Medem: Du stellst Dei­ne momen­ta­ne Situa­ti­on sehr düs­ter dar. Ich wür­de die­se ger­ne ein­mal aus mei­ner Per­spek­ti­ve, also der Per­spek­ti­ve eines »Erfolgs­coa­ches« beleuch­ten und das Gan­ze so betrach­ten: alle Ten­nis­spie­ler konn­ten die letz­ten drei Mona­te kei­ne Wett­kämp­fe bestrei­ten. Jeder Spie­ler hat­te, bzw. hat immer noch die Mög­lich­keit, sich in sämt­li­chen ande­ren Berei­chen wie Kon­di­ti­on, men­ta­le Ver­fas­sung oder Stra­te­gie wei­ter zu ver­bes­sern und an sich zu arbei­ten. Sehr bald wer­den alle Spie­ler wie­der »aus dem Bun­ker zurück an das Tages­licht« kommen.

Alle Spie­ler zurück zum Start!

Ergeb­nis­se, Tur­nier­er­fol­ge, per­sön­li­che Sie­ges- oder Nie­der­la­gen­bi­lan­zen lie­gen sehr, sehr weit zurück und haben kei­ne direk­te Rele­vanz mehr. Die Kar­ten wer­den wie­der kom­plett neu gemischt und ver­teilt. Eine wun­der­ba­re Chan­ce für jeden Spie­ler! Eine Chan­ce, die es zuvor noch nie gab! Es ist ja nicht so, dass DU ver­letzt warst, wäh­rend alle ande­ren wei­ter trai­nie­ren konn­ten. Wie gesagt: ALLE zurück auf die Start­li­nie! Wie wir wis­sen, bestim­men unse­re Gedan­ken unse­re Gefüh­le und unse­re Gefüh­le bestim­men unse­re Aktio­nen. Davon hast Du sicher­lich schon gehört. Es ist wie Mathe­ma­tik. 1+1+1=3! Also, wenn Du magst, den­ke so wei­ter wie Du es in Dei­ner Mail an mich geschrie­ben hast. Oder, ver­su­che mei­ne Per­spek­ti­ve zu über­neh­men. Was glaubst Du: wel­che Sicht­wei­se ist für Dich moti­vie­ren­der und holt Dich erfolg­rei­cher aus dem Lockdown?

             

Matchvorbereitung

Match­vor­be­rei­tung


Guten Tag, lie­bes Ten­nis­re­dak­ti­ons­team! Mich inter­es­siert Eure Exper­ti­se in Sachen psy­chi­sche und phy­si­sche Vor­be­rei­tung auf ein wich­ti­ges Match. Und zwar der viel zitier­te »Tun­nel«, also die unmit­tel­ba­re Pha­se vor Beginn einer Par­tie, sprich: der Zeit­raum, wo die Tur­nier­lei­tung einem sagt: nächs­ter oder über­nächs­ter Platz, der frei wird… Das Gan­ze aber her­un­ter gebro­chen auf LK-Tur­nier-Ebe­ne. Ich selbst habe LK 6 mit stei­gen­der Ten­denz und berei­se mei­ne Tur­nie­re ohne Betreu­er. Vie­len Dank schon jetzt!

Ste­phan Medem: Wich­tig ist dabei, dass Du ver­suchst — genau­so wie es die pro­fes­sio­nel­len Spie­ler machen — ein mög­lichst durch­struk­tu­rier­tes und und gleich­blei­ben­des Ritu­al zu eta­blie­ren. Am bes­ten noch ein­mal ein biss­chen auf Distanz gehen, also raus aus der Ten­nis­hal­le, bzw. weg vom Tru­bel auf den Ten­nis­plät­zen und ein soli­des Warm-up absol­vie­ren. Sicher­lich weißt Du selbst am bes­ten, was Dich per­sön­lich hier­bei wei­ter­bringt. Es ist auch sehr hilf­reich, ein paar tie­fe, wohl­tu­en­de Atem­zü­ge zu machen und dabei Dein gan­zes Schlag­re­per­toire noch­mals — qua­si auf Dei­ner »inne­ren Kino­lein­wand« — in sei­ner opti­ma­len Form zu visua­li­sie­ren und pas­sie­ren zu las­sen. Du soll­test bei die­sem Ritu­al zum Ziel haben, Dei­nen Kör­per auf­zu­wär­men und Dei­ne Mus­ku­la­tur in einen opti­ma­len Span­nungs­zu­stand zu brin­gen sowie eine gesun­de Mischung aus Gelas­sen­heit und Vor­freu­de auf das Match in Dei­nem Kopf auf­zu­bau­en. Viel Erfolg!

             

Wenn’s drauf ankommt…

Wenn’s drauf ankommt…


Ich hin­ke in mei­ner För­der­grup­pe (Bezirk U18) ein wenig hin­ter­her. Obwohl ich laut Trai­ner­gut­ach­ten über eine bes­se­re Tech­nik ver­fü­ge als mei­ne Mit­strei­ter und ich auch kör­per­lich in einer sehr guten Ver­fas­sung bin, kann ich im direk­ten Duell mit ihnen nicht mit­hal­ten. Immer wenn es drauf ankommt, sagen wir beim Stan­de von 4:4 oder 5:5 fal­le ich in ein Loch. Im Trai­ning, wie auch im Tur­nier. Die ein­fachs­ten Din­ge gelin­gen dann nicht mehr. Ich hof­fe, Sie kön­nen mir hel­fen, obwohl Sie mich noch nie haben spie­len sehen. Gera­de jetzt, wo kei­ne Wett­kämp­fe statt­fin­den, möch­te ich gern an mir arbei­ten, um da zu sein, wenn es wie­der los geht…

