In einer der renommiertesten Tennisakademien der Welt, der Mouratoglou Tennis Academy, ist Dunlop seit 2019 offizieller Equipment Partner. Patrick Mouratoglou, einer der weltweit anerkanntesten Tennisexperten und Top-Coach zahlreicher Tennis-Profis, bringt in diese Kooperation seine ganze Erfahrung und umfangreiches Know-How ein. So gibt er Dunlop kontinuierlich wichtige Hinweise, die direkt in die Produktentwicklung einfließen.
Dunlop veranstaltet in der Akademie regelmäßig »International Junior Camps«, so auch im vergangenen November. Aus acht europäischen Ländern haben 35 ausgewählte Dunlop-Vertragsspieler im Alter zwischen zehn und neunzehn Jahren teilgenommen. Der Schwerpunkt lag auf der Altersklasse U14, auf Spielerinnen und Spieler, die sich über starke Leistungen, überdurchschnittliches Trainingsengagement und Ihr vorbildliches Auftreten für dieses Camp empfehlen konnten.
In den jeweils einwöchigen Camps wurden die Spieler in den Themenbereichen Tennis Technik, Taktik und Spielverständnis sowie Fitness, Mentaltraining und Ernährung intensiv geschult. Das Feedback der Youngster und auch der mitgereisten Eltern war entsprechend positiv. Die perfekte Organisation sowie das hohe Niveau der vermittelten Inhalte wussten zu begeistern. Zudem konnte das komplette Sortiment, bestehend aus Tennisrackets, Taschen, Saiten und Zubehör ausgiebig getestet werden, einschließlich des »Dunlop ATP«, dem offiziellen Spielball der ATP,
Hallo Herr Schnaubelt! Welche Unterschiede muss ein Trainer — was den Trainingsaufbau angeht — im Umgang mit unterschiedlichen Zielgruppen an den Tag legen, sprich: Jugend, Damen/Herren und Seniorinnen/Senioren. Selbstverständlich ist die Ansprache eine etwas andere, aber Aktive der Altersklasse 60 plus sind doch eigentlich mitunter genauso engagiert und ehrgeizig, wie Damen, Herren oder Jugendliche!? Grundsätzlich würde ich alle Altersklassen gern sportlich fordern. Geht man bei den Seniorinnen/Senioren auch an die Grenze der Belastbarkeit? Lehrt man Seniorinnen/Senioren auch noch Spezialschläge oder krempelt man im deren Technik noch einmal auf Links?
Herbert Schnaubelt: Vielen Dank für Deine Fragen! Was den Trainingsaufbau angeht, so herrscht hier in Bezug auf Struktur der Unterrichts- und Trainingseinheiten weitestgehend Übereinstimmung.
1. Warm Up / Aktivierung
2. Technikentwicklung
3. Spielentwicklung / Taktik
4. Cool Down / Stretching
Die Struktur geht von »OPEN« zu »CLOSED« zu »OPEN«. Die prozentuale Gewichtung ist unterschiedlich und den speziellen Bedürfnissen geschuldet. So wird beispielsweise bei Kindern U10 der Teil der Technikentwicklung (CLOSED) größer sein, als die Spielentwicklung (OPEN). Bei den anderen Zielgruppen, sprich: den jugendlichen Freizeitspielern, den Erwachsenen und Senioren, wird der Aspekt der Spielentwicklung wichtiger.
»Sportliche« Forderung
Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, alle Zielgruppen »sportlich« zu fordern. Je älter die Tennisspieler werden, um so wichtiger ist es jedoch für den Trainer zu wissen, ob sie Verletzungen haben/hatten und wie ihr kardiovaskulärer Zustand ist. Ich erinnere mich noch an meinen Schock, als ein Schweizer Teilnehmer an einem Drillkurs zu Kursende berichtete, dass er vor einigen Monaten mehrere Bypässe gelegt bekommen hat.
Spezialschläge vs. Umkrempeln
»Umkrempeln« ist aus meiner Sicht ein absolutes »no-go«! Wenn Du einem Seniorenspieler die Technik nochmals »da capo« beibringen willst, so wirst Du sie/ihn in ein monatelanges Tal der Tränen ohne Erfolg schicken. In Konsequenz wird der Senior möglicherweise dem Tennissport »Auf Wiedersehen« sagen. Spezialschläge beibringen geht hingegen immer — entsprechende koordinative Fähigkeiten und Geduld vorausgesetzt. Ich erinnere mich noch allzu gerne an das Gesicht eines Physik-Professors der RWTH Aachen, Freizeitspieler und mit Eastern-Vorhandgriff aufschlagend, als er seinen ersten Kick-Aufschlag mit höherer Flugkurve und ansprechender Rotation ins Feld setzte. Möglicherweise war es von Vorteil, dass ich ihm etwas von der »Magnus-Kraft« erzählen konnte.
