»50 Jahre Schultennis«

»50 Jah­re Schultennis«


Von Chris­toph Kellermann.

Ursprungs­da­tum: 21.10.2020

Schu­le und Ten­nis: Seit 50 Jah­ren ein star­kes Dop­pel!«, so heißt es in der Pres­se­mit­tei­lung des Deut­schen Ten­nis Bun­des vom gest­ri­gen Tage. Wei­ter: »Seit 50 Jah­ren wird in deut­schen Schu­len auch Ten­nis gespielt. Ein Grund zum Fei­ern, denn in die­sen fünf Jahr­zehn­ten wur­de viel erreicht.« Irgend­wie kann ich das nur bedingt unter­schrei­ben. Als wäre Ten­nis im Sport­un­ter­richt im letz­ten hal­ben Jahr­hun­dert irgend­wann mal ein zen­tra­les The­ma gewe­sen. Weder zu mei­ner akti­ven Schul­zeit durf­te ich den Ten­nis­schlä­ger mit in die Schu­le neh­men, noch habe ich in der Fol­ge davon gehört. Aus­nah­men mögen selbst­ver­ständ­lich wie immer die Regel bestätigen.

»Löf­fel­schwin­ger«

Ich hat­te in den »80ern« mal das Ver­gnü­gen, die Schu­le aktiv zu ver­tre­ten. Als wir mit unse­rer Aus­wahl des Gym­na­si­um Alt­lü­nen einst ins NRW-Fina­le ein­zo­gen und bei unse­rer Heim­kehr im Klas­sen­zim­mer vol­ler Stolz den Pokal prä­sen­tier­ten, kom­men­tier­te unser Klas­sen­leh­rer Dirk Osten­dorf: „Ich mag kei­ne Löf­fel­schwin­ger! Wärt Ihr mal lie­ber im Unter­richt geblie­ben…” Nein, rich­ti­ges »Schul­ten­nis« habe ich weder zu Kin­der- oder Jugend­zei­ten erlebt, noch als Trai­ner. Zwar habe ich als Ver­eins­coach oft die Koope­ra­ti­on zu Kin­der­gär­ten und Grund­schu­len gesucht und hier ein­mal wöchent­lich auch stets 30 bis 40 Kin­der nach­mit­tags auf die Ver­eins­an­la­ge zie­hen kön­nen, hier aber von »Schul­ten­nis« zu reden?! Ich weiß nicht…

Ten­nis kei­ne Kerndisziplin

Wenigs­tens rückt der DTB sei­ne Schlag­zei­len wei­ter unten im Text ein wenig zurecht. Da heißt es nämlch: „50 Jah­re spä­ter gehört Ten­nis zwar nicht wie bei­spiels­wei­se Leicht­ath­le­tik zu den Kern­dis­zi­pli­nen im Sport­un­ter­richt, ist aber aus dem Gesamt­kon­text des Schul­sports nicht mehr weg­zu­den­ken.« Eta­bliert ist mei­ner Mei­nung nach ledig­lich die Akti­on »Jugend trai­niert für Olym­pia«. Enga­gier­te Schu­len spie­len gegen­ein­an­der — lokal, regio­nal und schließ­lich auf Bun­des­ebe­ne, um im Ide­al­fall schluss­end­lich den Sprung zur Schul­ten­nis-Welt­meis­ter­schaft zu schaf­fen. Aber: die­je­ni­gen, die an sol­chen Aus­schei­dun­gen teil­neh­men, beherr­schen ihr Werk schon sehr gut und kön­nen bereits ent­spre­chend ordent­lich mit Ball und Schlä­ger umge­hen. Für die brei­te Mas­se oder gar eine Mit­glie­der-Neu­ge­win­nung ist das nix.

Ver­ei­ne müs­sen es selbst richten

Letzt­lich liegt es wie­der ein­mal an der Inno­va­ti­on und dem Ein­satz der Ten­nis­ver­ei­ne und deren Coa­ches, sich zu enga­gie­ren, auf die Kin­der­gär­ten und Schu­len zuzu­ge­hen und dort müh­sa­me Über­zeu­gungs­ar­beit zu leis­ten. »Vit­amin B« vor Ort tut gut, sprich: Leh­re­rIn­nen oder Kin­der­gär­te­rIn­nen anzu­tref­fen, die viel­leicht selbst Ten­nis spie­len oder dem Ten­nis­sport offen ent­geg­nen. Erst wenn Ten­nis im Sport­un­ter­richt der Schu­len flä­chen­de­ckend irgend­wann ein­mal eine mehr­wö­chi­ge Stre­cke zuge­teilt und die Basics in der Sport­hal­le vor Ort wirk­lich gelehrt wer­den, kön­nen wir von ech­tem »Schul­ten­nis« reden. Die bes­te Gele­gen­heit Mitte/Ende der »80er« rund um den ein­zig­ar­ti­gen Boom um Stef­fi und Boris jeden­falls, wo aus »Löf­fel­schwin­gern« »gigan­ti­sche Welt­stars« wur­den, hat man auf allen Ebe­nen sträf­lich daher­ge­schenkt und auch sage und schrei­be drei Grand-Slam-Erfol­ge von Angie Ker­ber wuss­te man nicht zu nut­zen, um Kin­der und Jugend­li­che in der brei­ten Mas­se zu begeistern.

