Mit dem Griff gepunktet

Mit dem Griff gepunktet


Hal­lo Herr Damas­ke! Ich habe ges­tern mit mei­nen Spiel­part­nern im Dop­pel dis­ku­tiert, ob ein mit dem Griff gespiel­ter Ball regel­wid­rig ist oder zählt. Situa­ti­on: Ich ste­he am Netz und bekom­me den geg­ne­ri­schen Ball an den Schaft mei­nes Rackets, von wo aus der Ball uner­reich­bar ins Feld der Geg­ner fällt.

Chris­toph Damas­ke: Vie­len Dank für die­se Fra­ge! Der Punkt zählt, so lan­ge der Ball nicht von der Hand berührt wird. Jede ein­fa­che Schlä­ger­be­rüh­rung ist zuläs­sig, es darf nur kein Kör­per­teil invol­viert sein.

             

AO-Finale 2023

AO-Fina­le 2023


Sonn­tag, 29. Janu­ar 2023. Der Tag beginnt um 7.30 Uhr. Eine Uhr­zeit, an der man an einem Sonn­tag nor­ma­ler­wei­se sel­ten moti­viert aus dem Bett kommt. Doch die Vor­freu­de auf das AO-Open Fina­le, in dem so oder so Geschich­te geschrie­ben wird, erleich­tern das Auf­ste­hen ungemein.

Unmit­tel­bar vor dem Fina­le zwi­schen Novak Djo­ko­vic und Ste­fa­nos Tsit­si­pas schrei­ben mei­ne Freun­din und ich auf klei­nen wei­ßen Zet­teln das von uns erwar­te­te End­re­sul­tat auf. Gefal­tet über­ge­ben wir es wech­sel­sei­tig dem Part­ner. Es fällt uns bei­den schwer, unse­re Ent­schei­dung rein auf den im Ver­lauf des Tur­niers gewon­nen Erkennt­nis­sen zu tref­fen. Vor allem mir, des­sen Sym­pa­thie auf ewig einem Schwei­zer Ten­nis­spie­ler gehö­ren wird, fällt es schwer, objek­tiv zu blei­ben. Aus die­sem Grund schrei­be ich das von mir mehr erhoff­te als erwar­te­te Ergeb­nis auf und berei­te mich schon dar­auf vor, ent­täuscht zu werden.

Novak Djokovic
© Jür­gen Hasenkopf

Die Ana­ly­se.

Im ers­ten Satz hat­te man das Gefühl, dass Djo­ko­vic von Beginn an zu 100 % am Platz war und eine opti­ma­le Balan­ce zwi­schen inne­rer Ruhe, kla­rem Ver­stand und phy­si­scher Akti­vi­tät fin­den konn­te. Des Wei­te­ren zeig­te der Ser­be, dass nicht nur die Geschwin­dig­keit des Auf­schlags, son­dern viel­mehr eine hohe Pro­zent­zahl beim ers­ten Auf­schlag sowie des­sen Varia­ti­on in Rich­tung und Tem­po, wie es bei­spiels­wei­se bei einem ers­ten Auf­schlag mit Kick und 151 km/h auf die ein­hän­di­ge Rück­hand des Grie­chen erkenn­bar war, erfolg­ver­spre­chend sein kann. Sta­tis­tisch aus­ge­drückt, stand eine 72 % Quo­te beim »Ers­ten« des Ser­ben eine 60 % Quo­te des Grie­chen gegen­über. Noch beein­dru­cken­der war fol­gen­de Sta­tis­tik: Djo­ko­vic gewann 17 von 18 gewon­nen Punk­ten nach dem ers­ten Auf­schlag. Nach 36 Minu­ten ging der ers­te Satz dann auch mit 6:3 an den bis dato 9‑fachen AO-Sieger.