Grundsätzlich steht es uns als Tennislehrer/-trainer nicht zu, einem Spieler (s)einen Schlag zu nehmen. Es ist viel erfolgsversprechender, dem Spieler einen neuen, zusätzlichen Schlag beizubringen. Bernd, gerne stehe ich für weitere Fragen zur Verfügung!
Nehmen wir einmal an, zwei Tennislehrer haben exakt die gleiche Ausbildung. Sie haben beide dieselben Kurse besucht, dasselbe Unterrichtsmaterial erhalten, dieselben Worte gehört, dieselben Ausbilder gehabt. Nach Abschluss ihrer Ausbildung und bestandener Prüfung mit nahezu identischem Ergebnis beginnen beide in zwei ähnlich großen Strukturen in der gleichen Region zu arbeiten.
Einer der beiden, nennen wir ihn/sie der Einfachheit halber »S« hat binnen kürzester Zeit großen Erfolg. »S« hat nicht nur auf Anhieb die Altmitglieder des Clubs gewinnen können, sondern hat auch über Mund-zu-Mund-Propaganda bereits zahlreiche Neueinsteiger ins Tennis generieren können.
Sein Kollege, nennen wir ihn der Einfachheit halber »H« hat sich in seiner Struktur trotz gleicher Ausbildung und Fachkenntnisse deutlich schwerer getan. Die Anzahl der Trainerstunden ist sogar in kurzer Zeit leicht rückläufig geworden, die Mitglieder beginnen über »H« zu reden und der Vorstand beginnt nervös zu werden.
Was ist hier passiert? Beide sind fachlich gut qualifiziert und spielen ordentliches Tennis. Weshalb hat »S« solchen Erfolg und »H« trotz der gleichen Ausbildungsvita nicht in gleichem Maße? Was macht den Unterschied, der den Unterschied macht und zu mehr Erfolg und zu größerer Zufriedenheit im Beruf führt?
»Hard Skills«
»Hard Skills« sind für mich die unerlässlichen fachlichen und tennisspezifischen Kompetenzen, die ein Tennislehrer/-trainer haben muss. Jeder, der den Beruf des Tennislehrers anstrebt, sollte eine offiziell anerkannte Ausbildung des nationalen Tennisverbandes absolvieren und mit Erfolg abschließen. Die in den offiziellen Ausbildungen enthaltenen Inhalte garantieren die im Folgenden angeführten Kompetenzen:
offiziell anerkannte Ausbildung und Fachwissen
Demonstrationsfähigkeit
Technikentwicklung
Schlaganalyse und ‑optimierung
Taktik-/Spielentwicklung
Zuspielfähigkeit
Effektive Übungs-/Trainingsformen
Organisation von Gruppen
Planung — Programmierung — Leistungssteuerung
Auf jeden Fall ist klar: die tennisspezifischen »Hard Skills« sind alternativlos! Wer diese nicht beherrscht, sollte sich für einen anderen Beruf entscheiden. In unserem anfangs erwähnten Beispiel waren die »Hard Skills« in beiden Fällen zweifelsfrei gegeben. Was hat also zum größeren Erfolg von »S« beigetragen?
»Soft Skills«
Unter »Soft Skills« verstehe ich in erster Linie die kommunikativen Fähigkeiten und Kompetenzen eins Menschen. Kommunikation ist ein Zyklus, an dem mindestens zwei Menschen beteiligt sind. Eine Kommunikation, ein äußeres Verhalten von Person A löst in Person B eine innere Reaktion aus, die wiederum zu einem äußeren Verhalten führt.
Kommunikation findet mit Worten, der Stimmqualität und dem Körper statt. Körperhaltung, Gestik, Mimik.
*Quelle: Mehrabian/Ferrus: „Inference of Attitudes from Nonverbal Communication in Two Channels! in The Journal of Counseling Psychology 31, S. 248–252, 1967
Professionelles Verhalten
Nehmen wir diese Studie als gegeben an, so ergeben sich hier für einen Tennisunterrichtenden echte Herausforderungen. Sie sind unter ständiger Beobachtung ihrer Kunden, der Eltern von Kindern und Jugendlichen und des Vorstandes. Ein professionelles Auftreten und Verhalten wird von all jenen sowohl »on Court« als auch »off Court« erwartet. Offene Tennisschuhe auf dem Platz, ein ungepflegter Overgrip, ein vom Supermarkt vom Himmel gefallener Ballwagen sind genauso undenkbar, wie die Benutzung des Handys während einer Trainingssession. All’ diese Aspekte sind eine Erweiterung zur Körpersprache (siehe oben). Im weitesten Sinne hat ein Tennislehrer eine Vorbildfunktion hinsichtlich der Professionalität für alle seine Kunden, die Clubmitglieder und den Vorstand.