Vor­zei­ge-Funk­tio­när Ernst Sasse

Posi­tiv erin­nern kann ich mich hin­ge­gen an die »Street­ten­nis-Tour des West­fä­li­schen Ten­nis-Ver­ban­des »Anfang der 2000er«, wo es dem legen­dä­ren Ten­nis-Funk­tio­när Ernst Sas­se gelang, bin­nen weni­ger Wochen zig Tau­sen­de von Schü­lern auf die Markt­plät­ze der Städ­te zu holen, um ihnen die Sport­art Ten­nis näher zu brin­gen. Ich habe das damals medi­al beglei­tet und muss­te in den Rat­häu­sern der aus­rich­ten­den Städ­te schon ver­dammt hoch klet­tern, um alle Akti­ven auf ein Grup­pen­fo­to zu brin­gen. Eine Droh­ne wäre schon damals hilf­reich gewe­sen. Der gute Ernst gab sich übri­gens erst dann zufrie­den, wenn jedes Kind auch ein Erin­ne­rungs­shirt über­ge­streift bekam. Konn­te er hier­für kei­ne loka­len Spon­so­ren begeis­tern, hat er sein eige­nes Por­te-Mon­naie auf­ge­macht. Pure Lei­den­schaft, die viel zu wenig Unter­stüt­zung fand, zuletzt nicht mal im eige­nen Lan­des­ver­band, bis Ernst man­gels Sup­port und Etat die Lust verlor…

Mit Kugel­sto­ßen nicht auf Augenhöhe

Zurück zur Pres­se­mit­tei­lung des DTB. Dort heißt es mehr oder weni­ger abschlie­ßend: »Ziel ist es damals wie heu­te, den nicht ten­nis­af­fi­nen Sport­leh­rern eine Hil­fe­stel­lung für das Aus­pro­bie­ren der Dis­zi­plin im Unter­richt an die Hand zu geben und ihnen zu zei­gen, dass Ten­nis in der Schu­le auch mit ein­fa­chen Mit­teln umsetz­bar ist.« Wäre es sicher­lich, nur ist Ten­nis im Sport­un­ter­richt nicht wie Kugel­sto­ßen oder Hoch­sprung Bestand­teil des Lehr­plans und wird es ver­mut­lich auch nie wer­den. Und ein Pro­blem kommt ja noch oben­drauf, denn immer häu­fi­ger heißt es in unse­ren Schu­len: „Heu­te kein Schul­sport!” Dar­an ist der Ten­nis­sport aber nun wirk­lich nicht Schuld…

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„Endstation. Bitte aussteigen.”

„End­sta­ti­on. Bit­te aussteigen.”


Von Chris­toph Kellermann.

Ursprungs­da­tum: 10.10.2020

Ten­nis-Deutsch­land und der Nach­wuchs. Eine Geschich­te für sich. Nicht weni­ge spre­chen von einer »Neve­r­en­ding Sto­ry«. Manch einer beim Deut­schen Ten­nis Bund wird sich damit rüh­men und zufrie­den geben, dass bei den French Open 2020 in Paris über­haupt fünf Akti­ve am Start waren, glänzt der DTB in den Grand-Slam-Fel­dern der Junio­rin­nen und Junio­ren doch meist durch Abwe­sen­heit. In die­sem Jahr mach­ten sich vier jun­ge Ladies und ein jun­ger Mann auf in die fran­zö­si­sche Haupt­stadt. Sie waren bis auf Alex­an­dra Vecic, die immer­hin das Vier­tel­fi­na­le erreich­te, nicht kon­kur­renz­fä­hig. Ein Armuts­zeug­nis für den mit­glie­der­stärks­ten Ten­nis­ver­band der Welt mit der ver­meint­lich welt­weit bes­ten Trai­ner­aus- und Fortbildung.

Endstation
© Pix­a­bay

Was machen die »Heads of Everything«?

