Berufswahl »Sportjournalist«

Berufs­wahl »Sport­jour­na­list«


Hal­lo Herr Hof­en! Ich wür­de gern spä­ter mal was im Bereich des Sport­jour­na­lis­mus machen. Mein Prak­ti­kum bei unse­rer Lokal­zei­tung — dort habe ich die Sport­ar­ten Fuß­ball und vor allem Ten­nis betreut — hat mich zu die­sem Schritt ani­miert. Gibt es Wege, pro­fes­sio­nel­len Ver­ei­ni­gun­gen oder Ver­bän­den bei­zu­tre­ten, um auf sei­nem wei­te­ren Weg gleich von Beginn an pro­fes­sio­nel­le Unter­stüt­zung zu bekom­men und sein eige­nes Netz­werk auf­zu­bau­en? Recht herz­li­chen Dank für Ihre Bemühungen.

Medien
© Pix­a­bay

Frank Hof­en: Lie­ber Stef­fen, ein Prak­ti­kum ist immer rich­tig. Wie Du sel­ber schreibst, hat Dich die­ser Ein­blick in die Medi­en­welt ani­miert Sport­jour­na­list zu wer­den. Du soll­test auf jeden Fall auch wei­ter­hin um Prak­ti­ka bemü­hen. Nicht nur bei Tages­zei­tun­gen. Emp­feh­lens­wert sind auch Prak­ti­ka bei Maga­zi­nen, Rund­funk, Fern­se­hen oder in Berei­chen von Social Media. Wenn Dir dies gelän­ge, kannst Du wei­te­re wert­vol­le Ein­bli­cke in die Welt des Sport­jour­na­lis­mus gewin­nen und es ist ein Schritt in Rich­tung einer zwin­gend not­wen­di­gen Berufs­aus­bil­dung. Ein Weg wäre, sich mit einem guten Abitur­ab­schluss um ein Volon­ta­ri­at zu bewer­ben. Aller­dings sind die­se Plät­ze in den Ver­lags­häu­sern sehr rar. Mög­li­cher­wei­se kann man mit einer soge­nann­ten »frei­en Mit­ar­bei­ter­tä­tig­keit« in einer Redak­tio­nen die Opti­on auf ein Volon­ta­ri­at erhof­fen. Ist aber sehr vage.

Eine sehr gute Vor­aus­set­zung ist ein uni­ver­si­tä­res Stu­di­um unter ande­rem in den Fächern Deutsch, Ger­ma­nis­tik, Poli­tik, Kom­mu­ni­ka­ti­on, Medi­en usw. Wenn aller­dings Dein Fokus der Sport­jour­na­lis­mus ist, dann böten sich auch pri­va­te Hoch­schu­len an. An der pri­va­ten Hoch­schu­le Macro­me­dia, mit zahl­rei­chen Stand­or­ten in der Bun­des­re­pu­blik, wird ein brei­tes Stu­di­en­an­ge­bot unter ande­rem mit den Schwer­punk­ten Medi­en ange­bo­ten. Da sind auch die staat­lich aner­kann­ten Abschlüs­se »Bache­lor of Arts« und »Bache­lor of Sci­ence« sowie der »Mas­ter of Arts« zu erwer­ben. Ein Stu­di­um an der Hoch­schu­le Macro­me­dia hilft Dir, in Zukunft als Sport­re­por­ter zu arbeiten.

Eine wei­te­re Mög­lich­keit Sport­jour­na­lis­mus bzw. Sport­mar­ke­ting zu stu­die­ren bie­tet die pri­va­te Fach­hoch­schu­le des Mit­tel­stan­des (FHM). Hier wird gelehrt, wie der Sport in der Öffent­lich­keit wahr­ge­nom­men wird bzw. wie inten­siv dar­über dis­ku­tiert wird. Der eine berich­tet dar­über, der ande­re sorgt dafür, dass dar­über berich­tet wer­den kann. Die FHM hat Stand­or­te in Bam­berg, Ber­lin, Han­no­ver und Köln und bie­tet zudem die Mög­lich­keit eines Fern­stu­di­ums an.

Auf­grund der gesell­schaft­li­chen Ent­wick­lung in der Sport‑, Medi­en- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­bran­che hat die Deut­schen Sport­hoch­schu­le in Köln den Bache­lor-Stu­di­en­gang »Sport­jour­na­lis­mus« kon­zi­piert. Sei­ne Inhal­te lie­gen auf den Berei­chen Jour­na­lis­mus, Medi­en­pra­xis, Sport­pra­xis und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaf­ten. Die­ses Stu­di­en­kon­zept bie­tet ein ein­zig­ar­ti­ges Stu­di­en­an­ge­bot. Die­ser Stu­di­en­gang rich­tet sich an Per­so­nen, die einen hohe Affi­ni­tät zum Sport auf­wei­sen und sich für eine jour­na­lis­ti­sche Auf­be­rei­tung von The­men aus dem Sport­be­reich interessieren.