Kundenwissen & Kommunikation
Was nützt mir aber die beste Ausbildung, das grösste Fachwissen, wenn ich es nicht mittels einer kundenadäquaten Kommunikation vermitteln kann? Die Herausforderungen für einen Tennisunterrichtenden sind hier groß. Wenn wir von einem »normalen« Club- oder Vereinstrainer ausgehen, so hat er/sie es mit Kindern, jugendlichen Freizeit- und Leistungsspielern, Erwachsenen und Senioren zu tun. Jede dieser Zielgruppen verlangt eine andere Art der Kommunikation. Will ein Trainer erfolgreich sein, so muss er wissen, was die jeweilige Zielgruppe will und was sie nicht will. Die Kenntnis dieser Faktoren gibt ihm/ihr die Möglichkeit, in Konsequenz das Verhalten anzupassen.
Hier erlaube ich mir eine Frage: Sind die Ausbildungen der nationalen Verbände nur fachspezifisch oder sind sie auch berufstauglich? Meiner Erfahrung nach sind die Ausbildungen der meisten nationalen Verbände auf sehr hohem Niveau und auch vergleichbar. Im Berufsbild des Tennislehrers haben wir es jedoch auch mit einem »Human Business« zu tun, das heißt, ich muss die Botschaft Zielgruppengerecht vermitteln können.
Die «Professional Tennis Registry« (PTR) bietet verschiedene Spezialisierungen für Tennisunterrichtende an: Tennis 10 & Under, Tennis 11–17 (jugendliche Freizeitspieler), Performance (jugendliche Leistungsspieler), Erwachsenen- und Seniorentennis. In ihren Workshops werden die notwendigen Informationen über die Bedürfnisse und Wünsche der jeweiligen Zielgruppen vermittelt und deren Befriedigung geschult. Dies stellt für mich eine optimale Ergänzung zu den nationalen Ausbildungen dar.
Konklusion
Ohne »Hard Skills« geht gar nichts. Meiner Ansicht und Erfahrung nach sind es die »Soft Skills«, die den Unterschied machen. Wie werde ich als Mensch wahrgenommen? Die Feedbacks, die ein Tennisunterrichtender erhält, beziehen sich fast ausschließlich darauf, wie er mit den Menschen umgeht, die ihm vertrauen, wie seine Charakterqualitäten sind und in wie weit er ein Vorbild ist — nicht ob und wie er einen Topspin beigebracht hat. Spieler erinnern sich nicht an bestimmte Techniken, irgendwelche Drills oder Unterrichtsphilosophien. Sie erinnern sich an Coaches und daran, wie diese Coaches sie als Person behandelt haben und welchen Einfluss sie auf ihr Leben hatten!
Hallo Tennisredaktion! Ich habe eine Frage zum Rollstuhltennis: ist es richtig, dass Vorhand und Rückhand generell mit ein und derselben Griffhaltung gespielt werden?! Das würde ja bedeuten, dass man beide Schläge mit der Handfläche spielt?! Freue mich auf eine Antwort aus kompetentester Quelle!
Peter Seidl: Es gibt viele Rollstuhltennisspieler, die für Vor- und Rückhand dieselbe Griffhaltung benutzen. Ich persönlich verwende bei der Vorhand meist einen Mittelgriff (Semi-Continental), da ich die Vorhand ziemlich flach spiele. Diese Griffhaltung unterstützt meine harten, geraden Schläge auf der Vorhandseite. Topspin schlage ich eher weniger. Den Semi-Continental-Griff benutze ich auch auch für den Aufschlag sowie beim Volley. Auf langsameren Böden, vor allem auf Sand, verändere ich mein Spiel. Hier spiele ich weniger Drives, um die Fehlerquote niedrig zu halten. Die Bälle fliegen dann etwas höher über das Netz und haben dann auch etwas Spin. Daher ist der Westerngriff für mich dann idealer. Auch wenn ich in Bedrängnis aus der Ecke schlagen muss, benutze ich diesen Griff.
Auf der Rückhandseite benutze ich den Easterngriff. Mit dieser Griffhaltung kann ich sowohl gerade Bälle, aber auch etwas Topspin mit der Rückhand spielen. Vor allem eignet sich dieser Griff für flache Bälle, die im Rollstuhltennis oft und gern eingesetzt werden. Vieles ist auch abhängig von der »Beinarbeit«, also das richtige Fahren zum Ball und das Finden der richtigen Schlagposition, welchen Schlag man einsetzt. Ist man im Rollstuhltennis in arger Bedrängnis oder steht man schlecht zum Ball, genügt auch mal ein hoher Ball möglichst weit an die gegnerische Grundlinie, um sich Zeit zu verschaffen, wieder die richtige Position zu finden und im Ballwechsel zu bleiben. Hier verhält es sich also ähnlich wie beim Fußgänger.