Mitt­ler­wei­le gibt es gefühlt 100 zustän­di­ge Bun­des­trai­ner, allein im Roll­stuhl­ten­nis hat mitt­ler­wei­le qua­si jeder Akti­ve einen eige­nen Bun­des­trai­ner an sei­ner Sei­te, dazu die ach so wich­ti­gen »Head of Women’s« und »Head of Men’s Ten­nis«, Bar­ba­ra Ritt­ner und Boris Becker, die uns Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr den­sel­ben ver­ba­len Grütz vor­be­ten, aber kei­ne Ergeb­nis­se lie­fern. Wie auch? Bei all’ den wirk­lich beein­dru­cken­den Erfol­gen, die die­se Zwei zu akti­ven Zei­ten ein­fah­ren konn­ten, sei mit Ver­laub fest­ge­stellt: Boris ver­arscht den Rest der Welt nicht erst seit ges­tern irgend­wie nach Strich und Faden und steht mit einem Bein im Knast und Bar­ba­ra genießt ihr Leben. Por­sche und Tur­nier­di­rek­ti­on hier, biss­chen Scou­ting dort, das Hünd­chen stets in der Bag. Und wäh­rend die weni­gen DTB-Youngs­ter in Paris ihr Bes­tes geben, hän­gen »B&B« am Euro­s­port­mi­kro und reden gemein­sam dem »God­fa­ther aller Ten­nis­exper­ten«, Mat­thi­as Stach, seit Jah­ren den­sel­ben Stuss. In die­sem Jahr kön­nen sich die »Heads« nicht mal raus­re­den, sie hät­ten sich neben ihrer Tätig­keit als TV-Exper­te schließ­lich auch die Matches ihrer Schütz­lin­ge per­sön­lich vor Ort ange­schaut, befin­den sie sich doch weit weg von Paris in einem Mün­che­ner Stu­dio. Dar­über hin­aus emp­feh­len sich die übers Land ver­teil­ten, unzäh­li­gen DTB-Stütz­punk­te als regel­rech­te Geldverbrennungsanlagen.

Wie bit­te schön wol­len wir so vorankommen?!

Ist es wirk­lich der Anspruch des größ­ten Ten­nis­ver­ban­des der Welt, eini­ge weni­ge Sta­tis­ten zu den Majors zu schi­cken? Ist es der Anspruch der Youngs­ter selbst, sich damit zufrie­den zu geben, ein­fach nur »dabei« gewe­sen zu sein? Die klei­ne Schweiz mit ihren 8,5 Mil­lio­nen Ein­woh­nern (allein Nord­rhein-West­fa­len hat mehr als dop­pelt so vie­le!) macht es uns vor. Bei den Junio­ren sind in Paris vier Cracks am Start, zwei von ihnen beherr­schen das Feld und tref­fen im End­spiel auf­ein­an­der. Oder der rus­si­sche Ten­nis­ver­band, der mit elf Akti­ven in den Nach­wuchs­kon­kur­ren­zen ver­tre­ten ist und seit Ewig­kei­ten rei­hen­wei­se Top­stars produziert…

Alle ent­las­sen und neu casten!

Ein ech­ter Ken­ner der Sze­ne ver­riet mir vor vie­len Jah­ren, was sich in Deutsch­land ändern müs­se, um im inter­na­tio­na­len Ver­gleich wie­der dau­er­haft kon­kur­renz­fä­hig zu wer­den: Man müs­se im ers­ten Schritt alle zustän­di­gen Kreis‑, Bezirks‑, Ver­bands- und Bun­des­trai­ner ent­las­sen und die­se Posi­tio­nen im zwei­ten Schritt kom­plett neu cas­ten. Hier­bei wären kom­pe­tenz- und leis­tungs­be­zo­ge­ne Kom­po­nen­ten zu beach­ten. Aber das wird nie pas­sie­ren. Statt­des­sen leben die Trai­ner und Coa­ches — wie auch die unzäh­li­gen Funk­tio­nä­re — wie die Maden im Speck und schie­ben sich die Awards hin und her. Den letz­ten Award als »DTB-Trai­ne­rin des Jah­res« hat »Hono­rar-Bun­des­trai­ne­rin« Clau­dia Koh­de-Kilsch aus den Hän­den des DTB-Prä­si­den­ten und des­sen Stell­ver­tre­ters (off­court natür­lich anders­her­um?) bekom­men, iro­ni­scher­wei­se am Ran­de der Deut­schen Jugend­meis­ter­schaf­ten. War­um »CKK« den Award bekom­men hat, weiß kein Mensch. Die Pres­se­mel­dung warf medi­en­träch­tig Koh­des Meri­ten aus: Ehe­mals Num­mer Vier der Welt, Dop­pel-Bron­ze an der Sei­te von Stef­fi Graf, und so wei­ter… wir ken­nen die Honig­schmie­re­rei. Alles schön und gut. Was aber hat sie zu die­sem Award qua­li­fi­ziert?! Ihr denk­bar kur­zer Auf­tritt im Big Brot­her-Con­tai­ner jeden­falls kann es nicht gewe­sen sein, denn dort ereil­te sie das Aus in Run­de Eins. Geschei­tert beim Sta­peln von Klötz­chen (Tat­sa­che!).

„End­sta­ti­on. Bit­te alle aussteigen…”

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So tickt Familie Djokovic

So tickt Fami­lie Djokovic


Von Chris­toph Kellermann.