Im zwei­ten Satz änder­te Tsit­si­pas sein Spiel. Er agier­te wesent­lich druck­vol­ler und setz­te sei­nen Longli­ne­schlag deut­lich häu­fi­ger ein, was sein Spiel unbe­re­chen­ba­rer mach­te und den Geg­ner in Bewe­gung brach­te. Die Fol­ge: Tsit­si­pas hat­te durch­aus die Chan­ce auf den Satz­aus­gleich. Er hat­te den Ser­ben etwas aus dem Gleich­ge­wicht gebracht. Djo­ko­vic schimpf­te wie in den vor­an­ge­gan­ge­nen Matches auch schon häu­fig mit sei­ner Box. Ein posi­ti­ver und vor­bild­li­cher Aus­tausch schaut sicher anders aus. Bei 4:3 und 5:4 hät­te sein Her­aus­for­de­rer durch­aus eine Trend­wen­de in die­sem Fina­le ein­lei­ten kön­nen. Ich erin­ne­re hier nur an den Satz­ball bei 5:4 und zwei­tem Auf­schlag des Ser­ben, der in die­sem heik­len Moment ein­mal mehr von der pas­si­ven Spiel­wei­se des Grie­chen pro­fi­tier­te. Sicher eine spiel­ent­schei­den­de Situa­ti­on. Vor allem die Vor­hand ließ den elf Jah­re jün­ge­ren Her­aus­for­de­rer viel zu oft im Stich. Im Tie­break ver­spiel­te Djo­ko­vic zunächst eine kom­for­ta­ble 4:1‑Führung. Irgend­wie aber hat­te man das Gefühl, der Ser­be braucht den Druck, um sich wie­der fokus­sie­ren zu kön­nen und um das für ihn erfolgs­ver­spre­chen­de Kon­zept, näm­lich die Vor­hand des Grie­chen anzu­spie­len, kon­se­quent durch­zu­zie­hen. Der Tie­break ging mit 7:4 an den Routinier.

Trotz eines Breaks zu Beginn des drit­ten Sat­zes wirk­te der Grie­che ein­falls­los und von der Grund­li­nie war er dem Geg­ner vor allem auf­grund der immer noch andau­ern­den Vor­hand­schwä­che unter­le­gen. Die Über­le­gen­heit von Djo­ko­vic führ­te am Ende zu einem wei­te­ren knap­pen, aber gefühlt unge­fähr­de­ten 7:6.

Der Aus­blick.

Mit sei­nem 22. Grand-Slam Tri­umph und als neue Nr. 1 der Welt­rang­lis­te ver­mu­te ich, dass der Ser­be das Ten­nis­jahr 2023 wei­ter domi­nie­ren und wei­te­re Grand-Slam-Titel fei­ern wird. Wie vie­le Major-Kro­nen noch dazu kom­men, wird unter ande­rem auch vom Come­back eines Car­los Alca­raz abhän­gen und auch, ob Rafa­el Nadal in ent­spre­chen­der kör­per­li­cher Ver­fas­sung auf die Ten­nis­büh­ne zurück­keh­ren kann. Wobei ich Nadal in ers­ter Linie bei den French Open eine rea­lis­ti­sche Chan­ce auf den Titel ein­räu­me. Viel­leicht spie­len in die­sem Jahr auch Pro­fis wie bei­spiels­wei­se Sebas­ti­an Kor­da (wenn sei­ne Hand­ge­lenks­ver­let­zung nicht gra­vie­rend ist) eine ent­schei­den­de Rol­le im Kampf um die begehr­tes­ten Tro­phä­en. Ich freue mich auf jeden Fall auf die kom­men­den Mona­te und bin über­zeugt davon, dass es wie­der vie­le her­aus­ra­gen­de Matches geben wird.

Novak Djokovic
© Jür­gen Hasenkopf

Unse­re Anfangs-Prognose.

Die ein­gangs erwähn­te Pro­gno­se betref­fend sei nur so viel gesagt, dass eine Per­son abso­lut rich­tig lag und die ande­re Per­son in sei­ner Erwar­tung lei­der bestä­tigt wur­de, mit sei­nem Tipp jedoch nicht recht behielt.