Sehr geehrter Herr Diehl! Ich diskutiere mit meiner sehr motivierten Tochter darüber, ob es besser ist, mit Schuhen Seil zu springen oder ohne. Sie bevorzugt das Springen ohne Schuhe, sprich: Barfuß! Ich habe aber irgendwo aufgeschnappt, dass es aus gesundheitlichen Gründen besser sei, Schuhe zu tragen. Heute frage ich den Profi! Ich bedanke mich schon jetzt für Ihre Mühen!
Mike Diehl: Uff, was soll ich sagen?! Irgendwie habt Ihr Beide Recht… Also, mein Tipp: mal so, mal so… Ich persönlich bin nicht unbedingt der »Barfuß-Freak«, auch wenn das viele »Experten« den Sportlern einreden wollen… Klar, früher lief man auch Barfuß… Da gab es aber auch noch Wiesen und das durchschnittliche Lebensalter lag bei knapp unter 30… Der Mensch hat sehr früh angefangen, seine Füße zu schützen und durch Schuhwerk zu unterstützen… Schaue Dir nur die alten Römer an… Und im Profisport gibt es nur sehr, sehr wenige Sportler, die Barfuß an Bestleistungen herankommen… Außer Kampfsportler und da übernimmt die Matte die Dämpfung… Nichts desto trotz… Lass Deine Tochter zwischendurch ruhig ohne Schuhe Seilspringen… Nur eben nicht immer!
Lieber Herr Diehl, ich möchte gern meinen Antritt verbessern. Wie kann ich auf den ersten zwei, drei Metern besser aus den Startlöchern kommen?! Ich wäre für richtig gute und produktive Übungen, die ich im Idealfall alleine ausüben kann, sehr dankbar!
Mike Diehl: Ich bin ja ein bekennender Fan und Freund von so genannten »Bodyweight«-Übungen! Und gerade bei dem »Antritt« (übrigens ein schwieriges Thema, da es viel mit Antizipation und Genetik zu tun hat) setze ich auf Sprünge und »Air Squats«. Beispiel: Du fängst mit 10 »Air Squats« an, machst einen »Antritt« von max fünf Metern, läufst locker(!) um den Platz, machst das gleiche mit 10 »Prisoner Squats«, lässt Ausfallschritte und »Rotations Squats« folgen… Das jede dritte Trainingseinheit, dann sollte sich da was tun!
Hallo Herr Medem! Wenn die Eltern des gegnerischen Jungen ständig ins Match hinein coachen und auch der Oberschiedsrichter, bzw. der Turnierveranstalter nichts sagen, ist Ihrer Meinung nach was zu tun? Gefallen lassen will man sich das ja nicht, denn ich halte dies für Wettbewerbsverzerrung. Wir jedenfalls lassen unseren Sohn einfach spielen. Oft ergibt sich solch eine Situation, wenn der Gegner aus dem veranstaltenden Club stammt. Dann drücken Turnierleitung und Oberschiedsrichter meist beide Augen zu. Irgendwie muss man das ja auch dem eigenen Junior erklären.
Stephan Medem: Ich gebe Dir Recht, »illegales Coaching« ist gerade im Jugendbereich ein großes und unangenehmes Thema. In meiner langen Zeit als Coach habe ich die Eltern sofort auf eine möglichst liebenswerte und ruhige Art und Weise angesprochen und ihnen erklärt, wie negativ sich ihr Verhalten auf die späteren Erfolgsaussichten ihres Kindes auswirken wird… Eltern mit etwas Grips haben diese Gespräche — teilweise dankend — zur Kenntnis genommen und darauf tatsächlich mit dem Coaching aufgehört. Gerade bei TE- oder ITF-Turnieren habe ich — oftmals bei Eltern aus dem Ostblock — die Erfahrung gemacht, dass ihnen das völlig schnurz war. Der kurzfristige Erfolg war ihnen anscheinend wichtiger. Hier blieb mir dann logischerweise nur der Weg zum Oberschiedsrichter als letzte Option.