Ursprungs­da­tum: 23.06.2020

Kann es sein, dass der Welt­ran­gis­ten­ers­te Novak Djo­ko­vic und des­sen Umfeld aktu­ell alles falsch machen, was man falsch machen kann? Sei­ne »Adria-Tour« soll­te den Ten­nis­sport nach der lan­gen Coro­na-Zeit wie­der posi­tiv ins Licht rücken und für Auf­merk­sam­keit sor­gen. Okay, Letz­te­res hat er mit sei­nem höchst umstrit­te­nen Show­e­vent zwei­fel­los geschafft. Über die Miss­stän­de rund um die selbst­herr­li­chen Events am Bal­kan haben sämt­li­che Medi­en bereits aus­führ­lich berich­tet. Nicht vor­han­de­ne Hygie­ne- und Sicher­heits­vor­keh­run­gen, aus­schwei­fen­de Par­tys, dazu ein unein­sich­ti­ger, frech und stur daher kom­men­der Bran­chen­pri­mus, all’ dies wur­de bereits aus­gie­big thematisiert.

Novak Djokovic
© Jür­gen Hasenkopf

Auch Coric infiziert…

Dann ges­tern die Nach­richt, dass der Bul­ga­re Gri­gor Dimit­rov posi­tiv auf COVID-19 getes­tet wur­de, unmit­tel­bar danach pos­te­te mit dem Kroa­ten Bor­na Coric ein wei­te­rer Teil­neh­mer der »Adria-Tour«, dass er sich das Virus ein­ge­fan­gen habe. Das ist natür­lich ein Desas­ter für Ver­an­stal­ter Djo­ko­vic, der ohne­hin in den ver­gan­ge­nen Wochen kein Fett­näpp­chen aus­ließ, um sich gewis­ser­ma­ßen zu isolieren.

Und als wäre dies alles noch nicht genug, äußer­te sich auch noch Vater Srd­jan in einem unver­schäm­ten Inter­view in äußers­tem Maße despek­tier­lich gegen­über Djo­ko­vic’ Wider­sa­cher Roger Fede­rer. Das alles ist bla­ma­bel und beschä­mend — aber so und nicht anders tickt Fami­lie Djokovic…

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Aus für »DTB-Online-Campus«

Aus für »DTB-Online-Cam­pus«


Von Simon Schmidt.

Ursprungs­da­tum: 26.05.2020

Das war ein denk­bar kur­zes Inter­mez­zo für den »Online Cam­pus« von »Ten­nis Gate«. Der Deut­sche Ten­nis Bund stellt sein Online-Ange­bot für Trai­ner ab dem 1. Okto­ber 2020 auf eine eige­ne, neue Platt­form. Für Koope­ra­ti­ons­part­ner »Ten­nis Gate« bedeu­tet dies das Aus nach nur drei­ein­halb Jah­ren. Die ver­pflich­ten­de und von Beginn an höchst umstrit­te­ne Gebühr für den »DTB Online Cam­pus« wird ab dem 1. Okto­ber 2020 dem­nach gestrichen.

Trai­ner wer­den wei­ter zur Kas­se gebeten

Zur Kas­se bit­ten wird der mit­glie­der­stärks­te Ten­nis-Ver­band der Welt sei­ne Trai­ner aber wohl trotz­dem. Ab dem neu­en Jahr sol­len pro Lizenz­in­ha­ber 29 Euro jähr­lich als »Lizenz-Ver­wal­tungs­ge­bühr« abkas­siert wer­den. Gemein­sam mit Ten­nis Deutsch­land Ser­vice (TDS), dem Betrei­ber von »Mybig­point«, wird der DTB sämt­li­che Abwick­lun­gen vor­neh­men. Die Lizenz­in­ha­ber inner­halb des Deut­schen Ten­nis Bun­des sind aber ange­hal­ten, ihre Mit­glied­schaft im »Online Cam­pus« bis zum 30. Sep­tem­ber 2020 auf­recht­zu­er­hal­ten, sonst ver­liert die Lizenz vor­über­ge­hend ihre Gül­tig­keit. Die Trai­ner haben bei »Online-Campus«-Verträgen, die über den 30. Sep­tem­ber 2020 hin­aus lau­fen, die Mög­lich­keit, ein Son­der­kün­di­gungs­recht in Anspruch zu neh­men. Danach wird die neu geschaf­fe­ne »DTB-Lizenz-Ver­wal­tungs­ge­bühr« erhoben.

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Berater, Freund, Katalysator

Bera­ter, Freund, Katalysator


Von Ste­phan Lamprecht.