Als Orga­ni­sa­ti­on für Sport­jour­na­lis­ten gibt es den Ver­band Deut­scher Sport­jour­na­lis­ten (VDS), der bun­des­weit in 20 Regio­nal­ver­bän­de geglie­dert ist. Der VDS ver­steht sich als Ver­ei­ni­gung aller haupt­be­ruf­li­chen Sport­jour­na­lis­ten bei Print- und Online-Medi­en, in Hör­funk und Fern­se­hen. Mit­glied wird man als haupt­be­ruf­lich täti­ger Sport­jour­na­list, das heißt, man muss mehr als 50 Pro­zent der Ein­künf­te aus sport­jour­na­lis­ti­schen Tätig­kei­ten erzie­len. Es besteht zudem die Mög­lich­keit, Juni­or-Mit­glied beim VDS zu wer­den. Vor­aus­set­zung ist hier, du stu­dierst mit dem Berufs­ziel Sport­jour­na­lis­mus oder befin­dest Dich in einem Volon­ta­ri­at. Soll­test Du ledig­lich ehren­amt­lich oder neben­be­ruf­lich sport­jour­na­lis­tisch tätig sein, zum Bei­spiel als Pres­se­wart eines Ver­eins oder als Gele­gen­heits­jour­na­list am Wochen­en­de, dann besteht kei­ne Mög­lich­keit einer VDS-Aufnahme.

All die hier auf­ge­zeig­ten Mög­lich­kei­ten sind nur ange­ris­sen und im Inter­net sind wei­ter­ge­hen­de Infor­ma­tio­nen zu fin­den. Ich wün­sche Dir bei Dei­ner Berufs­wahl viel Erfolg und grü­ße recht herz­lich als Frank Hof­en (VDS).

             

Bodyweight Exercise

Body­weight Exercise


Hal­lo Mike. Kannst Du für mich das Trai­ning mit dem eige­nen Kör­per­ge­wicht und das Trai­ning an Gerä­ten im Fit­ness­stu­dio ein­mal ver­glei­chen? Wel­che Art des Trai­nings bevor­zugst Du und kann man eigent­lich jedes die­ser teu­ren Stu­dio-Gerä­te auch in der Natur mit dem eige­nen Kör­per­ge­wicht simu­lie­ren? Wie macht es der Groß­teil der Profis?

Mike Diehl: Hal­lo Dan! Da hast Du ja mit mir genau den Rich­ti­gen getrof­fen, denn ich bin bekann­ter­ma­ßen ein abso­lu­ter Freak, was das Trai­ning mit dem eige­nen Kör­per­ge­wicht angeht. Viel­leicht noch ein paar Deu­ser- und Ther­ab­än­der dazu — mehr braucht es eigent­lich nicht. Du musst Dich halt ent­schei­den: Möch­test Du Body­buil­der wer­den oder möch­test Du einen funk­tio­na­len Kör­per haben?! 

An die­ser Stel­le aller­höchs­te Ach­tung vor der Leis­tung der Body­buil­der, aber ein Body­buil­der ist sicher­lich nicht prä­de­sti­niert für den Ten­nis­sport. Und die Natur hat uns das bes­te Fit­ness­stu­dio über­haupt mit­ge­ge­ben, näm­lich unse­ren eige­nen Kör­per! Dazu noch ein wenig Unter­stüt­zung durch Deu­ser- und The­r­aband — dann hat man alles, was man braucht. Du kannst Dir also getrost die Kos­ten für das Fit­ness-Stu­dio spa­ren, denn wenn Du mit Dei­nem eige­nen Kör­per­ge­wicht arbei­test, bist Du ein »funk­tio­nal Trai­nie­ren­der« und dar­um geht’s doch! Der Fit­ness­sport hat sich in der letz­ten Zeit enorm gewan­delt. »Fit, strong, lean« ist aktu­ell ein all­ge­gen­wär­ti­ges Mot­to — gera­de auch für Tennisspieler.

             

Männchen & Weibchen

Männ­chen & Weibchen


Lie­ber Mike, trai­nie­ren Mädchen/Frauen im Fit­ness­be­reich von den Ziel­set­zun­gen her anders als Jungen/Männer? Mei­ne Fra­ge bezieht sich selbst­ver­ständ­lich aus­schließ­lich auf den Ten­nis­sport und ob sich die Her­an­ge­hens­wei­se im Kon­di- und Aus­gleichs­sport geschlech­ter­spe­zi­fisch unterscheidet!

