»Zwischen Ruhm und Ehre«
Andrea Petkovic als freaky Social-Media-Star (»Petkorazzi«), Andrea Petkovic als emotionaler Tennis-Star (einstige Top-Ten-Spielerin), Andrea Petkovic als begabte TV-Moderatorin (»ZDF-Sportreportage«) und nun Andrea Petkovic als erfolgreiche Buchautorin: »Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht« — so der Titel des ersten Werks einer Allround-Künstlerin, die im ersten Corona-Lockdown vor knapp zwei Jahren erfrischend anders auf sich aufmerksam machte, als sie einen Online-Buchclub gründete (»Racquet Book Club«), während andere nichts Besseres zu tun hatten, als Netflix zu schauen oder vor lauter Langeweile Klorollen zu jonglieren. Heute hat ihr Book-Club auf Insta knapp 6.547 treue Abonnenten (Stand: 26.01.2022).
Konkret zum Buch: Als ich die gebundene Ausgabe zu Weihnachten geschenkt bekam, hatte ich absolut keine Ahnung, was mich erwarten würde. Eine Art Biographie ihres sportlichen Lebens? Ein Querschnitt ihrer dramatischsten Matches und Karrieremomente? Letzteres konnte eigentlich nicht sein, denn dafür erschien mir das Buch mit knapp 270 Seiten nicht umfangreich genug. Tatsächlich spielt der Tennissport in diesem Buch aber nicht die dominante Rolle. Stattdessen gibt es 18 spannende, unterhaltsame, heitere, aber auch düstere und nachdenkliche Geschichten aus dem Leben der 1987 in Tuzla geborenen Bosnierin, die im Alter von sechs Jahren mit ihrer Familie nach Darmstadt zog. Damit beschäftigen sich auch die ersten Kapitel.
Fazit: Als Tennisspielerin ist »Andy« in ihrer langen und beeindruckenden Karriere der ganz große Wurf versagt geblieben. Als Autorin aber ist ihr mit ihrem Buch »Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht« gleich beim Debüt ein Werk auf Grand-Slam-Niveau gelungen. Wunderschön zu lesen, intelligent, witzig, spritzig und wie bereits erwähnt auch zum Nachdenken anregend. »Andrea Petkovic« steht auf dem Deckel und die bekommst Du als Leser auch. Schonungslos offen. Volle Punktzahl. Fünf Asse!