Ursprungs­da­tum: 21.05.2020

Wenn ich auf Tur­nie­ren unter­wegs bin, dann schaue ich mir – wie Ihr sicher­lich auch – die Matches auf den Show-Courts an. Noch viel lie­ber hal­te ich mich aber auf den Trai­nings­plät­zen auf. Hier kann man den Spie­lern bei ihren Match­vor­be­rei­tun­gen über die Schul­ter schau­en, in der Regel sind sie hier auch etwas locke­rer und ent­spann­ter bei der Sache, machen mal ein klei­nes Späß­chen oder flach­sen mal mit ’nem Tour­kol­le­gen auf dem Neben­platz her­um. Ist ja irgend­wie auch logisch. Kei­ne unüber­schau­ba­ren Fan­mas­sen, kei­ne Schi­ris und Lini­en­rich­ter, kaum Foto­gra­fen oder Kame­ra­teams, die jede nur so klei­ne Regung, jede Ges­te, jedes Her­aus­fum­meln dei­ner Unter­ho­se aus der Po-Rit­ze live in die Wohn­zim­mer auf die­sem Ten­nis­pla­ne­ten über­tra­gen. Auf dem Trai­nings­platz kön­nen sich die Cracks mal ein biss­chen chil­li­ger beneh­men. Ganz im Gegen­satz zu ihren Coaches!

Bes­ser im Hin­ter­grund agieren

Nun, ich habe ja auch eini­ge Jah­re auf der Tour ver­bracht. Erst als Spie­ler, danach als Coach. Irgend­wie habe ich mei­ne Tätig­keit immer so inter­pre­tiert, dass ich voll und ganz für mei­nen Spie­ler da zu sein habe und im Hin­ter­grund agie­re. Glei­ches gilt natür­lich auch für mei­ne heu­ti­ge Zeit als Men­tal-Coach! Ich woll­te jeden noch so klit­ze­klei­nen Ruck­ler im Timing eines Schla­ges erken­nen, bevor dar­aus viel­leicht ein gra­vie­ren­der Feh­ler ent­ste­hen könn­te. Kleins­te Abwei­chun­gen in den Bewe­gungs­ab­läu­fen sofort sehen, bespre­chen und in Zusam­men­ar­beit mit mei­nem Spie­ler kor­ri­gie­ren. Gefühls­schwan­kun­gen, emo­tio­na­le Unsi­cher­hei­ten oder Pro­ble­me im Umfeld früh­zei­tig und mög­lichst im Keim ersti­cken. Mei­ne Auf­ga­be als bedach­ter Coach ist es, mei­nen Spie­ler, ver­gleich­bar mit einer hoch­ge­züch­te­ten und somit immer auch sehr anfäl­li­gen For­mel-1-Kis­te, mög­lichst zufrie­den und schön rund und schnur­rend am lau­fen zu hal­ten. Das ist nun wahr­lich kei­ne leich­te Aufgabe.

Reich­lich Stressfaktoren

Stress­fak­to­ren gibt’s genü­gend und immer soll­te der Coach als Bera­ter, Freund und Kata­ly­sa­tor Gewehr bei Fuß bereit ste­hen – und das alles ganz dezent im Hin­ter­grund. Denn, der Haupt­ak­teur ist nun mal der Spie­ler. Soll­te man zumin­dest mei­nen. Dar­über schei­nen sich vie­le der Tour-Coa­ches nicht mehr so ganz im Kla­ren zu sein. Stol­zie­ren teil­wei­se, auf­ge­plus­tert wie fran­zö­si­sche Gockel um ihre Hüh­ner, im Ten­nis­kä­fig her­um. Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem Spie­ler: Null! Las­ziv Ten­nis­schlä­ger schwin­gend, obwohl sie sich viel­leicht bes­ser dar­an täten, Bäl­le zu sam­meln. Die Racket­bags voll­ge­stopf­ter und dicker als die der Haupt­ak­teu­re. Das alles so cool und läs­sig, dass man sich als Zuschau­er fast schon fragt, wer in dem Team denn spä­ter auf dem Cent­re-Court das Preis­geld ver­die­nen soll. Die ein­zi­ge Erklä­rung, die mir dazu ein­fällt: Das Leben auf der Tour kann sehr ein­sam sein. Natür­lich auch für Coa­ches. Viel­leicht erbarmt sich ja das eine oder ande­re Ten­nis­grou­pie und gibt den Gockel-Coa­ches auch mal ’ne Breakchance.

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Flashback: Sara’s Coaching

Flash­back: Sara’s Coaching


Von Ste­phan Medem.

Ursprungs­da­tum: 08.05.2020

Heu­te gibt es auch von mir mal einen Bei­trag in der Kate­go­rie »Flash­back«! Erin­nert Ihr Euch noch an die »BMW Open« 2013? Nun, ich war dort zu Gast und mein High­light des Tages war die Par­tie Ernests Gul­bis ver­sus Tom­my Haas! Hier mein Kom­men­tar. Mitt­ler­wei­le sie­ben Jah­re alt, aber nett, ihn hervorzuholen…