Mike Diehl: Hal­lo Felix! Nein, bei mir trai­nie­ren Mädchen/Frauen im Fit­ness­be­reich nicht anders als Jungen/Männer, schließ­lich spre­chen wir auch von ein und der­sel­ben Sport­art: Ten­nis! Natür­lich haben bei­de Geschlech­ter unter­schied­li­che kör­per­li­che Merk­ma­le, aber auf dem Court haben wie­der­um bei­de die­sel­ben Vor­aus­set­zun­gen. Ego trai­nie­ren bei mir Männ­chen und Weib­chen genau gleich. Manch­mal fra­ge ich mich sogar, wer ist hier Männ­chen und wer ist Weib­chen? Lei­der ist man beim Deut­schen Ten­nis Bund noch nicht so weit, dass wir das alles der­art sau­ber und unkom­pli­ziert umset­zen, aber die Hoff­nung stirbt bekannt­lich zuletzt. 

             

Vater-Tochter-Duo

Vater-Toch­ter-Duo


Hal­lo Toni! Ich bin eine sehr ehr­gei­zi­ge jun­ge Spie­le­rin. Ich bin 17 Jah­re alt und wer­de auf den Tur­nie­ren (auch inter­na­tio­nal bei ITF-Jugend­tur­nie­ren) aus­schließ­lich von mei­nem Vater beglei­tet. Lei­der hat er so gut wie kei­ne Ahnung vom Ten­nis als sol­ches, gleich­wohl ist er mein ein­zi­ger Ansprech­part­ner bei den Tur­nie­ren und nur mit ihm habe ich wäh­rend der Matches auch regel­mä­ßi­gen Blick­kon­takt. Nun mei­ne Fra­ge: In wie­weit könn­te er posi­tiv auf mich ein­wir­ken, sowohl vor, als auch nach den Begeg­nun­gen, vor allem aber wäh­rend der Matches. Er wür­de so gern hel­fen, aber er weiß nicht wie. Dan­ke, Toni!!!!

Toni Witz: Zuerst ein­mal freut es mich, dass Du so eine ambi­tio­nier­te Spie­le­rin bist! Tja, eine opti­ma­le Betreu­ung wäh­rend eines Tur­niers ist eine sehr kom­ple­xe Sache, bei der Punk­te wie Vor- und Nach­be­treu­ung, schrift­li­che Auf­zeich­nun­gen des Matches zwecks anschlie­ßen­der Ana­ly­se, men­ta­le Unter­stüt­zung usw. eine gro­ße Rol­le spie­len. Des­halb ist es von Vor­teil, wenn man als Betreue­rin oder Betreu­er Erfah­rung mit dem Ten­nis­sport (Wett­kampf) hat, um ganz spe­zi­ell bei­spiels­wei­se mög­li­che emo­tio­na­le Ach­ter­bah­nen im Ver­lauf eines Matches nach­voll­zie­hen zu kön­nen und wäh­rend des Matches, aber vor allem nach dem Match ent­spre­chend unter­stüt­zend agie­ren zu kön­nen. Wäh­rend einer Par­tie ist dies natür­lich nur bedingt möglich.

Auf­grund der Kom­ple­xi­tät, da ich Euch bei­de per­sön­lich nicht ken­ne und mir die Art und Wei­se wie ihr mit­ein­an­der »arbei­tet« nicht bekannt ist, sind kon­kre­te Vor­schlä­ge, von denen ich über­zeugt bin, dass sie Dir auf jeden Fall hel­fen wür­den, nur sehr ein­ge­schränkt möglich.

Des­halb wür­de ich Euch als ers­ten Schritt vor­schla­gen, dass Ihr Euch mit Dei­nem Heim­trai­ner dies­be­züg­lich zusam­men­setzt, der, eine exzel­len­te Aus­bil­dung vor­aus­ge­setzt, im Nor­mal­fall um die­se Erfah­rung ver­fü­gen soll­te. Er soll Euch ganz klar sagen, wel­che rele­van­ten Din­ge Dein Vater im Ver­lauf eines Tur­niers tun soll und in wel­chen spe­zi­el­len Momen­ten er Dich best­mög­lich unter­stüt­zen kann. Falls dies nicht mög­lich sein soll­te, kannst Du mich ger­ne noch­mals kon­tak­tie­ren. Ich hel­fe Dir, so gut es aus der Fer­ne mög­lich ist. Auf die­sem Wege wün­sche ich Dir zunächst ein­mal alles Gute für Dei­ne Tenniskarriere!