Ziele

Zie­le


Am Anfang einer Ten­nis­lauf­bahn steht bei unse­ren Kin­dern, das haben wir schon mehr­fach gehört, ein Traum! Mit zuneh­men­dem Altern und natür­lich auch Fort­schrit­ten auf dem Platz — sowie natür­lich auch Eurer Hil­fe — kann dar­aus ein Ziel wer­den. Die­ses Ziel wird dem Ten­nis­nach­wuchs, aber ver­mut­lich auch Euch Eltern, mit­un­ter als sehr weit ent­fernt und teil­wei­se auch fast uner­reich­bar vor­kom­men — gera­de in den Zei­ten, in denen es viel­leicht nicht so super läuft! Daher ist es ele­men­tar wich­tig, dass Ihr zusam­men mit Eurem Trainer/Coach und selbst­ver­ständ­lich auch mit Eurem Kind, sobald es alt genug ist, Zwi­schen- oder Teil­zie­le defi­niert. Je kla­rer, des­to bes­ser! Genau­so, wie jedes gro­ße Pro­jekt in ein­zel­ne, mög­lichst gut mess­ba­re kurz‑, mit­tel- und lang­fris­ti­ge Ein­zel­tei­le zer­stü­ckelt wird, soll­te auch eine Ten­nis­kar­rie­re einer kla­ren Pla­nung eben­so kla­ren Vor­ga­ben unter­lie­gen. Die Moti­va­ti­on im Team wird dadurch sehr gestärkt, gera­de beim Errei­chen gesetz­ter »Bench­marks«. Der größ­te Feh­ler, der hier lei­der viel zu oft vor­kommt und auch wirk­lich kata­stro­pha­le Kon­se­quen­zen hat: Zie­le wer­den zu häu­fig resul­tat- bzw. ergeb­nis­ori­en­tiert definiert.

Die bes­se­re Alter­na­ti­ve ist immer weg- oder ziel­ori­en­tiert. Was heißt das für uns kon­kret? Hier der ein­fachs­te Fall: Dein Kind kommt nach dem Match-Trai­ning vom Platz und setzt sich neben Dich ins Auto. Du fragst: „Na, wie war das Match? Hast Du Nata­lie jetzt end­lich ein­mal einen Satz abge­knöpft?!“ oder Du könn­test eine sehr viel bes­se­re und kon­struk­ti­ve­re Fra­ge stel­len, zum Bei­spiel: „Hey, heu­te war doch Trai­ning mit Nata­lie, hat denn Dein zwei­ter Auf­schlag, Du weißt schon, der mit Kick, heu­te schon geklappt?“

Genau­so kurz­sich­tig ist die Ange­wohn­heit vie­ler Eltern, sich, ein­mal im Früh­ling, ein­mal im Herbst, wie die Wil­den ins Inter­net zu stür­zen, um die neue Rang­lis­ten­po­si­ti­on Ihres Kin­des zu erfah­ren. Okay, das ist sicher ganz nett, wenn sich Euer Kind auch in den Ran­kings ver­bes­sert und auf­grund des­sen auch ein­mal bei einer gro­ßen Ver­bands­meis­ter­schaft mit­ma­chen darf. Aber glaubt mir, lang­fris­tig ist es total unwich­tig. Denn eigent­lich ist das Prin­zip doch ganz ein­fach: Spielt ein Mensch gut Ten­nis, dann gewinnt er Matches. Wenn die­ser Mensch vie­le Matches gewinnt, bekommt er auto­ma­tisch eine gute Rang­lis­ten­po­si­ti­on. Und wenn er irgend­ein­mal auf einer Welt­rang­lis­te auf einer rich­tig guten Rang­lis­ten­po­si­ti­on steht, dann ver­dient er eine Men­ge Geld! So ein­fach ist das Prin­zip im Ten­nis. Das soll­tet Ihr nie ver­ges­sen! Zie­le sind sehr wich­tig. Bit­te schaut, dass die­se auch kon­struk­tiv und sach­be­zo­gen gehal­ten sind!