             

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MOQY
© MOQY

Partnerschaft verlängert

Part­ner­schaft verlängert


Dun­lop und die Aus­tra­li­an Open freu­en sich, ihre erfolg­rei­che Part­ner­schaft um wei­te­re fünf Jah­re (bis 2028) zu ver­län­gern. Damit bleibt Dun­lop auch in Zukunft der offi­zi­el­le Ball der Aus­tra­li­an Open, des Aus­tra­li­an Sum­mer of Ten­nis und von Ten­nis Aus­tra­lia. Der offi­zi­el­le Dun­lop-Ball der Aus­tra­li­an Open besteht aus erst­klas­si­gem, natür­li­chem Kau­tschuk, kom­bi­niert mit einer gehei­men Zusam­men­set­zung hoch­wer­ti­ger Kom­po­nen­ten und einem Pre­mi­um-Filz. Alles zusam­men garan­tiert einen leis­tungs­star­ken Ball.

Dunlop Australian Open
© Ten­nis Aus­tra­lia / Aaron Francis

Zusätz­lich zur Erneue­rung der Part­ners­haft mit den Aus­tra­li­an Open, freut sich Dun­lop auch dar­auf, im Jahr 2023 sein 100-jäh­ri­ges Jubi­lä­um zu fei­ern. Dabei hat Dun­lop sei­ne 100-Jahr-Fei­er bei den Aus­tra­li­an Open mit ver­schie­de­nen Fan-Akti­vi­tä­ten gestar­tet, wie zum Bei­spiel dem »Dunlop100 Ball Pit« und einer »Dunlop100 Ball Cave«. Dar­über hin­aus wird ein »Dunlop100 Gol­den Ball NFT« als Teil der »AO 2023 Art­Ball NFT Kol­lek­ti­on« geprägt. Die­ser ein­zig­ar­ti­ge AO Art­Ball wird das Dunlop100 Logo, die ein­zig­ar­ti­ge gol­de­ne Far­be und die digi­ta­le Unter­schrift von Rod Laver tra­gen. Der glück­li­che Besit­zer des Dunlop100 Gol­den Balls darf sich außer­dem über Tickets, einem Foto mit den AO-Cham­pi­on-Tro­phä­en und Dun­lop-Pro­duk­te freuen.

Limitiert die Vaterrolle?

Limi­tiert die Vaterrolle?


Hal­lo Herr Goell­ner! Rafa­el Nadal ist denk­bar schlecht in das Ten­nis­jahr 2023 gestar­tet. Hat gegen Spie­ler ver­lo­ren, die er sonst mehr oder weni­ger ver­nascht. Eini­ge ver­mu­ten, dass er nicht die gewohn­ten Leis­tun­gen abru­fen kann, weil er sich mit sei­ner neu­en Rol­le als frisch geba­cke­ner Vater noch nicht arran­giert habe. Inwie­fern spielt das wirk­lich eine Rol­le? Beein­träch­tigt das die sport­li­che Leistungsfähigkeit?

Rafael Nadal
© Jür­gen Hasenkopf

Marc-Kevin Goell­ner: Das glau­be ich so nicht. Wir müs­sen beden­ken, dass Rafa ver­let­zungs­be­dingt län­ger nicht gespielt hat und auch ein Aus­nah­me­spie­ler wie er natür­lich eine gewis­se Spiel­pra­xis benö­tigt, um die opti­ma­le Leis­tung abru­fen zu kön­nen. Hin­zu kommt, dass auch Rafa nicht jün­ger wird und hier und da viel­leicht beginnt, etwas nach­zu­den­ken. Ein Spie­ler wie Rafa hat bei jedem Tur­nier ein so gro­ßes und pro­fes­sio­nel­les Team um sich, dar­un­ter mitt­ler­wei­le sicher­lich auch ein, zwei Nan­nys, die sich um den Nach­wuchs küm­mern, so dass er selbst sich zu 100 Pro­zent auf sei­nen Job als Ten­nis­pro­fi kon­zen­trie­ren kann und wird. Die neue Her­aus­for­de­rung als frisch geba­cke­ner Fami­li­en­va­ter wird ihn in sei­nen Leis­tun­gen bestimmt nicht limi­tie­ren. Geh mal davon aus, dass sich Rafa sein uner­schüt­ter­li­ches Selbst­ver­trau­en rasch wie­der zurück­ho­len wird. Kom­men die Aus­tra­li­an Open, wird er sich tod­si­cher recht schnell wie­der reinspielen. 