Ste­phan Medem: Pau­schal lässt sich Dei­ne Fra­ge mit Sicher­heit nicht beant­wor­ten. Jeder Spie­ler reagiert in Stress-Situa­tio­nen anders, bezie­hungs­wei­se hat ande­re Trä­ger, wel­che das »Ver­sa­gen« bei engen Spiel­stän­den, wie von Dir geschil­dert, aus­lö­sen. Gehörst Du eher zu den Spie­ler­ty­pen, die in die­sen Situa­tio­nen eher defen­siv wer­den und sich nichts mehr zutrau­en? Also ihren Geg­nern die Initia­ti­ve über­las­sen und ein­fach nur hof­fen, den Satz oder das Match auf­grund geg­ne­ri­scher Feh­ler gewin­nen? Pas­siv wer­den? Oder gehörst Du viel­leicht eher in die Kate­go­rie jener Spie­ler, die in Schlüs­sel­si­tua­tio­nen über­re­agie­ren? Etwas zu viel Risi­ko fah­ren und dadurch knapp vor einem mög­li­chen Sieg zu vie­le Feh­ler pro­du­zie­ren? Unab­hän­gig davon könn­test Du Fol­gen­des ein­mal an testen…

Ers­tens: Wenn Du in nächs­ter Zeit Trai­nings­mat­ches spielst, begin­ne doch jeden Satz schon beim Spiel­stand von 2:2 oder sogar 3:3 — in Abspra­che mit Dei­nen Trai­nings­part­nern. Dadurch wirst Du mit gro­ßer Regel­mä­ßig­keit mit die­sen satz­ent­schei­den­den Situa­tio­nen kon­fron­tiert. Du gewöhnst dich dar­an und durch die­se Rou­ti­ne ver­lierst Du natür­lich die Angst.

Zwei­tens: Ände­re Dei­ne Grund­ein­stel­lung zu den engen Spiel­stän­den. Meis­tens domi­niert uns in die­ser Situa­ti­on das Gefühl der Angst. Der Angst zu ver­lie­ren! Erset­ze die­ses Gefühl durch Mut und Taten­drang! Selbst­ge­sprä­che hel­fen Dir dabei: „Ich freue mich dar­auf, dass es jetzt rich­tig span­nend wird!“ — „End­lich geht es jetzt rich­tig zur Sache!“ — „So, jetzt lege ich mich rich­tig ins Zeug!“ — und so wei­ter. Span­nung ist schließ­lich das »Salz in der Sup­pe«. Nicht nur in den Büchern, die wir lesen oder in den Fil­men, die wir schau­en…. son­dern auch und ganz beson­ders in der »Sup­pe unse­res Tennislebens«.

             

Du brauchst einen Plan!

Du brauchst einen Plan!


„Der ist doch völ­lig plan­los!” — „Dem fehlt doch jeg­li­che Ori­en­tie­rung!” — „Wo soll das nur enden?” — dies alles sind Aus­sa­gen, die Du nie­mals mit men­tal star­ken Per­sön­lich­kei­ten in Zusam­men­hang brin­gen wirst. Das Fest­le­gen von Zie­len ist eine ele­men­tar wich­ti­ge Grund­vor­aus­set­zung für erfolg­rei­ches Handeln…

Du brauchst einen Plan!

„Wo will ich hin?” — „Was will ich kurz­fris­tig an mei­nen Schlä­gen ver­bes­sern?” — „Was kann ich an mei­ner kon­di­tio­nel­len Ver­fas­sung opti­mie­ren?” — „Wie wer­de ich men­tal toug­her und gewin­ne die so genann­ten Big-Points?” — Gera­de in die­sen Tagen ist der Zeit­punkt opti­mal, um sich mit dem The­ma »Ziel­de­fi­ni­ti­on« zu beschäf­ti­gen. Wich­tig: macht nicht den Feh­ler, wie die meis­ten »Otto Nor­ma­los« mit tol­len Vor­sät­zen wie „kei­ne Ziga­ret­ten mehr” oder „kei­nen Alko­hol mehr”. Auch „mehr Sport trei­ben” ist kein wirk­li­ches Ziel. Alles zum Schei­tern ver­ur­teilt. Du brauchst einen wirk­li­chen Plan!

Nimm den Coach mit an Bord!

Nimm Dir die Zeit und set­ze Dich viel­leicht auch ein­fach mal mit Dei­nem Trai­ner zusam­men. „Wo will ich hin mit mei­nem Ten­nis?” Bei einem ambi­tio­nier­ten Jugend­spie­ler könn­te die Ant­wort „…nach Wim­ble­don” lau­ten, der Frei­zeit­spie­ler gibt viel­leicht „LK 12″ vor! Ver­su­che, Dein Fern­ziel in Teil­zie­le zu unter­tei­len. Die­se wie­der­um noch­mals in klei­ne, über­schau­ba­re Por­tio­nen. Ver­su­che mög­lichst sys­te­ma­tisch zu sein und schaf­fe Punk­te, an denen Du Dei­nen Fort­schritt kon­trol­lie­ren kannst. Genau­so, wie bei einem Berg­stei­ger, der das Ziel hat, einen Acht­tau­sen­der zu erklim­men. Er muss eine fes­te Rou­te im Kopf haben, sei­ne Stopps pla­nen, Etap­pen rich­tig por­tio­nie­ren, Alter­na­ti­ven vor­be­rei­ten, Zeit­vor­ga­ben bestim­men und vie­les mehr. Trotz­dem fin­det alles in klei­nen, wohl über­leg­ten Schrit­ten statt. Und alles beginnt mit dem ers­ten Schritt! Also Freaks, setzt Euch vor ein lee­res Stück Papier und macht einen Plan. Euren ganz per­sön­li­chen Game­plan! Rock‘n‘Roll, Steph!