»Ich will nach Wim­ble­don« — so lau­tet der ulti­ma­ti­ve Eltern­rat­ge­ber in Sachen Ten­nis von Ex-Ten­nis­pro­fi Ste­phan Medem. Ein »MUST-READ« für alle Ten­nis­eltern, Trai­ner und Coa­ches. Bestel­le jetzt Dein Exem­plar bei Ama­zon

             

Zuverlässigkeit

Zuver­läs­sig­keit


Je frü­her Eure Kin­der Zuver­läs­sig­keit von Euch abschau­en kön­nen, des­to bes­ser und nach­hal­ti­ger die Wir­kung! Wir wis­sen, wir leben in einer Welt, in der selbst die mäch­tigs­ten Men­schen, ob Poli­ti­ker, Indus­tri­el­le oder sons­ti­ge »Stars« nicht zuver­läs­sig sind. Sie machen heu­te Ein­ge­ständ­nis­se, von denen sie mor­gen schon nichts mehr wis­sen. Sie machen heu­te Ver­spre­chun­gen, die sie mor­gen schon wie­der zurück neh­men. Erklä­ren heu­te, was die Wahr­heit ist, nur um uns mor­gen eine ganz ande­re zu erzählen. 

Wenn ich’s so rich­tig beden­ke, scheint es rich­tig cool, hip und ange­sagt zu sein, NICHT zuver­läs­sig zu sein! Ist mir per­sön­lich mitt­ler­wei­le auch ziem­lich egal! Außer es tan­giert mein eige­nes Team! Eltern, Kin­der, Coach: ein funk­tio­nie­ren­des Team baut auf Zuverlässigkeit!

»Ich will nach Wim­ble­don« — so lau­tet der ulti­ma­ti­ve Eltern­rat­ge­ber in Sachen Ten­nis von Ex-Ten­nis­pro­fi Ste­phan Medem. Ein »MUST-READ« für alle Ten­nis­eltern, Trai­ner und Coa­ches. Bestel­le jetzt Dein Exem­plar bei Ama­zon

             

Tennis Europe — Pro & Contra

Ten­nis Euro­pe — Pro & Contra


»DIE STARS VON MORGEN« – unter ande­rem mit die­sem voll­mun­di­gen Slo­gan wirbt die »Ten­nis Euro­pe Juni­or Tour« für ihre 1990 ins Leben geru­fe­ne Tur­nier­se­rie. „Die aner­kann­te, idea­le Grund­la­ge für eine erfolg­rei­che Kar­rie­re als Ten­nis­pro­fi!“ soll durch die Teil­nah­me an so genann­ten »TE-Events« gelegt wer­den. Eines ist defi­ni­tiv Fakt: »Ten­nis Euro­pe« macht pro­fes­sio­nel­le Arbeit! Ser­viert wer­den hier­bei klin­gen­de Namen wie Novak Djo­ko­vic, Roger Fede­rer, Rafa­el Nadal, Maria Sha­ra­po­va, Vic­to­ria Aza­ren­ka, Andy Rod­dick, Juan Mar­tin del Pot­ro oder Lind­say Davenport.

Ja, die Tur­nie­re sind orga­ni­sa­to­risch teil­wei­se auf ATP- oder WTA Niveau. Tol­le Tur­nier­pro­gram­me mit Spon­so­ren, Fahr­ser­vice, Top-Hotels und Super­or­ga­ni­sa­ti­on, ein Online-Tur­nier­ka­len­der, ein wöchent­li­ches Ran­king sowie ein Mas­ters-Tur­nier mit »Play­ers of the Year« erin­nern schon ganz artig an die gro­ßen Pro­fi-Ver­ei­ni­gun­gen. Mitt­ler­wei­le gibt es jähr­lich über 400 Events in den Alters­klas­sen U12, U14 sowie U16. 410.000 Zuschau­er, 228.000 Bäl­le, 12.000 Ten­nis­ta­len­te aus 110 Natio­nen, mehr als 900 Zei­tun­gen, wel­che über die Tour berich­ten und 14.000 Sen­de­mi­nu­ten bei Funk und Fern­se­hen. Wir sehen, »Ten­nis Euro­pe« macht einen pro­fes­sio­nel­le Job. Dass bei einem sol­chen Hype Spie­ler, Eltern und Trai­ner das Gefühl bekom­men kön­nen, „Hey, da müs­sen wir dabei sein, wir ver­pas­sen ansons­ten unse­re gro­ße Chan­ce aufs Pro­fi­ten­nis!“, ist klar und von den Machern sicher auch gewollt.