             

»BHLL«

»BHLL«


Hal­lo Herr Medem! Stimmt es, dass es psy­cho­lo­gisch ein Nach­teil ist, als Rechts­hän­der gegen Links­hän­der zu spie­len, bzw. umge­kehrt: Dass Links­hän­der psy­cho­lo­gisch per­ma­nent im Vor­teil sind, wenn sie gegen Rechts­hän­der agie­ren?! Immer­hin sol­len gera­de ein­mal 10 % aller Men­schen Links­hän­der sein. Auf eini­gen Fotos von Ihnen erken­ne ich, dass auch Sie Links­hän­der sind?! Ich glau­be, ich habe da den rich­ti­gen Ansprech­part­ner?!? Bit­te geben Sie mir Tipps, wie ich gegen Links­hän­der spie­len muss! Im Kopf habe ich das Gefühl, dass ich im Nach­teil wäre!

Alexander Zverev
© Jür­gen Hasenkopf

Ste­phan Medem: Ich sage nur: »BHLL«! Nein, das ist kei­ne neue Cas­ting-Show oder Boy­group. 85 bis 90 Pro­zent der Men­schen sind Rechts­hän­der. Von jenen, die Ten­nis spie­len, sind wie­der­um 85 bis 90 Pro­zent auf der Vor­hand­sei­te bes­ser bewaff­net, als auf ihrer Rück­hand­sei­te. Wor­um geht es bei die­sem Zah­len­spie­len? Links­hän­der sind es gewohnt, den regel­mä­ßi­gen Druck aus der Vor­hand­sei­te ihrer rechts­hän­di­gen Kon­kur­ren­ten mit einem guten »BHLL«, also einem »Back­Hand­LongLi­ne«, aus­zu­schal­ten, damit den Spieß umzu­dre­hen, da die meis­ten Spie­ler die Cross-Vari­an­te bes­ser beherr­schen und damit ihrer­seits nun den Druck mit der bes­se­ren Vor­hand über die schwä­che­re Rück­hand aufzubauen.

Willst Du also erfolg­rei­cher gegen Lef­ties spie­len, trai­nie­re Dei­nen Rück­hand-Longli­ne — und trai­nie­re mög­lichst oft gezielt mit Link­s­pfo­ten. Denn im Grun­de han­delt es sich ja nur um eine tak­ti­sche Anpas­sung und wenn du die­se kon­trol­lie­ren lernst, dann ver­schwin­det der »psy­cho­lo­gi­sche« Nach­teil auto­ma­tisch. Nicht zu ver­ges­sen ist auch die Kom­po­nen­te »Auf­schlag«! Ein Rechts­hän­der-Sli­ce-Auf­schlag lan­det bei Links­hän­dern in der Rück­hand. „Nun, der Sli­ce-Auf­schlag eines Links­hän­ders aber auch genau­so in mei­ner Rück­hand!“, wirst Du viel­leicht ent­geg­nen. Kor­rekt! Aber wir »Lef­ties« wer­den mit die­ser Situa­ti­on regel­mä­ßig kon­fron­tiert und haben gelernt, mit der »BHLL«-Variante zu kon­tern. Des­halb lau­tet mein Tipp: Posi­tio­nier Dich beim Return auf der Vor­teils-Sei­te gegen einen »Lin­ken« ruhig etwas wei­ter außen im Feld und trai­nie­re Longli­ne-Returns ohne Ende! Es wird sich lohnen!