Sara Foster
© Jür­gen Hasenkopf

„Wie immer, wenn ich mei­nen Trip nach Mün­chen mache, ist das Wet­ter ziem­lich beschis­sen. Kalt und nie­se­lig, aber zumin­dest so, dass die Jungs auf dem feuch­ten, lang­sa­men Cent­re-Court zu ihrem Ein­satz kom­men. Die hüb­schen BMWs, immer so nett im Ein­gangs­be­reich dra­piert, müs­sen aber immer mal wie­der von Regen­trop­fen befreit wer­den denn der Blick auf die schi­cke Leder­aus­stat­tung der Cabrio-Rei­he wird durch geschlos­se­ne Dächer ver­deckt. Bei die­ser Modell­rei­he fra­ge ich mich immer wie­der, wofür das »Z« eigent­lich steht? Zahn­arzt­frau­fahr­zeug? Any­way, die Rah­men­be­din­gun­gen waren unfreund­lich, das Match hat aber rich­tig Spaß gemacht. Tom­my hat 6:4, 6:7, 6:1 gewon­nen. Viel gei­ler als das Match an sich, war aber das Drum­her­um! In der Box von Ernests Gul­bis: Alt­meis­ter und Ten­nis­gu­ru Niki Pilic. Sei­ne beson­ne­ne und ruhi­ge Art, das Match zu ver­fol­gen, hat dazu geführt, dass der let­ti­sche Heiß­sporn nur eine Ver­war­nung wegen unsport­li­chen Ver­hal­tens kas­siert hat. Er hat nen Schlä­ger zer­trüm­mert! Für Gul­bis echt eine immense Stei­ge­rung in Rich­tung Gelas­sen­heit! In der Box von Tom­my: Phy­sio, Mana­ger, Coach, Fit­ness­coach, Schwes­ter und Sara Fos­ter, seit eini­gen Jah­ren die Frau an sei­ner Seite!

Obwohl Sara ja schon län­ge­re Zeit mit Tom­my liiert ist, geht die Gute am Spiel­feld­rand immer noch ab wie Luzie! Sehr dra­ma­tisch und TV-wirk­sam! Kom­pli­ment! Aber auch zum Kaputt­la­chen. Da coa­ched die den Tour-Vete­ra­nen Haas mit so unglaub­li­chen Weis­hei­ten wie „Let’s go!”, „Come on!”, „Ruhig!”, „Atmen!” oder „Kör­per­spra­che!”, obwohl Trai­ner Ulf Fischer direkt neben ihr sitzt! Unge­fähr ver­gleich­bar: ich stel­le mich in die Box von Bas­ti Vet­tel und rufe: „Bas­ti, ver­giss nicht, Dich anzu­schnal­len!” — „Setz Dei­nen Helm auf!” — „Schau in den Rück­spie­gel bevor du los fährst!” Aber wisst Ihr was? Es hat gewirkt! Tom­my hat jeden die­ser Tipps mit abfal­len­den Ges­ten, Spu­cken in Rich­tung Box, Zun­ge­le­cken oder Kom­men­ta­ren wie „Shut the F..CK up!” quit­tiert. Reak­tio­nen, die man eher von einem über­mo­ti­vier­ten Teen­ager erwar­ten wür­de. Aber: Er war so ange­schis­sen, dass er im drit­ten Satz rich­tig auf­ge­dreht hat. 6:1! Coo­le Art des Coachings!

Sei­ne lie­be Sara hat sich in die­sem Satz dann nur noch hin­ter ihrem schwar­zen Schal sowie ihrer über­gro­ßen Desi­gner-Bril­le ver­steckt. Erst, als die Kis­te im Kas­ten war und das Publi­kum den Cent­re-Court ver­ließ, nahm sie ihre Ver­mum­mung noch mal kurz her­un­ter. Ein paar Tee­nies woll­ten noch ein paar Fotos gemein­sam mit ihr auf ihren Smart­phones fest­hal­ten. Wie die Coa­ching-Geschich­te dann in der Play­ers­lounge und im im Hotel wei­ter gegan­gen ist? Nun, dafür hat mei­ne Akkre­di­tie­rung lei­der nicht gereicht. Schade.

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Vater unser in Deutschland

Vater unser in Deutschland


Von Chris­toph Kellermann.

Ursprungs­da­tum: 19.04.2020

Beten
© Pix­a­bay

Las­set uns beten.

Vater unser in Deutschland,
gehei­ligt wer­de das Tennis.
Die Sai­son komme.
Unser Wil­le geschehe,
wie im Nor­den so im Süden.

Unser täg­li­ches Match gib uns heute.
Und ver­gib uns unse­re Ungeduld,
wie auch wir ver­ge­ben allen Kritikern.

Wir füh­ren uns selbst in Versuchung,
um uns zu erlö­sen von dem Bösen.
Unser Club ist unser Reich und die Kraft
und die Herr­lich­keit in Ewigkeit.

Amen.