»Ten­nis Euro­pe« – was dafür spricht…

Es ist vor allem für regio­nal erfolg­rei­che Spie­ler wich­tig, über ihren Tel­ler­rand hin­aus Ver­gleichs­mög­lich­kei­ten zu bekom­men, um damit ihre Leis­tung bes­ser ein­ord­nen zu kön­nen. Das inter­na­tio­na­le Flair, die pro­fes­sio­nel­le Durch­füh­rung der TE-Tur­nie­re sind mit Sicher­heit eine hilf­rei­che Moti­va­ti­ons­sprit­ze für Teen­ager. Jun­ge Ten­nis­cracks kön­nen über ihre Lan­des­gren­zen hin­aus Freund­schaf­ten schlie­ßen. Die Jagd nach TE-Punk­ten kann sich leis­tungs­stei­gernd bemerk­bar machen. Unab­hän­gig davon, ob Dein Kind/Tennisschüler nun regio­nal, natio­nal oder eben inter­na­tio­nal sei­ne Tur­nier­er­fah­run­gen sam­melt. Eine Grund­re­gel soll­te nicht ver­ges­sen wer­den: »Der rich­ti­ge Mix macht’s!« Ein Drit­tel Matches, die man gewin­nen soll­te, ein Drit­tel mit einer 50/50-Wahr­schein­lich­keit und ein Drit­tel gegen bes­se­re Geg­ner mit einer ten­den­zi­el­len Außenseiter-Chance.

»Ten­nis Euro­pe« – was dage­gen spricht…

Kin­der in den Alters­klas­sen U12/14 auf TE-Tur­nie­ren spie­len zu las­sen, hal­te ich für gro­ben Unfug. Hier rei­chen regionale/nationale Tur­nie­re völ­lig aus. Die Jagd auf TE-Punk­te bzw. Rang­lis­ten­plät­ze ver­lei­tet dazu, über­trie­ben vie­le Tur­nie­re zu spie­len. Kids ver­lie­ren den »Biss«. Es wer­den teil­wei­se immense Anfahr­ten und Tur­nier­kos­ten ver­ur­sacht, die in kei­nem Ver­hält­nis zum »Ertrag« ste­hen. Es wird schließ­lich noch kein Preis­geld gewon­nen, ledig­lich ein paar hüb­sche Poka­le, Urkun­den und Sach­prei­se. Bei erfolg­rei­chen TE-Spie­lern ist die Gefahr groß, zu früh erfolgs­ver­wöhnt zu wer­den. Wie soll sich so jemand spä­ter durch die Qua­li­fi­ka­ti­ons-Müh­len irgend­wo im Nie­mands­land auf den klei­nen Events der ATP- und WTA-Tour kämp­fen kön­nen?! Durch die Über­be­wer­tung von TE-Punk­ten, auch für die natio­na­len Rang­lis­ten, wird Viel­spie­le­rei zusätz­lich belohnt und gleich­zei­tig die Attrak­ti­vi­tät deut­scher Tur­nie­re gemin­dert. Ich habe in mei­nem per­sön­li­chen Umfeld schon zu vie­le Fäl­le erlebt, wo wirk­lich talen­tier­te Spie­ler von inkom­pe­ten­ten Trai­nern und fana­ti­schen Eltern ver­heizt wur­den. Was bringt es einem Kind tat­säch­lich, mit z.B. vier­zehn Jah­ren die Num­mer Fünf in Euro­pa zu sein? Gar nichts! Spie­ler müs­sen dann in Top-Ver­fas­sung sein, wenn ein even­tu­el­ler Über­gang zu den Pro­fis ins Auge gefasst wer­den kann. »Hier wer­den Stars gebo­ren« ist Bull­shit! Cham­pi­ons wer­den nicht gebo­ren, sie wer­den gemacht. Im Training.