Generell gilt auch hier: Der Ton macht die Musik! Wir stehen unter Stress, wir möchten natürlich alle, dass unser Kind erfolgreich spielt bzw. gewinnt. Schaffen wir es in dieser Situation, cool und souverän zu agieren, haben wir in den meisten Fällen tatsächlich Erfolg. Der allerwichtigste und effektivste Umgang mit »illegalem Coaching« findet jedoch nicht neben, sondern auf dem Platz statt. Indem wir es schaffen, unserem Schützling eine solche Portion an Selbstvertrauen mit auf den Platz zu geben, dass er sich durch das Coachen des gegnerischen Teams nicht aus der Fassung bringen lässt und ganz einfach konsequent »seinen Stiefel herunter spielt« und fokussiert bleibt. Die gegnerischen Machenschaften vielleicht sogar als zusätzlichen Ansporn und Motivation begreift, noch konzentrierter zu agieren. Es liegt ganz allein in unserer Hand, egal ob Eltern oder Trainer: so cool, locker und souverän, wie wir selbst solche Situationen off-court managen, wird das unser Schützling on-court schaffen.
ROTHER ENDLICH AM ZIEL — Zu Turnierbeginn hätte man Jannik Rother wohl eher nicht zum heißesten aller Titelanwärter auserkoren, war der Bielefelder bei den »111. BORKUM OPEN« doch nur an Position vier gesetzt. Am Finaltag allerdings passte das Sprichwort „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte…” so gut wie selten zuvor. Doch der Reihe nach…
Die Setzliste des Herren-A-Feldes sollte auf jeden Fall Recht behalten, denn die Turnierfavoriten waren in den Semifinalspielen unter sich. Beide Vorschlussrundenbegegnungen starteten parallel zueinander pünktlich um zehn Uhr — doch während Jannik Rother mit seinem Namensvetter Jannik Schepers (Bremer Tennis-Verein) beim 6:2, 6:0 binnen einer knappen Stunde kurzen Prozess machte, rieben sich Topfavorit Marvin Netuschil (Tennispark Versmold) und der zweifache Turniersieger Niels Lootsma vom Bremer TC von 1912 in einer hochklassigen und hitzig geführten Auseinandersetzung über fast drei Stunden mächtig auf. Beim seinem doch etwas überraschenden 2:6, 6:4, 6:4‑Erfolg über die Nummer eins der Setzliste verbrauchte der Niederländer offensichtlich dermaßen viele Körner, dass er seinem Finalgegner anschließend kaum noch etwas entgegenzusetzen hatte. Dies alles soll die Leistung von Jannik Rother aber keinesfalls schmälern. Der sympathische Mann vom Bielefelder TTC erreichte also im fünften Anlauf endlich den lang ersehnten Sieg bei den »BORKUM OPEN«. Versüßt wurde der Triumph mit 1.200 Euro Preisgeld. „Ich werde versuchen, meinen Titel im kommenden Jahr zu verteidigen!”, schloss Rother das On-Court-Interview mit Turnierdirektor Christoph Damaske.
CLARA-MARIE SCHÖN MACHT’S — Hannah Eifert (TC Deuten) ist bei den »BORKUM OPEN« als Titelträgerin abgelöst worden. Neue Championesse bei Deutschlands größtem und ältestem Tennis-Bäderturnier an Nord- & Ostsee ist Clara-Marie Schön vom TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz, die sich am Ende klar und deutlich mit 6:1, 6:1 behaupten konnte.
Im Semifinale hatte Schön im ersten Durchgang gegen Josie Holderbach vom TC Blau-Weiß Würzburg deutlich mehr Mühe, als ihr lieb war. Beim 7:5, 6:0‑Erfolg war der Gewinn des ersten Satzes zweifellos der Dosenöffner. Eifert setzte sich ihrerseits im Kampf um ein Finalticket gegen Ana Brand (ebenfalls vom TC Blau-Weiß Würzburg) mit 6:3, 6:4 durch.