             

Der Tick mit der Kappe…

Der Tick mit der Kappe…


Hal­lo Herr Goell­ner. Ich habe Ihre Kar­rie­re frü­her sehr inter­es­siert ver­folgt und sogar mal Ihre Auf­schlag­be­we­gung kopiert. Mehr schlecht, als recht, wie sich wohl ver­steht. Aber ich war immer ein begeis­ter­ter Fan von Ihnen und Ihrer Spiel­wei­se. Ich wür­de ger­ne von Ihnen wis­sen, was es mit Ihrer ver­kehrt her­um auf­ge­setz­ten Kap­pe auf sich hat. Man kann ja schon sagen, dass Sie dies als Mar­ken­zei­chen auf der Tour eta­bliert haben, oder? Eifern Ihnen Ihre heu­ti­gen Schü­ler in die­ser Hin­sicht nach?! Ich wün­sche Ihnen in die­sen Tagen ganz viel Gesundheit!

Marc-Kevin Goellner
© Jür­gen Hasenkopf

Marc-Kevin Goell­ner: Die ursprüng­li­che Idee mit der Kap­pe ent­stand bei einem Tur­nier in Por­tu­gal. Ich war in der Ein­zel­kon­kur­renz bereits aus­ge­schie­den und irgend­wie hun­de­mü­de und auch im Dop­pel lief es nicht wirk­lich rund, als mein Part­ner zu mir mein­te: „Dreh’  doch mal die Kap­pe nach hin­ten, dann wirst Du schon wie­der einen Ball rein­spie­len!” Gesagt, getan! Bei mei­nem ers­ten ATP-Tur­nier­sieg in Niz­za war es so, dass die Son­ne extrem tief stand und mich irgend­wann der Schirm stör­te. Je nach­dem, auf wel­cher Sei­te ich gespielt habe, war der Schirm mal vor­ne und mal hin­ten. Das Ergeb­nis in Niz­za ist bekannt: Final­sieg über Ivan Lendl. Es gibt also zwei Wahr­hei­ten zur ver­kehrt her­um getra­ge­nen Kap­pe. Mei­nen heu­ti­gen Schü­lern sage ich immer, dass sie rich­tig klas­se aus­schau­en, wenn sie die Kap­pe nach hin­ten dre­hen. Auf jeden Fall ist die nach hin­ten gedreh­te Kap­pe auch in das Logo mei­ner Ten­nis-Aka­de­mie inte­griert. Es ist halt über Jahr­zehn­te hin­weg nicht nur Tra­di­ti­on, son­dern auch eine Art Mar­ken­zei­chen geworden…

             

Drohnenflüge

Droh­nen­flü­ge


Sehr geehr­ter Herr Hof­en! Ich habe eine Fra­ge an Sie hin­sicht­lich der Foto­gra­fie – aber nicht mit einer Kame­ra oder einem Smart­phone, son­dern mit einer Droh­ne. Ich wür­de gern Luft­auf­nah­men von unse­rer Ten­nis­an­la­ge machen und dies aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven und Höhen. Wie schaut das hier recht­lich aus? Unse­re Anla­ge liegt in einem Wohn­ge­biet und hier lie­ße es sich wohl nicht ver­mei­den, das eine oder ande­re Pri­vat­grund­stück zu über­flie­gen, um schö­ne Auf­nah­men von unse­rer Ten­nis­an­la­ge zu machen. Am liebs­ten hät­te ich natür­lich, dass die Plät­ze zum Zeit­punkt der Auf­nah­me auch belegt sind. Daher mei­ne nächs­te Fra­ge: Darf ich »über« Ten­nis­spie­len­den Per­so­nen flie­gen? Was ist recht­lich alles zu beach­ten und wer darf im Sin­ne des Ver­eins über­haupt eine Droh­ne steuern?