             

Wie auf ’ner Achterbahn

Wie auf ’ner Achterbahn


Ich schaue immer wie­der mit Freu­de zu, wenn Kids aller Alters- und Leis­tungs­klas­sen auf Jugend­tur­nie­ren ihre Klin­gen kreu­zen. Wenn mir dabei der Spaß ver­dor­ben wird, liegt das irgend­wie nie an den Akteu­ren, son­dern stets an deren Eltern. Und ganz ehr­lich? Ich wür­de jeder­zeit eine Peti­ti­on unter­schrei­ben, wel­che den Titel trägt: »Mamis und Papis, die ihren Mund auf­ma­chen, um über Ten­nis zu spre­chen, wer­den sofort vom Gelän­de eskor­tiert!« Um mei­ne Gedan­ken zu sor­tie­ren, emp­feh­le ich fol­gen­de drei Pha­sen: vor einem Match, wäh­rend einer Par­tie und nach einer Begegnung. 

Gleich vor­ne weg: von mir aus haben wir hier den für uns Eltern und Coa­ches schwie­rigs­ten Part. Wie vie­le tau­send Tode bin ich am Ran­de der Ten­nis­plät­ze gestor­ben. Ob nun eines mei­ner Kids ein »klei­nes Match« auf Bezirks­ni­veau zockt oder eine mei­ner Pro­fi­spie­le­rin­nen auf einem der gro­ßen Cent­re-Courts die­ser Welt um 100.000 Dol­lar hoch oder run­ter kämpft: Du sitzt dane­ben und kannst prak­tisch nichts tun! Bist kom­plett hilflos!

Macht­los wie auf einer Achterbahn

Das ist alles ganz locker, solan­ge sich unser Schütz­ling auf einem kom­for­ta­blen Weg zum Sieg befin­det. Oder hoch ver­liert und wir mit gutem Gewis­sen attes­tie­ren kön­nen: „Hey, der Geg­ner ist heu­te ein­fach eine Num­mer zu gut!” — Was für Höl­len­qua­len sind das jedoch, wenn sich das Match in die Län­ge zieht. Offe­ner Aus­gang. Wie ein Ball, der unent­schlos­sen auf der Netz­kan­te balan­ciert und sich fragt, ob er nun auf die eine oder ande­re Sei­te fal­len möch­te. Wir fie­bern mit! Wir lei­den mit! Befin­den uns auf einer Ach­ter­bahn der Gefüh­le. Das Schlimms­te ist: wir kön­nen und dür­fen — eben­falls wie auf einer Ach­ter­bahn — nichts tun… Unser Zög­ling ist in der Hit­ze des Gefech­tes. Kämpft um jeden Punkt! Die Ner­ven lie­gen oft­mals blank! Ein Cock­tail aus diver­sen Che­mi­ka­li­en putscht sei­nen Kör­per in die rich­ti­ge Span­nungs­la­ge, genau­so, wie sich ein bun­tes Durch­ein­an­der von posi­ti­ven sowie nega­ti­ven Gedan­ken und Emo­tio­nen in sei­nem Kopf je nach Spiel­stand gegen­sei­tig bis aufs Blut bekämpft!

Sei der Fels in der Brandung!

