Berufswahl »Sportjournalist«
Hallo Herr Hofen! Ich würde gern später mal was im Bereich des Sportjournalismus machen. Mein Praktikum bei unserer Lokalzeitung — dort habe ich die Sportarten Fußball und vor allem Tennis betreut — hat mich zu diesem Schritt animiert. Gibt es Wege, professionellen Vereinigungen oder Verbänden beizutreten, um auf seinem weiteren Weg gleich von Beginn an professionelle Unterstützung zu bekommen und sein eigenes Netzwerk aufzubauen? Recht herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.

Frank Hofen: Lieber Steffen, ein Praktikum ist immer richtig. Wie Du selber schreibst, hat Dich dieser Einblick in die Medienwelt animiert Sportjournalist zu werden. Du solltest auf jeden Fall auch weiterhin um Praktika bemühen. Nicht nur bei Tageszeitungen. Empfehlenswert sind auch Praktika bei Magazinen, Rundfunk, Fernsehen oder in Bereichen von Social Media. Wenn Dir dies gelänge, kannst Du weitere wertvolle Einblicke in die Welt des Sportjournalismus gewinnen und es ist ein Schritt in Richtung einer zwingend notwendigen Berufsausbildung. Ein Weg wäre, sich mit einem guten Abiturabschluss um ein Volontariat zu bewerben. Allerdings sind diese Plätze in den Verlagshäusern sehr rar. Möglicherweise kann man mit einer sogenannten »freien Mitarbeitertätigkeit« in einer Redaktionen die Option auf ein Volontariat erhoffen. Ist aber sehr vage.
Eine sehr gute Voraussetzung ist ein universitäres Studium unter anderem in den Fächern Deutsch, Germanistik, Politik, Kommunikation, Medien usw. Wenn allerdings Dein Fokus der Sportjournalismus ist, dann böten sich auch private Hochschulen an. An der privaten Hochschule Macromedia, mit zahlreichen Standorten in der Bundesrepublik, wird ein breites Studienangebot unter anderem mit den Schwerpunkten Medien angeboten. Da sind auch die staatlich anerkannten Abschlüsse »Bachelor of Arts« und »Bachelor of Science« sowie der »Master of Arts« zu erwerben. Ein Studium an der Hochschule Macromedia hilft Dir, in Zukunft als Sportreporter zu arbeiten.
Eine weitere Möglichkeit Sportjournalismus bzw. Sportmarketing zu studieren bietet die private Fachhochschule des Mittelstandes (FHM). Hier wird gelehrt, wie der Sport in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird bzw. wie intensiv darüber diskutiert wird. Der eine berichtet darüber, der andere sorgt dafür, dass darüber berichtet werden kann. Die FHM hat Standorte in Bamberg, Berlin, Hannover und Köln und bietet zudem die Möglichkeit eines Fernstudiums an.
Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung in der Sport‑, Medien- und Kommunikationsbranche hat die Deutschen Sporthochschule in Köln den Bachelor-Studiengang »Sportjournalismus« konzipiert. Seine Inhalte liegen auf den Bereichen Journalismus, Medienpraxis, Sportpraxis und Kommunikationswissenschaften. Dieses Studienkonzept bietet ein einzigartiges Studienangebot. Dieser Studiengang richtet sich an Personen, die einen hohe Affinität zum Sport aufweisen und sich für eine journalistische Aufbereitung von Themen aus dem Sportbereich interessieren.
Als Organisation für Sportjournalisten gibt es den Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS), der bundesweit in 20 Regionalverbände gegliedert ist. Der VDS versteht sich als Vereinigung aller hauptberuflichen Sportjournalisten bei Print- und Online-Medien, in Hörfunk und Fernsehen. Mitglied wird man als hauptberuflich tätiger Sportjournalist, das heißt, man muss mehr als 50 Prozent der Einkünfte aus sportjournalistischen Tätigkeiten erzielen. Es besteht zudem die Möglichkeit, Junior-Mitglied beim VDS zu werden. Voraussetzung ist hier, du studierst mit dem Berufsziel Sportjournalismus oder befindest Dich in einem Volontariat. Solltest Du lediglich ehrenamtlich oder nebenberuflich sportjournalistisch tätig sein, zum Beispiel als Pressewart eines Vereins oder als Gelegenheitsjournalist am Wochenende, dann besteht keine Möglichkeit einer VDS-Aufnahme.
All die hier aufgezeigten Möglichkeiten sind nur angerissen und im Internet sind weitergehende Informationen zu finden. Ich wünsche Dir bei Deiner Berufswahl viel Erfolg und grüße recht herzlich als Frank Hofen (VDS).