Es ist Sams­tag­früh und ich dach­te mir, ich hol mir mal wie­der ein wenig Shit­s­torm ab. Weil ich ja ein aus­ge­wie­se­ner Schwarz­se­her bin. Weil bei mir das Glas ja immer halb leer ist. Und vor allem: weil ich der per­so­ni­fi­zier­te Spiel­ver­derb bin. Dabei mache ich mir ain­fach nur Sorgen…

Wäh­rend füh­ren­de Poli­ti­ker, nicht zuletzt die Bun­des­kanz­le­rin, die Coro­na-Kri­se für unse­re Bevöl­ke­rung als schwie­rigs­te Her­aus­for­de­rung seit des zwei­ten Welt­kriegs ein­ord­nen, for­dern der Deut­sche Ten­nis Bund, sei­ne Lan­des­ver­bän­de, zahl­rei­che Clubs und vie­le unver­nünf­ti­ge Mit­glie­der (nen­nen wir sie mal »Esel«) vehe­ment die zei­ti­ge Öff­nung der Ten­nis­clubs sowie die Frei­ga­be zur Aus­übung des wei­ßen Sports. Ob Ten­nis nun wirk­lich die am per­fek­tes­ten geeig­ne­te »Coro­na-Sport­art« dar­stellt, ist zumin­dest dis­ku­ta­bel. Das Topar­gu­ment, wonach man sich auf einem Ten­nis­platz in einem Abstand von über 20 Metern gegen­über steht, ist wie wir alle wis­sen sehr dün­nes Eis. Für die Unver­nunft Vie­ler spricht jeden­falls die Tat­sa­che, dass die­se For­de­run­gen ja nicht erst seit ges­tern im Netz kur­sie­ren, son­dern zu einem Groß­teil bereits unmit­tel­bar nach Inkraft­tre­ten der bun­des­wei­ten Kon­takt­sper­ren aus­ge­ru­fen wur­den. Der gemei­ne Ten­nis­spie­ler mag halt nicht beschnit­ten werden.

In sei­nem jüngs­ten Bet­tel­brief an die Lan­des­re­gie­run­gen sowie an die Bun­des­re­gie­rung betont der Deut­sche Ten­nis Bund, dass es ihm über­haupt nicht dar­um gin­ge, einen Son­der­weg für den Ten­nis­sport frei­zu­ge­ben. Ja nee, is klar. Dass der Deut­sche Ten­nis Bund für die sie­ben im Bet­tel­brief gelis­te­ten Maß­nah­men die Ver­ant­wor­tung tra­gen möch­te? Hut ab! Ein­zig Punkt Drei, »der Ver­zicht aufs Hän­de­schüt­teln«, kann wohl flä­chen­de­ckend umge­setzt wer­den. Blind unter­schrei­ben wür­de ich aber auch das nicht. Spä­tes­tens Punkt Sie­ben der Maß­nah­men­lis­te des DTB könn­te auch einer Sati­re-Redak­ti­on ent­sprun­gen sein: »Jeder Ver­ein benennt einen Coro­na-Beauf­trag­ten zur Sicher­stel­lung aller Vor­schrif­ten«. Das ist natür­lich beru­hi­gend. Da kann ja dann eigent­lich nicht mehr viel passieren…

Nun also haben die ers­ten Lan­des­ver­bän­de ad hoc die Öff­nung der Ten­nis­an­la­gen erlaubt. In Schles­wig-Hol­stein, Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Rhein­land-Pfalz flie­gen teil­wei­se schon ab über­mor­gen, 20. April 2020, wie­der die Bäl­le über die Net­ze. Grund­sätz­lich ist das Musik in unser aller Ohren, jedoch bleibt zu hof­fen, dass alle Betei­lig­ten die Rech­nung nicht ohne die vie­len »Club-Esel« gemacht haben, denen die Ein­hal­tung der Maß­nah­men am Arsch vor­bei gehen wird. Wie vie­le Esel unse­re Bevöl­ke­rung stellt, durf­ten wir ja in den ver­gan­ge­nen sechs Wochen nahe­zu über­all live und in Far­be erle­ben. Ich erin­ne­re nur an »Bau­markt­schlan­gen, Hams­ter­käu­fe und Corona-Partys«…

Wäh­rend die Kanz­le­rin den all­ge­mei­nen Sta­tus Quo im Lan­de noch vor 72 Stun­den (!) als »sehr zer­brech­li­chen Zwi­schen­er­folg« bewer­tet hat, bohrt der Deut­sche Ten­nis Bund mit sei­nen Lan­des­ver­bän­den ein ver­dammt dün­nes Brett. Sie alle geben den Unver­bes­ser­li­chen einen Frei­brief. Bewe­ge ich mich in einem exklu­si­ven Kreis, wenn ich hier­bei auch Gefah­ren sehe? Wenn ich die vie­len Hob­by­spie­ler gleich über­mor­gen schon in Scha­ren Rich­tung Clubs radeln sehe? Wen ich Club­wir­te und Ten­nis­trai­ner vor Augen habe, die aus wirt­schaft­li­chen Grün­den »Fün­fe gera­de sein« las­sen, um die Ver­lus­te der letz­ten sechs Wochen wett zu machen?