Was braucht unser Spie­ler nun, wenn er in einer solch immensen Stress­si­tua­ti­on nach drau­ßen schaut und Blick­kon­takt mit uns auf­nimmt? Gewiss kei­ne klu­gen Sprü­che! Erst recht kei­ne abfäl­li­gen Wor­te oder Ges­ten. Da könn­tet Ihr Euch eben­so mit dem Geg­ner ver­bün­den! Kei­ne ein­ge­fal­le­ne Kör­per­hal­tung und die Fin­ger zum Nägel­kau­en zwi­schen den Lip­pen. Oder der Knül­ler — habe ich des Öfte­ren gese­hen und trotz­dem jedes Mal Mit­leid mit die­sen Kin­dern: Eltern ste­hen demons­tra­tiv auf und ver­las­sen den Ten­nis­platz bzw. das sin­ken­de Schiff… wie die Rat­ten… das Kind schaut zu uns nach drau­ßen, weil es Hil­fe braucht! Unser Kind will und braucht Euch als der Fels in der Bran­dung! Es möch­te, dass Ihr da drau­ßen sitzt und signa­li­siert: „DU machst das toll! Ich glau­be an DICH! DU packst das! Ich bin bei DIR! Egal was pas­sierst, ich lie­be DICH!” Das alles kann ohne Wor­te gezeigt wer­den, nur mit einer guten, gesun­den Sitz­hal­tung, erho­be­nen Schul­tern, einem ent­schlos­se­nen und posi­ti­ven Blick­kon­takt, ange­neh­mer Kör­per­span­nung! Gepaart mit einer auf­mun­tern­den Geste!

Auch die Eltern müs­sen viel lernen!

Wie schon ein­gangs erwähnt: das ist rich­tig schwer! Aber, unse­re Kin­der wer­den nicht als gro­ße Sie­ger gebo­ren, Sie müs­sen viel ler­nen! Genau­so soll­ten wir unse­re Situa­ti­on am Spiel­feld­rand betrach­ten: auch WIR müs­sen viel ler­nen! Aber lasst Euch eines vom Pro­fi sagen: es lohnt sich! Auf, und abseits des Tennisplatzes!

             

„Kind, hab’ Spaß!”

„Kind, hab’ Spaß!”


Ich schaue immer wie­der mit Freu­de zu, wenn Kids aller Alters- und Leis­tungs­klas­sen auf Jugend­tur­nie­ren ihre Klin­gen kreu­zen. Wenn mir dabei der Spaß ver­dor­ben wird, liegt das irgend­wie nie an den Akteu­ren, son­dern stets an deren Eltern. Und ganz ehr­lich? Ich wür­de jeder­zeit eine Peti­ti­on unter­schrei­ben, wel­che den Titel trägt: »Mamis und Papis, die ihren Mund auf­ma­chen, um über Ten­nis zu spre­chen, wer­den sofort vom Gelän­de eskor­tiert!« Um mei­ne Gedan­ken zu sor­tie­ren, emp­feh­le ich fol­gen­de drei Pha­sen: vor einem Match, wäh­rend einer Par­tie und nach einer Begegnung.

Das Bild ist fast immer iden­tisch: Das Kind steht kurz vor sei­nem Ein­satz. Es ist mehr oder weni­ger  ner­vös und freut sich (hof­fent­lich!) auf sein Spiel. Mami oder Papi neh­men ihr Kind noch ein­mal zur Sei­te und mit­un­ter rich­tig schön in die Man­gel: „Regel­mä­ßig trin­ken!” -„Bewe­ge Dei­ne Bei­ne!” — „Immer schön ruhig blei­ben!” — „Spiel hoch auf die Rück­hand!” — „Schmeiß nicht wie­der Dei­nen Schlä­ger!” — und so wei­ter, und so weiter…