Einzel Damen A
1. Runde:Clara-Marie Schön (TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz) Freilos; Inga Hüschen (TC Moers 08) vs. Pia Vogt (TC Halden) 1:6, 7:5, 6:2; Tamina Hindelang (Siemens TC München) vs. Hanne Amelsbarg (TC Blau-Weiß Oldenburg) 6:3, 7:5; Hermine Brembt (TC Deuten) Freilos; Josie Holderbach (TC Blau-Weiß Würzburg) Freilos; Luna Hindelang (Siemens TC München) vs. Stefanie Raddatz (TV Varel) 6:0, 6:3; Annika Wagner (Hahndorfer TC) vs. Victoria Fojcik (Oldenburger TeV) 6:0, 6:1; Lara Stamereilers (SVE Wiefelstede) Freilos; Ana Brand (TC Blau-Weiß Würzburg) Freilos; Eva Südmeyer (Bayer Leverkusen) vs. Livia Hein (TC Moers 08) 6:3, 6:3; Jona-Marie Baran (Oldenburger TeV) Freilos; Vivien Lerley (TC Kamen-Methler) Freilos; Christina Künstler (TC Kamen-Methler) Freilos; Jule Hagenow (TC Moers) vs. Celina-Marie Krüger (TV Lohne) 7:5, 7:6; Kristin Radeke (Bremer TV) vs. Greta Hannack (Oldenburger TeV) 6:1, 6:1; Hannah Eifert (TC Deuten) Freilos +++ Achtelfinale: Schön vs. Hüschen 7:5, 6:0; Brembt vs. T. Hindelang 6:3, 6:2; Holderbach vs. L. Hindelang 6:0, 6:1; Stamereilers vs. Wagner 7:6, 6:2; Brand vs. Südmeyer 6:3, 6:1; Baran vs. Lerley 6:4, 6:0; Künstler vs. Hagenow 6:2, 6:3; Eifert vs. Radeke 6:4, 6:3 +++ Viertelfinale: Schön vs. Brembt 6:2, 6:3; Holderbach vs. Stamereilers 1:6, 7:6, 6:1; Brand vs. Baran 6:2, 6:3; Eifert vs. Künstler 6:0, 6:1 +++ Halbfinale: Schön vs. Holderbach 7:5, 6:0; Eifert vs. Brand 6:3, 6:4 +++ Finale: Schön vs. Eifert 6:1, 6:1
SUCHHARDT SIEGT - Die »Borkum SENIOR Open 2022« sind Geschichte. Die finalen Entscheidungen wurden von jeder Menge Regen begleitet. Gleichwohl konnten alle Turnierchampions termingerecht ermittelt werden. Die Siegerinnen und Sieger der sieben Einzelkonkurrenzen 2022 heißen Marcel Müller (Spvgg. Haste/Herren 30), Thiemo Frommeyer (THC Lüneburg/Herren 40), Patrick Lensing (SuS Hervest Dorsten/Herren 50), Rainer Faustmann (SC Condor/Herren 60), Volker Brinkhoff (TC Blau-Weiß Castrop/Herren 65), Melanie Suchhardt (TC Kamen-Methler/Damen 30) und Martina Kolenda (DSC Preussen 1901/Damen 50).
Herren 30, 1. Runde: Marcel Müller (Spvgg. Haste) Freilos; Frederic Beranek (TC Grasberg) Freilos; Alexander Mayntz (TC Rot-Gelb Horst) Freilos; Michael Maas vs. Björn Richtermeier (TC Ford Wülfrath) 6:1, 6:0; Marco Hartmann (TC Grün-Weiß Berum) Freilos; Jonas Groseker (Huder Tennisverein) Freilos; David Laacks (TC Götzenhain) vs. Mike Klukas (TC Grün-Weiß Neustadt) 7:6, 6:0; Philipp Ulrich (SV Nordenham) Freilos +++ Viertelfinale: Müller vs. Beranek 6:0, 6:1; Maas vs. Mayntz 6:3, 6:2; Groseker vs. Hartmann 6:1, 6:2; Laacks vs. Ulrich 7:6, 6:1 +++ Halbfinale: Müller vs. Maas 6:2, 6:1; Groseker vs. Laacks 6:2, 6:3 +++ Finale: Müller vs. Groseker 7:6, 7:5
Herren 40, 1. Runde: Thiemo Frommeyer (THC Lüneburg) Freilos; Carsten Rosskamp (TC Schorndorf) vs. Michael Karch (TC Mörsch Frankenthal) 6:0, 6:2; Florian Zeichner (Barrier Tennis-Club) Freilos; Christoph Löhning (TC Rot-Weiß Lage) Freilos; Michael Krchov (Hammer SC 08) Freilos; Jörg Schürholz (TC Rot-Weiss Essen-Steele) Freilos; Oliver Balkhausen (THC Blau-Weiß Bad Oldesloe) vs. Jens Tiemann (TSV Ladbergen) 6:0, 6:3; Jan-Edzard Labs (TC SuS Bielefeld) Freilos +++ Viertelfinale: Frommeyer vs. Rosskamp 6:1, 6:2; Zeichner vs. Löhning 6:1, 6:0; Schürholz vs. Krchov 6:1, 6:1; Labs vs. Balkhausen 6:2, 6:1 +++ Halbfinale: Frommeyer vs. Zeichner 7:5, 4:6, 11:9; Labs vs. Schürholz 6:2, 6:1 +++ Finale: Frommeyer vs. Labs 4:1, Aufgabe
