»Open«
In meiner letzten Ausgabe von »Looks on Books« habe ich mich ja als großer Liebhaber von Biographien geoutet… und die Begründung ja auch gleich mitgeliefert. Nachliefern möchte ich Euch für’s Weekend gleich eine weitere, richtig großartige Lebensgeschichte. Andre Kirk Agassi ist ja vor ein paar Tagen fünfzig Jahre alt geworden. Bietet sich also irgendwie an, seine Bio nochmals aus dem Regal zu nehmen. Ich hatte als Spieler ja noch das große Vergnügen, mit ihm zu trainieren oder ihn ein paar Mal für ein Match vorzubereiten — meist dann, wenn halt ein Spiel gegen Leconte, Forget, Ivanisevic oder einen anderen »Lefty« anstand…
Nun, was soll ich sagen? Der kleine Andre ging mir damals ziemlich auf den Sack. Kam meistens unpünktlich auf den Trainingsplatz. Angetrippelt wie eine kleine Tussi, welche vergessen hatte, vor dem Training nochmals pinkeln zu gehen. Und dann diese bescheuerte Frisur, diese bescheuerten Klamotten… und der Typ war sich zu schade, seine Racketbag selbst zu tragen. Was für ein Warmduscher! Aber die Leute liebten Andre! Oder besser gesagt: die Story, die so clever um diesen Typen geschrieben wurde. Und »Open« gibt uns einen richtig ehrlichen, aufrichtigen, teilweise auch schockierenden Einblick in diese Fake-Welt. Und ich muss sagen, inzwischen liebe ich den kleinen/großen Kerl. »Open« ist ein absolut geiles Buch! Weit über den Hardcore-Tennisfankreis hinaus. Ein »Must-Read«! 5 Asse! Übersetzung ins Deutsche ist glücklicherweise kein Qualitätsverlust, trotzdem empfehle ich das »Original«.