Lie­be Eltern, glaubt ihr im Ernst, davon kommt etwas bei Eurem Kind an? Ist das über­haupt Eure Auf­ga­be? Ist das sinn­voll? Mei­ne kla­re Ant­wort: DREI MAL NEIN! Ers­tens: Das Kind soll­te alle die­se Tools mit einer gewis­sen Nor­ma­li­tät beherr­schen. Dafür wird Euer Ten­nis­trai­ner bezahlt: Somit ganz klar: SEIN Res­sort! +++ Zwei­tens: Eure Mono­lo­ge kom­men im Kopf Eures Kin­des garan­tiert nicht an, das ist erwie­sen. Selbst wenn Euer Kind aus Rou­ti­ne und Anstand brav mit dem Kopf nickt. +++ Drit­tens: Wir wol­len doch, dass unser Nach­wuchs irgend­wann (lie­ber frü­her als spät) lernt, eigen­stän­dig und selbst­be­wusst zu agie­ren, Wider­stän­de anzu­pa­cken und mit posi­ti­ver Ener­gie zu lösen, nicht nur auf dem Ten­nis­platz. Dazu müs­sen wir zulas­sen, dass sie ihre Erfah­run­gen sel­ber machen. Auch und vor allem die negativen!

Wel­ches Übungs­feld wäre da bes­ser geeig­net, als die ers­ten Jah­re auf dem Ten­nis­platz?! Gut agiert, gewon­nen! Feh­ler gemacht, ver­lo­ren… aber an Erfah­rung gewon­nen! WIN-WIN! Der rich­ti­ge Satz, bevor Euer Kind in das Match geht, ist nicht: „Ich wün­sche Dir viel Glück!” — Euer Kind braucht kein Glück. Matches wer­den nicht durch Glück gewon­nen. „Gib Dein Bes­tes!” — FALSCH! Kin­der geben, wenn sie sich auf eine Auf­ga­be freu­en, ganz intui­tiv ihr Bes­tes! Die rich­ti­ge Ansa­ge wäre: „Schatz, hab Spaß!” —  alles gesagt. Pro­biert es aus, es wirkt!

             

Das Dreigestirn

Das Drei­ge­stirn


Lie­be Ten­nis­eltern! Stu­diert man die Erfolgs­ge­schich­ten der meis­ten Top-Spie­ler über die letz­ten Jahr­zehn­te, so fällt einem eine fast immer iden­ti­sche, sehr ein­fa­che und über­schau­ba­re Kon­stel­la­ti­on auf: Kind, Eltern, Coach, BASTA! Das viel zitier­te »Drei­ge­stirn«…

Da wären also zunächst die Kin­der. Wir haben es in der Regel mit Kin­dern zu tun, die nicht unbe­dingt so genann­te »Talen­te« sind. Pri­mär zei­gen die­se Jungs und Mädels schon sehr früh ein höhe­res Enga­ge­ment, mehr Wil­lens­kraft und eine grö­ße­re Leis­tungs­be­reit­schaft als ihre Alters­ge­nos­sen. Hier han­delt es sich um die wich­tigs­te Vor­aus­set­zung für spä­te­ren Erfolg!

Dann wären da die Eltern, die die­se Fähig­kei­ten erken­nen und unter­stüt­zen! Die­se Art von Unter­stüt­zung ist im Ide­al­fall von Lie­be und Selbst­lo­sig­keit geprägt. Eltern, die eine Kar­rie­re ihrer Kin­der als »Selbst­ver­wirk­li­chung« pla­nen und durch­set­zen, scha­den ihren Kin­dern! Sicher­lich gibt es Bei­spie­le, wo sich Kin­der selbst in der »Eman­zi­pa­ti­ons-Pha­se« der Puber­tät den Zwän­gen ihrer Eltern, meist des lie­ben Frie­dens wil­len, unter­wer­fen und »kom­mer­zi­el­len Erfolg« haben! Die Geschich­ten von Spie­lern wie Stef­fi Graf, And­re Agas­si, Mary Pier­ce, Jen­ni­fer Capria­ti und vie­len ande­ren zei­gen aber, dass deren Erfolg auf ganz böse Art auf Kos­ten ihrer Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung basiert und sehr lang­wie­ri­ge Stö­run­gen mit sich bringt. Natür­lich wäre es unfair von mir, fol­gen­de Tat­sa­che nicht zu erwäh­nen: Ihr Eltern müsst in der Lage und gewillt sein, Eure Spröss­lin­ge mit Men­gen an Emo­ti­on, Zeit und Geld zu unterstützen.