Herren 50, 1. Runde: Steffen Hentschel (TC Grün-Gold Bensberg) vs. Michael Stenglein (SC Condor) 5:0, Aufgabe; Wieland Haas (Tus Ferndorf) vs. Rainer Buß (TC Stadtpark Fischeln) 6:0, 6:1; Nicolai Mameghani (Heerdter TV) vs. Martin Lenkelt (Borkumer TC) 2:6, 6:4, 11:9; Frieder Haas (TC Rot-Weiß Bad Oeynhausen) vs. Volker Koenning (TC Schlossborn) 6:2, 6:2; Heiko Haarmann TuS Oeckinghausen) vs. Karsten Kuinke (TC Grün-Weiß Silschede) 1:6, 6:3, 10:8; Ingo Schulze-Bergkamen (TG Witten) vs. Jens Hinrichsen (TC Eckernworth Walsrode) 6:3, 0:6, 10:5; Joerg Rieger (SV Langen) vs. Michael Ernst (TC Havixbeck) 7:6, 6:0; Patrick Lensing (SuS Hervest Dorsten) vs. Markus Krause (Turnerschaft Rahm) 6:2, 6:0 +++ Viertelfinale: Hentschel vs. W. Haas 6:0, 7:5; F.Haas vs. Mameghani 6:2, 6:1; Haarmann vs. Schulze-Bergkamen kampflos; Lensing vs. Rieger 6:2, 6:3 +++ Halbfinale: Hentschel vs. F. Haas 6:0, 6:3; Lensing vs. Haarmann 6:1, 6:1 +++ Finale: Lensing vs. Hentschel 6:2, 6:3
Herren 60, 1. Runde: Georg Arens (Wolfenbütteler THV) Freilos; Thomas Klemann (Hertener TC) Freilos; Reinhard Wiese (TC 82 Erkrath) Freilos; Thomas Ahrens (Auricher Tennis-Club) Freilos; Ralf Gruna (Turnerbund Osterfeld Oberhausen) Freilos; Wilfried Lerf (Auricher Tennis-Club) Freilos; Peter Hinsenkamp (DSC Preussen 1901) vs. Uli Möslein (TV 08 Grüningen) 6:1, 6:2; Rainer Faustmann (SC Condor) Freilos +++ Viertelfinale: G. Arens vs. Klemann 6:3, 7:5; Wiese vs. T. Arens 6:3, 6:3 Lerf vs. Gruna 6:0, 6:2; Faustmann vs. Hinsenkamp 6:0, 6:3 +++ Halbfinale: G. Arens vs. Wiese 6:3, 6:2; Faustmann vs. Lerf 6:1, 6:1 +++ Finale: Faustmann vs. Arens 7:5, 6:2
Herren 65, 1. Runde: Volker Brinkhoff (TC Blau-Weiß Castrop) Freilos; Günter Leifert (TC Berghofen) Freilos; Manfred Schuppenies (Auricher Tennis-Club) Freilos; Bernfried Grimmer (Auricher Tennis-Club) vs. Peter Zastera (TC Blau-Weiß Moers) 3:6, 6:4, 10:4; Janos Toth (TC Halingen) Freilos; Armin von Hodenberg (TC Südpark Bochum) Freilos; Peter Weisheit (TC Solingen) Freilos; Joachim Ebel (Oldenburger Turnerbund) Freilos +++ Viertelfinale: Brinkhoff vs. Leifert 6:0, 6:2; Grimmer vs. Schuppenies 6:3, 6:3; von Hodenberg vs. Toth 6:3, 6:2; Ebel vs. Weisheit 6:0, 6:0 +++ Halbfinale: Brinkhoff vs. Grimmer 6:0, 6:1; Ebel vs. von Hodenberg 6:0, 7:5 +++ Finale: Brinkhoff vs. Ebel 6:3, 6:2
Damen 30, 1. Runde: Christina Künstler (TC Kamen-Methler) Freilos; Sandra Meyerdierks (TC Osterholz-Scharmbeck) Freilos; Iris Brembt-Liesenburg (TC Bredeny) Freilos; Tina Wiese (TC Kaiserswerth) vs. Miriam Karch (TC Mörsch-Frankenthal) 6:3, 6:0; Antje Wonigelt FC Voran Ohe) Freilos; Janine Kühl (TC Grün-Weiß Neustadt) Freilos; Stefanie Szonn (TC Eintracht Dortmund) vs. Wiebke Todtmann (THC Altona-Bahrenfeld) 6:0, 6:2; Melanie Suchhardt (TC Kamen-Methler) Freilos +++ Viertelfinale: Meyerdirks vs. Künstler 6:3, 6:4; Wiese vs. Brembt-Liesenberg 6:1, 6:3; Kühl vs. Wonigelt 6:0, 6:0; Suchhardt vs. Szonn 6:1, 6:2 +++ Halbfinale: Wiese vs. Meyerdierks 6:3, 6:1; Suchhardt vs. Kühl 6:4, 6:1 +++ Finale: Suchhardt vs. Wiese 4:6, 6:4, 10:5
Damen 50, Round Robin: Martina Kolenda (DSC Preussen 1901) vs. Martina Buß (TC Stadtpark Fischeln) 6:2, 6:1, Martina Kolenda vs. Katrin Leifert (TC Berghofen) 3:6, 6:2, 10:8; Katrin Leifert vs. Martina Buß 6:1, 6:0. Martina Kolenda siegt damit bei den »Borkum SENIOR Open« vor Katrin Leifert. Martina Buß landet auf dem dritten Platz.