Drohne
© Pix­a­bay

Frank Hof­en: Lie­ber Lud­wig, Ihnen an die­ser Stel­le rechts­si­cher auf­zu­lis­ten, was Sie als Betrei­ber und/oder Pilot eines UAS (»Unna­med Air­craft Sys­tem« oder zu deutsch: »Unbe­mann­tes Luft­fahr­zeug­sys­tem«) dür­fen und was nicht, wür­de sicher­lich den Rah­men spren­gen und noch dazu womög­lich nicht all­zu lan­ge gül­tig sein, denn rund um das The­ma »Droh­ne« gibt es eine rasan­te Ent­wick­lung zu ver­zeich­nen und Gesetz­ge­bung und Droh­nen­ver­ord­nung ändern sich in regel­mä­ßi­gen Abstän­den. Hin­zu kommt, dass ich prak­tisch nichts über Sie und Ihr UAS weiß. Mir ist nicht bekannt, wel­che Droh­ne Sie nach oben schi­cken wol­len, ich habe kei­ne Kennt­nis davon, ob Ihre Droh­ne ver­si­chert ist, geschwei­ge denn ob Sie über einen Fern­pi­lo­ten­füh­rer­schein sowie ent­spre­chen­de Kennt­nis­se im Umgang mit der Droh­ne ver­fü­gen. Auch ken­ne ich weder Ihr mensch­li­ches Leis­tungs- und Urteils­ver­mö­gen, noch das Umfeld, in dem Sie flie­gen möch­ten. Von daher kann ich Ihnen aus der Fer­ne und ohne die not­wen­di­gen vor­ge­nann­ten Kennt­nis­se lei­der wenig bis gar nicht wei­ter­hel­fen. Außer Sie zu warnen.

Denn was ich Ihnen sagen kann, ist, dass Sie umfang­rei­che Vor­aus­set­zun­gen schaf­fen müs­sen, ehe Sie sich in den Luft­raum wagen, denn mit dem Steu­ern einer Droh­ne neh­men Sie aktiv am Luft­ver­kehr teil und dies erfor­dert nicht nur eine Droh­nen­re­gis­trie­rung und Ver­si­che­rung, son­dern im Vor­feld selbst­ver­ständ­lich auch das Absol­vie­ren ent­spre­chen­der Kur­se und Aus­bil­dun­gen. Das Steu­ern einer Droh­ne ist schließ­lich kei­ne »Spie­le­rei«, son­dern erfor­dert viel­mehr ein sehr ver­ant­wor­tungs­vol­les Han­deln und eine akri­bi­sche Vor­be­rei­tung Ihrerseits.

Auch müs­sen Sie sich der Risi­ken und Ver­ant­wor­tung Ihnen und Drit­ten gegen­über jeder­zeit bewusst sein. Dies gilt natür­lich auch für den Bereich »Daten­schutz«. Detail­lier­te Infor­ma­tio­nen erhal­ten Sie auf den Web­sei­ten des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Digi­ta­les und Ver­kehr. Machen Sie sich mit all dem ver­traut und sor­gen Sie für die erfor­der­li­che Aus­bil­dung und Rechts­si­cher­heit, bevor Sie in die Lüf­te stei­gen. Alles ande­re ist ver­ant­wor­tungs­los und im Zwei­fels­fall lebens­ge­fähr­lich. Mein abschlie­ßen­der Rat: Kön­nen Sie all die­se Vor­aus­set­zun­gen nicht voll­stän­dig sicher stel­len, über­las­se Sie den geplan­ten Droh­nen­flug bes­ser einem voll aus­ge­bil­de­ten und erfah­re­nen Droh­nen­pro­fi. Surf­tipp: Das Inter­net­por­tal Bußgeldkatalog.org * hält zahl­rei­che Infor­ma­tio­nen rund um das The­ma Droh­ne bereit und ist sicher einen Klick wert.

» Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Digi­ta­les und Ver­kehr *

* Für die Inhal­te der hier ver­link­ten Web­sei­ten über­nimmt die »Ten­nis­re­dak­ti­on« kei­ne Haftung.