Und schließ­lich wäre da der Trai­ner, bzw. der Coach! Natür­lich kann unser Kind sei­ne ers­ten Ten­nis­stun­den getrost beim Ver­eins­trai­ner »um die Ecke« neh­men, obwohl es mich immer wie­der erstaunt, wie viel Mist auch hier in der frü­hen Pha­se schon fabri­ziert wird. Schon wie­der seid Ihr Eltern gefragt! Schaut Euch um, macht Ver­glei­che, holt euch Refe­ren­zen! Wel­che Erfah­run­gen hat er als Spie­ler, Trainer/Coach sowie als Päd­ago­ge und Mensch. Wie ist die »Che­mie in eurem Drei­ge­stirn«, sein Enga­ge­ment, sei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­on mit Euren Zie­len. Die­ser Mensch kann die Kar­rie­re Eurer Kin­der in ähn­li­cher Wei­se wie Ihr posi­tiv oder auch nega­tiv beein­flus­sen. Es gibt nur einen gro­ßen Unter­schied zu Euch: Ihr bezahlt den Trai­ner und er ist jeder­zeit aus­tausch­bar, wenn er sei­nen Anfor­de­run­gen nicht gewach­sen ist!

             

»Coaching-Trilogie« III

»Coa­ching-Tri­lo­gie« III


Zum The­ma »Coa­ching« kommt heu­te mein drit­ter und letz­ter Bei­trag. Cha­rak­ter sowie päd­ago­gi­sche Fähig­kei­ten haben wir ja bereits abge­dealt, da blei­ben uns eigent­lich nur noch die Top-Ten für die Arbeit »on-court«, bzw. zu den ten­nis­spe­zi­fi­schen Fähigkeiten.

Bit­te, lie­ber User, die­se »Trai­ner- Tri­lo­gie« ist zunächst ein­mal für lern­be­rei­te, reflek­tie­ren­de Kol­le­gen gedacht (jawohl, sol­che Ten­nis-Trai­ner gibt es! Man muss nur gut suchen…) und zwei­tens für Eltern von Kids, die im Ten­nis wirk­lich etwas errei­chen wol­len. Für Kids, wel­che mit einer über­durch­schnitt­lich hohen Leis­tungs­be­reit­schaft und Moti­va­ti­on zur Sache gehen. Soll Euer Kind ein­fach ein bis zwei Mal die Woche ein biss­chen »Free­style-Ten­nis« zocken — unter dem Mot­to »bes­ser auf ’nem Ten­nis­platz, als vorm Com­pu­ter«, dann könnt Ihr die­se Leit­li­ni­en in der Pfei­fe rauchen!

1. 08/15-Scha­blo­nen-Ten­nis oder Ten­nis­trai­ning als Maß­an­fer­ti­gung gemäß der indi­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen des Kin­des?! +++ 2. Tole­ran­ter Umgang mit Schlä­ger­griff-Hal­tun­gen, vor allem bei der Vor­hand?! +++ 3. Old-School geschlos­se­ne Bein­stel­lun­gen oder offe­ne, ath­le­ti­sche, moder­ne Stel­lung zum Ball?! +++ 4. Stu­re, stu­pi­de Grund­li­ni­en-Schu­lung oder varia­bles Spiel, ange­passt an die ver­schie­den tak­ti­schen Zonen des Spiel­fel­des?! +++ 5. Wett­kampf-For­men, die über rei­ne Tech­nik hin­aus auch Stra­te­gie und men­ta­le Fähig­kei­ten för­dern und stär­ken?! +++ 6. Kon­struk­ti­ver Umgang mit Hilfs­mit­teln zur spe­zi­fi­schen Lauf­schu­lung?! +++ 7. Hin­zu­nah­me von Video-Ana­ly­sen bei tech­ni­schen Ver­än­de­run­gen, Ver­glei­che mit Top-Spie­lern?! +++ 8. Abwechs­lung im Trai­nings­auf­bau und ‑ablauf?! +++ 9. Gro­ßer Trai­nings­an­teil für Eröff­nungs­schlä­ge, Auf­schlag sowie Return?! +++ 10. Lan­ge, gleich­mä­ßi­ge Belas­tun­gen bei Übun­gen oder hohe, kna­cki­ge Intensität?!