Retro-Tennis am Hauptstrand
RETRO-TENNIS bei den BORKUM OPEN — Es ist längst Tradition, dass im Rahmen der alljährlich stattfindenden »BORKUM OPEN« der langen Turniergeschichte Rechnung getragen wird. Immerhin reicht die erste Auflage des größten Tennis-Bäderturniers an Nord- und Ostsee bis ins vorletzte Jahrhundert zurück.
1899 wurden die »BORKUM OPEN« zum ersten Mal ausgetragen, seinerzeit noch am Hauptstrand. Die zahlreichen Hotels an der Promenade und natürlich der alte Leuchtturm als Wahrzeichen bildeten schon damals eine beeindruckende Kulisse.
Der heutige Turnierdirektor und Veranstalter Christoph Damaske versetzt Turnierteilnehmer und Strandgäste gleichermaßen Jahr für Jahr ein Stückweit in diese Zeit zurück. Stichwort: »Retro-Tennis«. Mit weißer Kleidung, weißen Bällen, Holzschlägern und einem improvisierten Tennisplatz in Originalgröße erinnert Damaske immer wieder gern an die Anfangsjahre dieses Traditionsevents.
Beim »Retro-Tennis« stets mit dabei: Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Damen- und Herren-Einzels, den unbestrittenen Königsdisziplinen der »BORKUM OPEN«. Heuer hatte der Kölner Tennisenthusiast mit ATP-Tennisprofi Marvin Netuschil sowie dem zweifachen »BORKUM-OPEN-Sieger« Niels Lootsma aus den Niederlanden und Ranglistenspieler Jannick Rother seine drei diesjährigen »Headliner« mit zum Strand entführt. Pünktlich zum Sonnenuntergang wussten die vier Protagonisten mit attraktiven Volleyduellen und zahlreichen Trickschlägen zu begeistern.
MEDIENSUPPORT — Neben dem Mediensponsoring durch »Die Tennisredaktion.« darf sich Turnierveranstalter Christoph Damaske bei den »BORKUM OPEN« einmal mehr über die professionelle Arbeit von Tennisfotograf Jürgen Hasenkopf freuen, der bereits zum dritten Mal in Folge den Weg auf die Insel gefunden hat. Hasenkopf wiederum ist bekanntlich seit vielen, vielen Jahren eng mit der »Tennisredaktion« verbunden. So schließen sich die Kreise.
MIZUNO — Mizuno — offizieller Partner der »BORKUM OPEN«. Die Turniermannschaft kann sich glücklich schätzen, diese Qualitätsprodukte am Fuß tragen zu dürfen. Tag für Tag legen Turnierboss Christoph Damaske und sein Orgateam rund um die wunderschön zentral gelegene Tennisanlage an der Bismarckstraße unzählige Kilometer zurück. Detaillierte Infos rund um das Produktangebot von Mizuno gibt es hier…
KIDS DAY EIN VOLLER ERFOLG — Während es draußen auf den Sandplätzen im Rahmen der »BORKUM OPEN« um Spiel, Satz und Sieg ging, wurden die Jüngsten in der benachbarten Tennishalle am traditionellen »Kids Day« mit viel Spaß an den Tennissport herangeführt. Felix John und dessen Helfer-Team hatten alle Hände voll zu tun, ehe es für die Jungs und Mädels ins benachbarte »Gezeitenland« ging. Dort hieß es dann einmal mehr »Flowrider« statt »Vorhand und Sidestep«. Der kollektive Spaß wollte nicht enden…
ERST TENNIS, DANN KITEN — Stadt und Insel Borkum haben einiges zu bieten. Klar, da wären zunächst einmal sie »BORKUM OPEN«, Deutschlands größtes und ältestes Tennis-Bäderturnier. Aber auch abseits der roten Aschenrechtecke kann man auf der beliebten Nordseeinsel einiges erleben. Nicolai Mameghani vom Heerdter TV zum Beispiel wechselt die Sportart auf Knopfdruck. Der Teilnehmer der Herren-50-Konkurrenz rang zum Auftakt der »Borkum SENIOR Open« zunächst den Borkumer Lokalmatadoren Martin Lenkelt in einer überaus spannenden und attraktiven Begegnung vor begeisterten Zuschauern im Match-Tiebreak nieder, um dann gemeinsam mit Freundin Denise eine Runde zu Kiten…