Im Sin­ne des Ten­nis­sports hof­fe ich sehr, dass die­se DTB-Offen­si­ve nicht zum Boo­me­rang wird, denn es wird sie geben, die »jun­gen Esel«, die sich gleich in der ers­ten Frei­luft­stun­de die Bäl­le um die Ohren klop­pen, wie auch die vie­len betag­ten Esel, die nach fünf Minu­ten Ein­spiel­zeit ein gepfleg­tes Döp­pel­chen spie­len und sich nach dem Match beim mit­ge­brach­ten Dosen­pils auf der Club­ter­ras­se Schwän­ke aus dem ver­gan­ge­nen Win­ter erzäh­len. War­um star­ten wir eigent­lich nicht gleich den regu­lä­ren Mann­schafts­spiel­be­trieb? Am bes­ten beginnt die Alters­klas­se Ü60, sie stellt in Deutsch­land gefühlt eh’  den Groß­teil der Vereinsmitglieder.

»Panem et cir­cen­ses« — Brot und Spiele.

„Herr, oh Herr, lass es gut gehen…”

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Rafas Bundesliga-Debüt

Rafas Bun­des­li­ga-Debüt


Von Frank Hofen.

Ursprungs­da­tum: 15.04.2020

Bekannt­lich hat der Deut­sche Ten­nis Bund (DTB) den Spiel­be­trieb in den Ten­nis-Bun­des­li­ga für die Sai­son 2020 abge­sagt. Lei­der sind davon auch West­fa­lens ein­zi­ger Erst­li­gist, das Team Häm­mer­ling TuS Sen­ne­la­ger, sowie in der 2. Liga Nord der Auf­stei­ger Ten­nis­park Vers­mold betrof­fen. Sehr scha­de für die Ten­nis­fans, die all­jähr­lich zu Tau­sen­den die Courts in den Clubs umsäu­men, wenn »Welt­klas­se im Club« zu sehen ist. Ist das tat­säch­lich so?

Frank Hofen
© hof­me­dia

Zumin­dest ist die­se von den Bun­des­li­ga-Teams gewählt Head­line per­spek­ti­visch rich­tig, denn Namen wie Boris Becker, Micha­el Stich, Tom­my Haas oder der Schwei­zer Stan Wawrin­ka haben in den Anfangs­jah­ren ihrer sport­li­chen Kar­rie­re in der Bun­des­li­ga auf­ge­schla­gen. Einer aber über­strahlt sie alle und das liegt nun mitt­ler­wei­le 17 Jah­re zurück. Damals bestritt Rafa­el Nadal in der Ten­nis-Bun­des­li­ga zwei Par­tien für den inzwi­schen 11-fachen Deut­schen Mann­schafts­meis­ter Blau-Weiss Neuss.

Rafael Nadal
© Jür­gen Hasenkopf

Er war gera­de 17 Jah­re alt gewor­den, noch sehr schüch­tern, aber immer­hin bereits die Num­mer 58 in der Welt. Gera­de erst ein Jahr auf der Tour (mit sechs Future-Sie­gen in 2002), erreich­te er im Jahr 2003 bereits sechs Chal­len­ger-Finals, gewann davon zwei und klet­ter­te in der Welt­rang­lis­te um statt­li­che 150 Plät­ze. Durch einen Freund bekam der dama­li­ge Team­ma­na­ger der Neus­ser, »Elu« Hans­mann aus dem mal­lor­qui­ni­schen Mana­cor einen Tipp, dass dort ein recht guter Ten­nis­spie­ler rum­läuft, der auch des Öfte­ren in der Zei­tung steht und ein gro­ßes Talent sein soll. Die­sen sol­le man sich doch mal für den TC Blau-Weiß anschauen.

Lan­ge Rede, kur­zer Tipp, gesagt — getan. Der Neus­ser Macher Hans­mann, ver­stor­ben am 22. Mai 2014 im Alter von 76 Jah­ren, ist nach Mal­lor­ca geflo­gen, hat sich mit der Fami­lie Nadal getrof­fen und Rafa­el beim Trai­ning zuge­schaut. Nach sehr net­ten Gesprä­chen stand am Ende des Tages die Ver­pflich­tung für zwei Spie­le fest. Das ers­te Bun­des­li­ga-Spiel bestritt Rafa­el Nadal am 29. Juni 2003 auf der Neus­ser Anla­ge am Jahn­sta­di­on in der Par­tie gegen den TC Bam­berg und gewann sein Match in zwei Sät­zen gegen den Ita­lie­ner Gior­gio Galim­ber­ti mit 7:5, 6:2. In sei­nem zwei­ten Match besieg­te er beim Ober­hau­se­ner THC sei­nen Lands­mann und dama­li­gen Top 100-Pro­fi Albert Mon­ta­nes mit 6:2, 7:6. Nach Ein­schät­zung der dama­li­gen Neus­ser Ver­ant­wort­li­chen waren sie sich sicher: die­ser Rafa­el Nadal kann ein Top-10-Spie­ler wer­den. Wie wahr — und noch ein biss­chen mehr…

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