So, lie­be User der »Ten­nis­re­dak­ti­on«! Ich hof­fe, Ihr schafft es, Euren Trai­nern mit die­sen ein­fa­chen Tools ein biss­chen genau­er auf die Fin­ger zu schau­en. In der Regel stren­gen die sich näm­lich etwas mehr an, wenn sie mer­ken, dass da jemand neben dem Platz steht, der nicht nur ein­fach zuschaut son­dern sich auch sei­ne Gedan­ken macht und ab und an auch ein­mal ’ne »dum­me« Fra­ge stellt… Rock’n Roll, Euer Steph

             

»Coaching-Trilogie« II

»Coa­ching-Tri­lo­gie« II


»Coa­ching Tri­lo­gie, part two« — lie­be Ten­nis­eltern! Im ers­ten Teil mei­ner »Coa­ches-Tri­lo­gie« habe ich mich zu zehn Cha­rak­ter-Essen­ti­als geäu­ßert, wel­che mir bei einem guten Ten­nis­trai­ner wich­tig sind. Jetzt habe ich euch wei­te­re zehn Gebo­te zusam­men gestellt! Der Fokus liegt in die­sem Teil auf der »Päd­ago­gik«.

1. Team­work. Fin­det das Trai­ning als Team­work statt? Von oben her­ab oder auf Augen­hö­he mit dem Ten­nis­schü­ler? +++ 2. Kom­mu­ni­ka­ti­on. Befin­det sich die Kom­mu­ni­ka­ti­on auf einem Level mit dem Alters- und Intel­lekt-Stand des Kin­des? Mehr Bil­der­spra­che als drö­ge theo­re­ti­sche Abhand­lun­gen? +++ 3. Posi­ti­ves Arbeits­kli­ma. Wird auf dem Platz von Pro­ble­men oder Her­aus­for­de­run­gen gespro­chen? +++ 4. Moti­va­ti­on. Ist der Trai­ner in der Lage, den Schü­ler auch ein­mal durch eine emo­tio­na­le Hän­ge­par­tie zu coa­chen und trotz­dem kon­struk­tiv zu arbei­ten? +++ 5. Nie­der­la­gen. Hilft der Trai­ner dem Kind, sach­lich und posi­tiv mit Nie­der­la­gen umzu­ge­hen? +++ 6. Indi­vi­dua­li­tät. Geht der Trai­ner auf die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se und die indi­vi­du­el­le Per­sön­lich­keit des Schü­lers ein? +++ 7. Ziel­ori­en­tie­rung. Ist die Denk­struk­tur, die Arbeits­wei­se des Coa­ches eher resul­tat- oder ziel­ori­en­tiert? +++ 8. Wett­kampf. Wird der Wett­kampf als Stress-Situa­ti­on oder posi­ti­ve Her­aus­for­de­rung dar­ge­stellt? +++ 9. Emo­tio­nen. Wer­den Emo­tio­nen des Spie­lers wahr­ge­nom­men und ana­ly­siert? +++ 10. Ver­trau­en. Schafft es der Coach, eine Basis des Ver­trau­ens und der Zuver­sicht mit ihrem Kind auf die Bei­ne zu stellen?

So, jetzt hät­ten wir die Berei­che »Cha­rak­ter« und »Päd­ago­gik« schon ein­mal zusam­men durch­ge­ackert. In Kür­ze ver­voll­stän­di­ge ich mei­ne Tri­lo­gie. Das The­ma: »Ten­nis«. Wor­auf ist auf dem Platz zu ach­ten? Tönt simpel?…Hmm… da wird eine Men­ge Mist gebaut!